Was bedeutet Energieeffizienzklasse G bei Immobilien?
Die Energieeffizienzklasse G ist eine der niedrigsten Kategorien in der Skala der Energieeffizienzklassen, die den Energieverbrauch von Gebäuden bewertet. Nur noch Energieeffizienzklasse H ist schlechter. Diese Einstufung hat wichtige Implikationen sowohl für die Energieeffizienz als auch für die damit verbundenen Betriebskosten des Gebäudes.
Die jährlichen Energiekosten betragen laut Verbraucherzentrale durchschnittlich ca. 47 Euro pro m². Ein Haus der Energieeffizienzklasse C, was den geltenden Mindestanforderungen für den Neubau entspricht, hat Energiekosten von ca. 18 Euro pro m².
Auf ein Einfamilienhaus mit 150 m² gerechnet, stehen ca. 7.000 Euro Energiekosten bei Energieeffizienzklasse G gegenüber 2.700 Euro bei C. Das sind über 60 Prozent weniger!
Kriterien für die Einstufung in die Energieeffizienzklasse G
Hoher Energieverbrauch
Immobilien der Energieeffizienzklasse G weisen einen Endenergiebedarf zwischen 200 und 249 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter (kWh/m²a) auf. Dieser hohe Energieverbrauch ist deutlich über dem Durchschnitt und weist auf eine geringe Energieeffizienz hin.
Gebäudedichtheit und Wärmedämmung
Oftmals handelt es sich bei Immobilien der Klasse G um ältere Gebäude, deren Fassaden und Dächer nur teilweise oder gar nicht isoliert sind. Dies bedeutet, dass viel Energie durch die Gebäudehülle verloren geht, was zu einem höheren Energiebedarf für Heizung und Kühlung führt.
Anlagentechnik
Häufig verfügen Immobilien in dieser Klasse über veraltete oder ineffiziente Heiz- und Kühlsysteme. Ältere Heizanlagen, die nicht auf dem neuesten Stand der Technik sind, tragen erheblich zu einem erhöhten Energieverbrauch bei. Dies gilt besonders, wenn diese Systeme schlecht gewartet sind oder nicht richtig funktionieren.
Welche Häuser haben Energieeffizienzklasse G?
Typischerweise fallen in diese Kategorie unrenovierte oder teilrenovierte Altbauten, die vor den aktuellen Energiestandards gebaut wurden. Diese können sowohl Wohn- als auch Geschäftsgebäude sein. Oft wurden irgendwann eine Gas- oder Ölheizung eingebaut und die einfach verglasten Kastenfenster ausgetauscht. Ansonsten hat sich bei den meisten Vertretern dieser Kategorie seit ihrer Erbauung wenig getan.
Die veraltete Bausubstanz, Bauweise, verwendeten Materialien und installierte Anlagentechnik entspricht nicht den modernen Anforderungen an Energieeffizienz. Eines der Hauptprobleme dieser Gebäude ist eine unzureichende Isolierung. In vielen Fällen sind auch veraltete und ineffiziente Heizsysteme installiert.
Diese Häuser bieten ein erhebliches Potenzial für Verbesserungen durch eine energetische Sanierung. Durch gezielte Investitionen in die Modernisierung der Heizsysteme, Verbesserungen der Isolierung und den Austausch von Fenstern können Sie nicht nur den Energieverbrauch reduzieren, sondern auch den Wohnkomfort spürbar steigern. Dies erhöht auch den Wert der Immobilie.
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Was bedeutet Energieeffizienzklasse G bei Wohnungen?
Die Energieeffizienzklasse G ist auch bei Wohnungen ein Indikator für einen sehr hohen Energieverbrauch und weist auf eine geringe Energieeffizienz der Wohnung hin. Diese Klassifizierung hat mehrere wichtige Implikationen.
Vor allem zu nennen sind die hohen Energiekosten. Für eine 85 m² Wohnung sollten Sie mit bis zu 4.000 Euro rechnen. Zudem kann es zugig sein und zu einem sogenannten Kaltluftsee auf dem Boden kommen. Im Sommer wird es oft sehr warm in der Wohnung, insbesondere bei Dachgeschosswohnungen. Dies führt zu einem geringen Wohnkomfort.
Insgesamt ist die Energieeffizienzklasse G bei Wohnungen ein Hinweis darauf, dass sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht Handlungsbedarf besteht, um die Energieeffizienz zu verbessern und die Wohnqualität zu erhöhen.
Ist Energieeffizienzklasse G gut?
Die Energieeffizienzklasse G ist aus ökonomischer, ökologischer und gesundheitlicher Sicht als schlecht zu bewerten. Diese Klasse repräsentiert einen sehr hohen Energieverbrauch und steht damit für eine niedrige Energieeffizienz. Dies führt zu erhöhten Energiekosten und einer größeren Umweltbelastung durch höhere CO₂-Emissionen.
Im Vergleich zu Gebäuden in den Energieeffizienzklasse A oder B, die für einen niedrigen Energieverbrauch und hohe Effizienz stehen, schneidet G deutlich schlechter ab. Während Gebäude in den höheren Klassen moderne Isolierung, effiziente Heizsysteme und oft erneuerbare Energiequellen nutzen, fehlen diese Merkmale in der Regel bei Gebäuden der Klasse G.
Die hohen Energiekosten stellen häufig eine finanzielle Belastung für die Bewohner dar. Des Weiteren beeinflusst der niedrige Energieeffizienzstandard den Marktwert der Immobilie negativ. Preisabschläge von durchschnittlich knapp 40 Prozent sind keine Seltenheit mehr.
Ein weiterer Nachteil von Gebäuden in der Energieeffizienzklasse G ist der oft notwendige umfangreiche Sanierungsbedarf, um die Energieeffizienz zu verbessern. Dies erfordert in der Regel erhebliche finanzielle Investitionen, was potenzielle Käufer abschreckt.
Tabelle mit allen deutschen Energieeffizienzklassen
Energieeffizienzklasse | jährlicher Energiebedarf/ -verbrauch pro qm | jährliche Energiekosten pro qm | Gebäudeklasse |
---|---|---|---|
A+ | < 30 kWh/m² | ca. 3 Euro | Höchster Energiestandard: Passivhaus, KfW 40 |
A | 30 bis 49 kWh/m² | ca. 8 Euro | Neubau, Niedrigenergiehaus, KfW 55 |
B | 50 bis 74 kWh/m² | ca. 13 Euro | durchschnittlicher Neubau |
C | 75 bis 99 kWh/m² | ca. 18 Euro | Mindeststandard Neubau |
D | 100 bis 129 kWh/m² | ca. 24 Euro | gut sanierter Altbau |
E | 130 bis 159 kWh/m² | ca. 30 Euro | sanierter Altbau |
F | 160 bis 199 kWh/m² | ca. 37 Euro | sanierter Altbau |
G | 200 bis 249 kWh/m² | ca. 47 Euro | teilweise sanierter Altbau |
H | > 250 kWh/m² | ab ca. 60 Euro | nicht energetisch saniert |
Tabelle: Übersicht Energieeffizienzklassen, Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Was tun bei Energieeffizienzklasse G?
Wenn ein Gebäude in die Energieeffizienzklasse G eingestuft wird, können Sie mehrere Maßnahmen ergreifen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Durch gezielte Optimierungen können Sie nicht nur den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten reduzieren, sondern auch die Wohnqualität und den Immobilienwert steigern.
Optimierungsmöglichkeiten
Wärmedämmung
Dachdämmung: Eine der effektivsten Maßnahmen ist die Verbesserung der Dämmung des Dachs. Dadurch wird der Wärmeverlust des Gebäudes erheblich reduziert. Möglichkeiten umfassen die Aufsparren-, Zwischen- oder Untersparrendämmung. Eine Dämmung der obersten Geschossdecke ist sinnvoll, wenn der Dachboden nicht bewohnt ist.
Fassadendämmung: Die Dämmung der Fassade reduziert Wärmeverluste durch die Außenwände. Je nach Haus und Gegebenheiten eignen sich ein Wärmedämmverbundsystem, eine hinterlüftete Vorhangfassade oder, bei zweischaligen Mauerwerk, eine Einblasdämmung.
Kellerdämmung: Eine Dämmung der Kellerdecke und des Fußbodens vermindert Energieverluste ebenfalls.
Fenstererneuerung
Fenstererneuerung: Der Austausch alter, einfach verglaster Fenster durch moderne, doppelt oder dreifach verglaste Fenster reduziert Wärmeverluste und verbessert den Wohnkomfort auch durch eine erhöhte Schallisolierung.
Heizungsoptimierung
Heizungsaustausch: Der Wechsel zu einem effizienteren Heizsystem, wie z.B. einer Wärmepumpe oder einer modernen Gasbrennwertheizung, kann den Energieverbrauch deutlich senken.
Heizungsoptimierung: Ist die Heizung in einem guten Zustand, können verschiedene Optimierungsmaßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich oder ein Tausch der Umwälzpumpe den Energieverbrauch ebenfalls stark senken.
Heizungssteuerung: Der Einbau von intelligenten Thermostaten und Heizungssteuerungen ermöglicht eine effizientere Nutzung der Heizenergie.
Erneuerbare Energiequellen
Solarthermie: Installation von Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Unterstützung der Heizung.
Photovoltaik: Eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung reduziert den Energiebedarf aus dem Netz.
Weitere Optimierungsmaßnahmen
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Moderne Lüftungsanlagen tragen dazu bei, den Energiebedarf für Heizung und Kühlung zu reduzieren.
Dämmung der Rohrleitungen und Heizkörpernischen: Auch hier können unerwartet hohe Wärmeverluste auftreten.
Vorteile einer verbesserten Energieeffizienz
- reduzierte Energiekosten
- erhöhter Immobilienwert
- verbesserte Wohnqualität
- Schimmelbildung vermeiden.
- niedrigere CO₂-Emissionen
Wie komme ich von Energieeffizienzklasse G auf E?
Um durch eine energetische Sanierung von der Energieeffizienzklasse G auf E zu kommen, sind folgende Schritte notwendig:
- Energieberatung: § 48 GEG schreibt eine verpflichtende (kostenlose) Beratung durch einen Energieberater vor, wenn eine energetische Sanierung geplant ist. Dies soll die genauen Schwachstellen des Gebäudes identifizieren.
- Förderantrag stellen: Für energetische Sanierungsmaßnahmen kommen verschiedene staatliche Förderprogramme infrage. Bei der Identifizierung der besten Förderung und der Antragsstellung unterstützt ebenfalls ein Energieberater.
- Dämmung optimieren: Dach, Fassade und Keller sollten effektiv gedämmt werden, um Wärmeverluste zu minimieren.
- Fenster austauschen: Der Ersatz alter Fenster durch neue, isolierende Fenster ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Energiebilanz.
- Heizsystem modernisieren: Eine effiziente Heizung, idealerweise kombiniert mit erneuerbaren Energien, sollten Sie erst einbauen, wenn die Außenhülle gedämmt ist. Dadurch verringert sich die Heizlast, die das neue Heizsystem benötigt.
- Lüftungsanlage einbauen: Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann den Energieverbrauch weiter reduzieren.
Durch diese Maßnahmen kann der Energieverbrauch von durchschnittlich 225 kWh/m²a auf etwa 145 kWh/m²a gesenkt werden, was eine signifikante Verbesserung darstellt und das Gebäude in die Energieeffizienzklasse E bringt. Die Energiekosten würden sich bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus von jährlich ca. 7.000 Euro auf nur noch 4.500 Euro reduzieren.
Hinweise für Vermieter und Verkäufer
Als Vermieter oder Verkäufer von Gebäuden in der Energieeffizienzklasse G sind einige wichtige Aspekte zu beachten, die sowohl gesetzliche Anforderungen als auch strategische Überlegungen umfassen:
Offenlegung des Energieausweises
Seit dem 1. Mai 2014 ist es gemäß § 80 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gesetzlich vorgeschrieben, dass bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Immobilien der Energieausweis vorgelegt werden muss.
Als Vermieter oder Verkäufer müssen Sie sicherstellen, dass ein gültiger Energieausweis vorhanden ist und diesen Interessenten unaufgefordert vorlegen. Der Energieausweis gibt Aufschluss über die Energieeffizienzklasse des Gebäudes und enthält wichtige Informationen zum Energieverbrauch.
Transparente Kommunikation
Seien Sie transparent bezüglich der Energieeffizienzklasse G und den damit verbundenen höheren Energiekosten. Potenzielle Mieter oder Käufer sollten über die zu erwartenden Nebenkosten und den Energieverbrauch informiert werden. Eine offene Kommunikation hilft, spätere Unstimmigkeiten oder Beschwerden zu vermeiden.
Bedeutung der Energieeffizienzklasse für den Immobilienwert
Als Verkäufer sollten Sie sich bewusst sein, dass eine niedrige Energieeffizienzklasse wie G den Wert und die Attraktivität der Immobilie auf dem Markt beeinflusst. Dies kann zu niedrigeren Verkaufspreisen oder längeren Verkaufszeiten führen.
Für Vermieter ist es wichtig zu wissen, dass Immobilien mit schlechter Energieeffizienz weniger begehrt sein können, insbesondere in weniger beliebten Lagen. Dies kann zu längeren Leerständen oder der Notwendigkeit von Mietpreisanpassungen führen.
Fazit
Immobilien in der Energieeffizienzklasse G stellen aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs und der damit verbundenen hohen Kosten sowohl für Eigentümer als auch für Mieter Herausforderungen dar.
Diese Klasse betrifft vor allem ältere Gebäude mit veralteten Heizsystemen und schlechter Isolierung. Für Vermieter und Verkäufer ist es daher essenziell, sich der Auswirkungen dieser Energieeffizienzklasse bewusst zu sein, insbesondere hinsichtlich des Immobilienwerts, der Marktattraktivität und der gesetzlichen Anforderungen.
Energetische Sanierungsmaßnahmen bieten eine wertvolle Gelegenheit, den Energieverbrauch zu senken, die Wohnqualität zu verbessern und letztendlich den Wert der Immobilie zu steigern. Investitionen in moderne Heizsysteme, verbesserte Isolierung und erneuerbare Energien zahlen sich langfristig aus und machen die Immobilie attraktiver für potenzielle Käufer oder Mieter.
Die Energieeffizienzklasse G ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass energetische Verbesserungen notwendig sind. Durch gezielte Investitionen und Nutzung verfügbarer Fördermittel können Eigentümer von Gebäuden in dieser Klasse erhebliche Vorteile erzielen, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch im Hinblick auf den Beitrag zum Klimaschutz.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Energieeffizienzklasse G bei einem Haus?
Die Energieeffizienzklasse G weist darauf hin, dass ein Haus einen sehr hohen Energieverbrauch hat, zwischen 200 und 249 kWh/m²a. Diese Klasse ist eine der niedrigsten auf der Energieeffizienzskala und deutet auf veraltete Heizsysteme, schlechte Isolierung und allgemein geringe Energieeffizienz hin. Immobilien in dieser Kategorie sind oft ältere Gebäude, die noch nicht modernisiert wurden.
Wie gut ist Energieeffizienzklasse G?
Die Energieeffizienzklasse G ist im Vergleich zu höheren Energieeffizienzklassen nicht als gut zu bewerten. Sie steht für einen sehr hohen Energieverbrauch, was zu hohen Heizkosten und einer größeren Umweltbelastung führt. Für Eigentümer bedeutet dies in der Regel hohe Betriebskosten und potenziell geringere Attraktivität der Immobilie auf dem Markt.
Wie schlecht ist Energieeffizienzklasse G?
Energieeffizienzklasse G ist eine schlechte Einstufung auf der Skala der Energieeffizienz. Sie zeigt einen hohen Verbesserungsbedarf in Bezug auf die Energieeffizienz des Gebäudes an. Dies führt langfristig zu hohen Kosten für Heizung und Instandhaltung und hat negative Auswirkungen auf den Umweltschutz durch höhere CO₂-Emissionen.