Lüftungsanlage im Haus nachrüsten

Zentrale vs. dezentrale Lüftungsanlage im Vergleich

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Sie planen eine energetische Sanierung Ihres Hauses und fragen sich, ob eine Lüftungsanlage sinnvoll ist? Eine moderne Lüftungsanlage verbessert nicht nur die Luftqualität in Ihren vier Wänden deutlich, sondern kann auch Ihre Energiekosten senken und Ihre Gesundheit fördern. Erfahren Sie, welche verschiedenen Arten von Lüftungsanlagen es gibt und wie Sie eine solche Anlage nachrüsten können. Als Anreiz gibt es vom BAFA einen Zuschuss von bis zu 20 Prozent für die Lüftungsanlage.
Inhaltsverzeichnis

Wie sinnvoll ist eine Lüftungsanlage?

Die Installation einer Lüftungsanlage in Ihrem Haus hat viele Vorteile, von der Verbesserung der Raumluftqualität bis hin zu erheblichen Energieeinsparungen:

Bedeutung für die Raumluft­qualität

Eine gute Raumluftqualität ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner. Lüftungsanlagen sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch, der Schadstoffe, Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche aus dem Innenraum entfernt. Dies ist besonders wichtig in gut isolierten Gebäuden, wo der natürliche Luftaustausch oft eingeschränkt ist.

Energieeffizienz und Wärmerück­gewinnung

Einer der größten Vorteile einer modernen Lüftungsanlage ist die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung. Durch den Einsatz von Wärmetauschern kann die Wärme der Abluft genutzt werden, um die frische Zuluft zu erwärmen. Dies reduziert den Bedarf an zusätzlicher Heizenergie und kann somit zu erheblichen Energieeinsparungen führen. Gerade im Kontext der energetischen Sanierung spielt die Energieeffizienz eine zentrale Rolle.

Gesundheitliche Aspekte

Die kontinuierliche Zufuhr von frischer Luft hat auch gesundheitliche Vorteile. Eine Lüftungsanlage ist in der Regel immer mit einem Filter ausgestattet und reduziert so die Konzentration von Allergenen, wie Pollen und Staub, und kann die Ausbreitung von Schimmel verhindern. Darüber hinaus kann eine verbesserte Luftqualität Symptome von Atemwegserkrankungen lindern und generell das Wohlbefinden steigern.

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Wie viel kostet eine Lüftungsanlage?

Die Anschaffung einer Lüftungsanlage ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt. Neben einer verbesserten Luftqualität und eingesparten Heizkosten bietet sie auch Schutz vor Feuchteschäden. Bei der Berechnung der Gesamtkosten ist jedoch mehr zu beachten als nur die Anschaffungskosten.

Lüftungskonzept

Bevor Sie eine Lüftungsanlage installieren, benötigen Sie ein Lüftungskonzept. Die Kosten dafür hängen von der Größe Ihres Hauses ab. Für ein Ein- oder Zweifamilienhaus sollten Sie mit Kosten von etwa 300 bis 400 Euro rechnen. Experten wie Energieberater oder Planer können Ihnen hier eine genaue Auskunft geben.

Expertentipp: Lüftungskonzept beachten

Gerade bei Bestandsimmobilien kommt es immer wieder dazu, dass nach dem Einbau neuer Fenster der hygienische Mindestluftwechsel nicht mehr gewährleistet werden kann.

Im schlimmsten Fall führt dies zu Schimmelbildung. Daher ist ein Lüftungskonzept besonders wichtig, um beurteilen zu können, ob ein Mindestluftwechsel noch gegeben ist oder nicht.

Ihr Energieberater von Planergy

Tobias Buse, Bauingenieur, M.Sc.

Energie-Effizienz-Experte

Anschaffungskosten

Die Kosten für die Lüftungsanlage selbst variieren je nach System, baulichen Gegebenheiten und Ihren persönlichen Ansprüchen. Es ist schwierig, die Kosten im Voraus genau zu bestimmen, da einige Faktoren erst während der Sanierung klar werden.

Bei einer dezentralen Lüftungsanlage können Sie pro Gerät mit ca. 500 bis 800 Euro rechnen. Die Gesamtkosten betragen oft um die 6.000 Euro

Die Kosten für eine zentrale Lüftungsanlage liegen deutlich höher. Insgesamt sind Kosten um die 10.000 Euro realistisch. 

Laufende Kosten

Zusätzlich zu den Anschaffungskosten sollten Sie auch die laufenden Kosten berücksichtigen. Bei einem jährlichen Strombedarf von 300 kWh fallen etwa 120 Euro an Stromkosten an (bei einem Durchschnittspreis von 40 Cent/kWh). Ein Filtersatz kostet jährlich zwischen 40 und 90 Euro.

Eine komplette Reinigung der Kanäle ist etwa alle 10 Jahre erforderlich und kostet zwischen 400 und 800 Euro. Dabei sollten Sie die jährliche Reinigung der Filter und sichtbaren Teile nicht vernachlässigen. Ansonsten entwickelt sich der Wunsch, Kosten zu sparen, zu einem echten Gesundheitsrisiko. Bei einer dezentralen Lüftungsanlage können Sie die Reinigung der Teile in der Regel sogar selbst übernehmen.

Berechnung der Betriebskosten

Wenn Sie die spezifische Ventilatorleistung (SFP) kennen, können Sie die Betriebskosten selbst berechnen. Multiplizieren Sie die SFP mit dem Luftvolumenstrom und der jährlichen Betriebszeit, und teilen Sie das Ergebnis durch 1000. Multiplizieren Sie dann den berechneten Strombedarf mit Ihrem Strompreis pro Kilowattstunde.

Formel Betriebskosten

Betriebskosten in Euro = (SFP (W/(m³/h)) × Luftvolumenstrom (m³/h) × Betriebszeit (h)) ÷ 1.000 × Strompreis (€/kWh)

Durchschnittliche Kosten für die Nachrüstung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückge­winnung in einem Einfamilienhaus

Kostenpunkt
Dezentrale Lüftungsanlage
Zentrale Lüftungsanlage
Anschaffungskosten gesamt
5.700 – 10.400 Euro
9.700 – 18.000 Euro
Lüftungskonzept
300 – 400 Euro
300 – 400 Euro
Planungskosten
300 – 500 Euro
400 – 600 Euro
Anschaffungskosten
4.500 – 8.000 Euro
6.000 – 10.000 Euro
Einbau und Montage
600 – 1.500 Euro
3.000 – 7.000 Euro
Stromkosten p.a.
50 – 100 Euro
100 – 200 Euro
Filter p.a.
40 – 90 Euro
50 – 100 Euro
Wartung p.a.
0 Euro
150 – 400 €

Tabelle: durchschnittliche Kosten einer zentralen und dezentralen Lüftungsanlage

Wird eine Lüftungsanlage gefördert?

Die Installation einer Lüftungsanlage ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt. Um die finanzielle Belastung zu minimieren, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Eine der wichtigsten Anlaufstellen für Förderungen in Deutschland ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Im Rahmen des Förderprogramms Anlagentechnik (außer Heizung) bietet das BAFA einen Zuschuss von 15 Prozent für eine energieeffiziente Lüftungsanlage. Die Förderung kann sowohl für die erstmalige Anschaffung als auch für den Austausch oder die Optimierung einer bestehenden Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung beantragt werden.

Bei Vorlage eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), in dem der Einbau einer Lüftungsanlage zur Verbesserung der Energieeffizienz empfohlen wird, steigt die Förderung auf insgesamt 20 Prozent an.

Voraussetzungen für die Förderung

Um für die BAFA-Förderung in Frage zu kommen, muss die Lüftungsanlage bestimmte technische Anforderungen erfüllen. Dazu gehört in der Regel, dass die Anlage über eine Wärmerückgewinnung verfügt. Zudem muss der Einbau von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.

Der Antrag für die BAFA-Förderung muss vor Beginn des Projekts gestellt werden. Nach der Bewilligung haben Sie 24 Monate, um die Maßnahme umzusetzen und die entsprechenden Nachweise einzureichen. Die Förderung erfolgt als Zuschuss, der nach Abschluss des Projekts ausgezahlt wird.

Techniker prüft Luftstrom der Lüftungsanlage
Bild: Techniker prüft Luftstrom der Lüftungsanlage

Welche Arten von Lüftungsanlagen gibt es?

Bei Neubauten ist der Einbau einer Lüftungsanlage aufgrund der hohen Isolierung infolge der Wärmedämmung nahezu Standard. Doch auch bei der energetischen Sanierung eines Hauses spielt die richtige Belüftung eine immer größere Rolle. Es gibt verschiedene Arten von Lüftungsanlagen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen die wichtigsten Typen vor:

  • Abluftanlage
  • Zentrale Lüftungsanlage
  • Dezentrale Lüftungsanlage
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Was ist eine Abluftanlage?

Abluftanlagen finden sich vor allem in innenliegenden Bädern und Küchen. Sie sorgen dafür, dass feuchte Luft und Gerüche abgesaugt werden. Allerdings findet hier keine kontinuierliche Belüftung des Hauses statt. Die Abluftanlage ist z.B. mit dem Lichtschalter im Bad oder der Dunstabzugshaube in der Küche gekoppelt und fördert somit nur für einen begrenzten Zeitraum den Luftaustausch.

Wie funktioniert eine Abluftanlage?

Ein Ventilator wird durch den Lichtschalter im Bad, die Dunstabzugshaube in der Küche oder automatisch durch einen Feuchtesensor aktiviert und saugt die belastete Luft an. Diese wird über ein Rohrsystem nach draußen befördert. Durch den entstehenden Unterdruck wird Luft über Türschlitze aus anderen Räumen angesaugt.

Außenluftdurchlässe in der Hauswand oder in den Fensterrahmen sorgen für die Zufuhr frischer Außenluft. In der Regel ist es dennoch nötig, zusätzlich die Fenster zu öffnen, um für eine ausreichende Belüftung zu sorgen.

Was ist eine zentrale Lüftungsanlage?

Eine zentrale Lüftungsanlage ist ein System, das die gesamte Belüftung eines Gebäudes über ein zentrales Gerät und ein Netzwerk von Luftkanälen steuert. Diese Anlagen sind besonders effizient in größeren Gebäuden und ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung der frischen Luft in allen Räumen.

Wie funktioniert eine zentrale Lüftungsanlage?

Eine zentrale Lüftungsanlage hat ein Hauptgerät, das meist im Keller oder Dachgeschoss steht. Von dort aus führen Leitungen in die verschiedenen Räume.

In Räumen wie der Küche und dem Bad wird die alte, feuchte Luft abgesaugt und nach draußen geleitet. Gleichzeitig wird frische Luft von draußen angesaugt. Diese Luft wird gefiltert und oft auch erwärmt, bevor sie in die Wohnräume kommt. Das sorgt dafür, dass es nicht zieht.

Man kann die Menge der Luft, die durch die Anlage geht, selbst einstellen. Oder man nutzt Sensoren, die das automatisch machen. Die messen zum Beispiel, wie warm es ist oder wie viel CO₂ in der Luft ist und reagieren entsprechend.

Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Einfamilienhaus
Darstellung: Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Einfamilienhaus

Was ist eine dezentrale Lüftungsanlage?

Im Gegensatz zur zentralen Lüftungsanlage arbeitet eine dezentrale Lüftungsanlage unabhängig in einzelnen Räumen. Jedes Gerät ist für die Belüftung eines bestimmten Bereichs zuständig und benötigt keine umfangreiche Verrohrung.

Wie funktioniert eine dezentrale Lüftungsanlage?

Eine dezentrale Lüftungsanlage besteht aus mehreren kleinen Einheiten, die direkt in der Außenwand eines Raumes installiert sind. Diese Einheiten saugen frische Luft von draußen an und führen die verbrauchte Luft aus dem Raum ab.

Oft verfügen sie über Sensoren, die ständig die Luftqualität messen und die Lüftungsintensität automatisch anpassen. So wird immer für frische Luft gesorgt, ohne dass ein komplexes Rohrsystem im ganzen Haus benötigt wird.

Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Einfamilienhaus
Darstellung: Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Einfamilienhaus

Was ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nutzt die Wärme der Abluft, um die frische Zuluft zu erwärmen. Dies erhöht die Energieeffizienz des Systems erheblich.

Wie funktioniert eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

Bei einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nach dem Prinzip des Luft-Luft-Wärmetauschers erfolgt der Wärmeaustausch direkt in der jeweiligen Einheit. Die Abluft erwärmt einen Wärmetauscher, der dann die Zuluft vor dem Eintritt in den Raum erwärmt.

Funktionsweise einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Darstellung: Funktionsweise einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Wie funktioniert eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

In einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird die Abluft durch einen Wärmetauscher geführt, bevor sie das Gebäude verlässt. Die gewonnene Wärme wird dann genutzt, um die frische Zuluft zu erwärmen, bevor sie in die Räume geleitet wird.

Was bringt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

Durch die Wärmerückgewinnung können Sie den Energieverbrauch für die Heizung spürbar reduzieren und somit Kosten sparen. 80 bis 95 Prozent der Wärmeenergie der abgeführten Luft kann zurückgewonnen werden. Dies führt insgesamt zu einer großen Einsparung bei den Heizkosten. Zudem trägt es zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei, was im Kontext der Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt ist.

Heizkostenersparnis einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Darstellung: Heizkostenersparnis einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Quelle: Lüftungsmarkt
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Kann man eine Lüftungsanlage nachrüsten?

Die Nachrüstung einer Lüftungsanlage ist ein wichtiger Schritt, um die Energieeffizienz und die Luftqualität in einem bereits bestehenden Gebäude zu verbessern. Die Herausforderungen hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Gebäudes, der vorhandenen Infrastruktur und dem Platzangebot.

Bei älteren Gebäuden kann es beispielsweise schwierig sein, die notwendigen Luftkanäle für eine zentrale Lüftungsanlage zu installieren. Bei der Nachrüstung im Bestand wird daher oft eine dezentrale Lüftungsanlage eingesetzt. Diese ist schneller und einfacher umzusetzen. Denn bei einer neuen zentralen Lüftung sind große Baumaßnahmen erforderlich, wodurch das Haus mehrere Tage nicht bewohnbar wäre. Im Rahmen einer umfassenden Kernsanierung wäre die zentrale Lösung denkbar.

Was ist besser zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage?

Die Wahl zwischen einer zentralen und einer dezentralen Lüftungsanlage hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Zentrale Anlagen sind effizienter in der Verteilung der Luft, benötigen jedoch einen größeren Installationsaufwand und sind daher besser für Neubauten oder umfassende Sanierungen geeignet. Dezentrale Anlagen sind flexibler und einfacher zu installieren, was sie zu einer guten Option für die Nachrüstung macht.

Expertentipp: Dezentrale Lüftungsanlage

Dezentrale Lüftungsanlagen sind gerade für den Bestand eine gute Lösung. Durch die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlagen lässt sich zusätzlich noch Energie sparen.

Ihr Energieberater von Planergy

Tobias Buse, Bauingenieur, M.Sc.

Energie-Effizienz-Experte

Vergleich zentrale und dezentrale Lüftungsanlage

Zentrale Lüftungsanlage
Dezentrale Lüftungsanlage
Luftverteilung
Effiziente Luftverteilung im gesamten Haus
Weniger effiziente Luftverteilung
Luftfilterung
Bessere Möglichkeiten zur Filterung und Reinigung der Luft
Gute Luftfilterung
Wärmerückgewinnung
Ist effizient möglich
Ist effizient möglich
Steuerung
Zentrale Steuerung der gesamten Anlage
Jedes Gerät wird individuell pro Raum gesteuert
Flexibilität
Änderungen oder Erweiterungen kompliziert und teuer
Einfach in einzelnen Räumen nachzurüsten
Raumbedarf
Zentraler Lüftungsapparat im Keller oder Dachgeschoss
Kein zentraler Raum für die Technik erforderlich
Installation
Komplex und aufwendig
Einfache Installation
Anschaffungskosten
Hohe Installationskosten
Geringere Anschaffungskosten
laufende Kosten
Etwas höher
Etwas geringer
Empfehlung
Perfekt für den Neubau geeignet
Perfekt für die Sanierung geeignet

Tabelle: Vergleich der Eigenschaften von zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen

Lüftungskonzept beachten

Bauherren sind dazu verpflichtet, beim Neubau, aber auch beim Austausch der Fenster oder der Dämmung von Dach und Fassende im Rahmen einer energetischen Sanierung ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 vorzulegen.

Darin wird von einer Fachkraft geklärt, welche Art der Belüftung für die einzelnen Räume in Betracht kommt. Dies kann vom händischen Lüften durch Öffnen der Fenster bis hin zu einer Lüftungsanlage reichen. Maßgebend sind die Voraussetzungen der Immobilie und der Dichtheit seiner Bauteile.

Was ist teurer zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage?

In der Regel sind zentrale Lüftungsanlagen in der Anschaffung und Installation teurer als dezentrale Systeme. Dies liegt an den Kosten für das Verlegen der Luftkanäle und dem Bedarf an einem zentralen Lüftungsgerät. Dezentrale Anlagen sind in der Anschaffung oft günstiger und können schrittweise in einzelnen Räumen installiert werden, was die Kosten weiter senkt.

Fazit

Die Installation einer Lüftungsanlage ist eine sinnvolle Maßnahme, die weit mehr als nur frische Luft ins Haus bringt. Sie verbessert die Raumluftqualität, fördert die Gesundheit der Bewohner und trägt durch Wärmerückgewinnung zur Energieeffizienz bei. Insbesondere im Kontext der energetischen Sanierung kann eine gut geplante Lüftungsanlage einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz leisten.

Wenn Sie eine energetische Sanierung planen, sollten Sie die Möglichkeit der Nachrüstung einer Lüftungsanlage in Betracht ziehen. Dabei ist es wichtig, die individuellen Gegebenheiten Ihres Hauses zu berücksichtigen:

  • Art der Lüftungsanlage: Überlegen Sie, ob eine zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage besser zu Ihrem Sanierungsprojekt passt.
  • Fachbetrieb: Wählen Sie einen qualifizierten Fachbetrieb für die Planung und Installation, um sicherzustellen, dass die Anlage effizient und fachgerecht installiert wird.
  • Fördermöglichkeiten: Informieren Sie sich frühzeitig über Fördermöglichkeiten, insbesondere die BAFA-Förderung, und stellen Sie gegebenenfalls einen Antrag vor Beginn der Maßnahmen.

Durch eine sorgfältige Planung und Umsetzung können Sie nicht nur Ihre Lebensqualität steigern, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

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Häufig gestellte Fragen

Eine herkömmliche Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann eine Heizung unterstützen, aber nicht ersetzen. Es gibt aber neue Lüftungssysteme für Neubauten mit Passivhausstandard, die in Kombination mit einer Wärmepumpe wassergeführte Heizsysteme überflüssig machen.

Anstatt separate Geräte zur Kühlung und Lüftung zu installieren, empfiehlt sich eine Klimaanlage mit Lüftungsfunktion. Es gibt aber auch Lüftungsanlagen, die im Sommer die einströmende Außenluft etwas abkühlen können. Diese Lösung führt zu einer leichten Absenkung der Raumtemperatur, ist aber nicht mit der Leistung einer Klimaanlage vergleichbar.

In der Regel rechnet man mit 300 kWh für eine zentrale Lüftungsanlage. Das entspricht Stromkosten in Höhe von ca. 120 Euro im Jahr. Eine dezentrale Lüftungsanlage verbraucht i.d.R. etwas weniger und kostet somit weniger als 100 Euro jährlich.

Wann die Filter gewechselt werden müssen, hängt von vielen Faktoren ab. In Regionen mit vielen Schmutzpartikeln in der Luft, z.B. in der Großstadt, muss ein Filter öfter gewechselt werden als z.B. auf dem Land. Beachten Sie immer die Herstellerangaben. In der Regel sollten Filter alle 3 bis 6 Monate, aber spätestens nach einem Jahr gewechselt werden.

Eine Lüftungsanlage sollte einmal jährlich gewartet und gereinigt werden. Filter müssen aus hygienischen Gründen je nach Belastung der Luft alle 3 bis 6 Monaten, spätestens nach einem Jahr, ausgetauscht werden. Eine grundlegende Wartung des Systems und der Rohrleitungen sollte nach ca. 10 Jahren stattfinden.

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