Wärmepumpen: Kosten und Wirtschaftlichkeit im Kontext neuer Heizungsgesetze

Überblick über Anschaffungskosten, Betriebskosten und Förderungen

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In Zeiten steigender Energiepreise und zunehmendem Umweltbewusstsein rücken Wärmepumpen als umweltfreundliche und energieeffiziente Heizungslösung immer mehr in den Fokus. Sie nutzen erneuerbare Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erde, um Gebäude zu heizen und warmes Wasser zu erzeugen. Mit einer Wärmepumpe können Sie nicht nur Ihre Heizkosten senken, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen. Angesichts attraktiver staatlicher Förderprogramme und steuerlicher Vorteile lohnt es sich, die Anschaffung einer Wärmepumpe genauer zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Förderung für die Heizungsförderung gibt es seit 2024 nur noch bei der KfW
  • ab Ende Februar 2024 gelten neue Förderprogramme mit 30 bis 70 % Zuschuss für die Heizungsförderung
  • Anträge zur Heizungsförderung können bereits bei der KfW eingereicht werden, auch nachträglich für Projekte ab Dezember 2023
  • Die Optimierung einer mindestens 2 Jahre alten Heizung wird mit bis zu 20 % weiterhin über das BAFA gefördert

Heizen in Deutsch­land

Welche Heizsysteme gibt es aktuell in Deutsch­land?

Deutschland heizt größtenteils mit Gas und Öl, wie aus Daten des Bundesverbands der Schornsteinfeger hervorgeht. Von rund 33 Millionen Heizungsanlagen, die in privaten, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden genutzt werden, laufen mehr als die Hälfte mit diesen fossilen Brennstoffen.

Fast 14 Millionen Hauseigentümer heizten 2022 mit Gas, etwa fünf Millionen mit Öl, wobei immer mehr auf moderne Brennwerttechnik setzen, die als energieeffizienter gilt. Trotz Energiekrise steigt die Zahl der neu installierten Brennwertgeräte, die Gas und Öl nutzen, weiterhin an. 

Neben fossilen Brennstoffen werden Heizungen in Deutschland auch mit Biomasse betrieben. Über eine Million Holzzentralheizungen und 11,5 Millionen Einzelraumfeuerstätten, etwa Kamin- oder Kachelöfen, wurden 2022 erfasst. Insgesamt teilen sich die Heizungsanlagen auf: 46,2 % Gasheizungen, 15,4 % Ölheizungen und 38,4 % Heizungen, die feste Brennstoffe nutzen.

Grafik, wie viel Prozent der deutschen Haushalte mit welchem Heizsystem heizen
*häufigste Antwort bei "Sonstige" ist Wärmepumpe; Quelle: Thermondo Heizstudie

Neue Regelungen verändern das Heizen

Der Schornsteinfegerverband geht davon aus, dass sich diese Verteilung in Zukunft ändern wird, insbesondere aufgrund des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Das sieht vor, dass ab 2024 neu installierte Heizungen mindestens 65 % ihrer benötigten Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen beziehen müssen. 

Hinzukommt, dass fast ein Fünftel der Heizungen mindestens 20 Jahre alt sind und daher ein Handeln nicht mehr allzu lange aufgeschoben werden kann. Schließlich müssen Heizkessel nach 30 Jahren ausgetauscht werden.

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Was ändert sich 2024?

Der Bundestag hat im September 2023 die 2. Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verabschiedet. Dadurch soll der Übergang zu erneuerbaren Energien im Heiz- und Warmwasserbereich gefördert werden.

Bestehende Heizungen dürfen weiterhin betrieben und kaputte Heizungen repariert werden. Diese Regelung zielt darauf ab, die richtige Ausrichtung für den Einsatz neuer Heizungen zu erreichen, da diese oft für 20 bis 30 Jahre genutzt werden.

Zusammenfassung des neuen GEG

  • Seit dem 1.1.2024 soll jede neu installierte Heizung mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzen. Bestehende Heizungen sind davon ausgenommen.  
  • Der Einsatz fossiler Brennstoffe in Heizungen endet am 31.12.2044. 
  • Die Regelung ist technologieoffen: Eigentümer können wählen, wie sie den erneuerbaren Energieanteil von 65 % erfüllen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, darunter Wärmenetze, elektrische Wärmepumpen, Stromdirektheizungen, Hybridheizungen, Solarthermie und „H2-Ready“-Gasheizungen. Für bestehende Gebäude sind weitere Optionen wie Biomasseheizungen und Gasheizungen vorgesehen, die erneuerbare Gase nutzen. 
  • Übergangsfristen und Ausnahmen: Bei einem Ausfall der Heizung können temporär fossil betriebene Heizungen installiert werden. Für den Anschluss an ein Fernwärmenetz sind Übergangsfristen von bis zu 10 Jahren vorgesehen. 
  • Härtefallregelung: Hierbei wird das Verhältnis zwischen den erforderlichen Investitionen und dem Ertrag oder dem Wert des Gebäudes berücksichtigt. 
  • Finanzielle Unterstützung, einschließlich Zuschüsse, Kredite und Steuergutschriften erleichtern den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.

Frühzeitig planen

In Anbetracht dieser Änderungen könnte es vor allem für Eigenheimbesitzer, die eine energetische Sanierung planen, aktuell von Vorteil sein, sich mit der Anschaffung von Wärmepumpen zu beschäftigen.

Da sie erneuerbare Energiequellen nutzen und hocheffizient sind, könnten sie eine attraktive Option sein, um die Anforderungen der Gesetzesnovelle zu erfüllen. Durch die Kombination aus Förderung und perspektivisch günstigen Betriebskosten lohnt sich das Heizen mit erneuerbaren Energien für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Techniker arbeitet an einer technischen Anlage wie einer Wärmepumpe.
Bild: Techniker arbeitet an einer technischen Anlage wie einer Wärmepumpe.

Was ist eine Wärme­pumpe?

Eine Wärmepumpe ist ein Gerät, das Wärmeenergie von einer Quelle mit niedriger Temperatur, wie dem Boden, der Luft oder dem Wasser, auf einen Bestimmungsort mit höherer Temperatur, z.B. ein Gebäude, überträgt.

Sie arbeitet ähnlich wie ein Kühlschrank, nur in umgekehrter Richtung. Während ein Kühlschrank Wärme aus seinem Inneren abzieht und an die Umgebung abgibt, um das Innere kühl zu halten, zieht eine Wärmepumpe Wärme aus der Umgebung und gibt sie an das Innere eines Gebäudes ab, um es zu heizen. 

Wärmepumpen sind sehr energieeffizient und können mehr Wärmeenergie liefern, als sie an elektrischer Energie benötigen. Sie sind besonders effizient in gemäßigten Klimazonen.

Da sie erneuerbare Wärme aus der Umwelt nutzen, haben Wärmepumpen im Betrieb eine niedrige CO₂-Bilanz. Dabei können sie sowohl für die Heizung als auch zur Warmwasserversorgung genutzt werden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen können Wärmepumpen zu geringeren laufenden Kosten führen, besonders wenn Sie ein älteres, ineffizienteres System ersetzen wollen.

Nachteile von Wärme­pumpen

Bevor Sie eine Wärmepumpe installieren, sollten Sie aber auch die Nachteile bedenken. Die Leistung von Wärmepumpen kann bei sehr niedrigen Außentemperaturen abnehmen, obwohl moderne Geräte immer besser in der Lage sind, auch bei Kälte effizient zu arbeiten.

Da sie Strom benötigen, kommt es für die Umweltbilanz stark darauf an, woher der Strom für den Betrieb kommt. Wird der Strom hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen erzeugt, ist der Wärme nicht besonders umweltfreundlich. Zu bedenken sind auch die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe, die in der Regel höher sind als für herkömmliche Heizsysteme. 

Nehmen Sie bestenfalls zusätzlich eine professionelle Beratung in Anspruch, um zu entscheiden, ob eine Wärmepumpe für Ihre spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten geeignet ist und welches System am besten ist.

Wie funktioniert eine Wärme­pumpe?

Der Prozess zur Wärmeerzeugung umfasst im Allgemeinen vier Hauptkomponenten: 

  1. Verdampfer: Der Verdampfer nimmt die Wärme aus der Umgebung auf. Ein Kältemittel, das in der Wärmepumpe zirkuliert, verdampft bei niedrigen Temperaturen und niedrigem Druck und absorbiert dabei Wärme aus der Umgebung.
  2. Kompressor: Der Kompressor erhöht den Druck des Kältemittels, sodass die Temperatur steigt.
  3. Kondensator: Im Kondensator gibt das Kältemittel die aufgenommene Wärme ab, wenn es kondensiert und wieder in flüssigen Zustand übergeht. Diese Wärme kann dann zur Heizung eines Gebäudes genutzt werden.
  4. Expansionsventil: Nach dem Kondensator wird das Kältemittel durch ein Expansionsventil geführt, das den Druck des Kältemittels reduziert und seine Temperatur senkt, bevor es wieder in den Verdampfer zurückkehrt. Dadurch wird der Kreislauf fortgesetzt. 

Einige Geräte können im Sommer auch zum Kühlen der Räume eingesetzt werden. Die Richtung des Wärmeentzugs wird dann entsprechend umgekehrt, sodass die Wärmepumpe dem Raum die Wärme entzieht und diese an die Umwelt abgibt. 

Wärmepumpen können sehr effizient arbeiten, da sie mehr Wärmeenergie liefern, als sie an elektrischer Energie benötigen. In der Regel benötigen sie 1 kWh Energiezufuhr in Form von Strom, um 3 kWh Wärme zu erzeugen. Sie sind jedoch in kalten Klimazonen weniger effizient, da weniger Umgebungswärme zur Verfügung steht, um das Gebäude zu heizen. Auch die Installation kann je nach Art der Wärmepumpe (Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe) teuer und aufwendig sein.

Darstellung der Funktionsweise einer Wärmepumpe
Schematische Darstellung der Funktionsweise einer Wärmepumpe

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Luft-Wasser-Wärme­pumpe

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe extrahiert die Wärmeenergie aus der Außenluft und sie nutzt, um Wasser zu erhitzen. Das erhitzte Wasser wird dann zur Beheizung von Gebäuden und in manchen Fällen auch zur Warmwasserbereitung genutzt. So funktionieren Luft-Wasser-Wärmepumpen:

  1. Wärmeaufnahme aus der Luft: Die Wärmepumpe hat eine Außeneinheit, die als Wärmequelle dient. Diese Einheit hat einen Verdampfer, der Wärme aus der Außenluft aufnimmt. In diesem Verdampfer zirkuliert ein spezielles Kältemittel, das die Fähigkeit hat, auch bei sehr niedrigen Temperaturen zu verdampfen. Wenn die Außenluft über den Verdampfer strömt, nimmt das Kältemittel die Wärme auf und verdampft.
  2. Kompression: Das nun gasförmige Kältemittel wird dann in den Kompressor der Wärmepumpe geleitet. Wenn das Kältemittel komprimiert wird, steigt seine Temperatur erheblich an. 
  3. Wärmeübertragung: Das heiße, gasförmige Kältemittel fließt durch den Kondensator, wo es seine Wärme an das zu erwärmende Wasser abgibt. Während dieses Prozesses kondensiert das Kältemittel und wird wieder flüssig. 
  4. Entspannung und Zyklusfortsetzung: Nachdem das Kältemittel seine Wärme abgegeben hat, wird es durch ein Expansionsventil geführt, das den Druck und die Temperatur des Kältemittels reduziert. Das Kältemittel kehrt dann in den Verdampfer zurück, um den Zyklus erneut zu starten.

Vorteile

  • Energieeffizienz
    Luft-Wasser-Wärmepumpen sind sehr energieeffizient und können mehr Wärmeenergie liefern, als sie an elektrischer Energie benötigen. Sie sind besonders effizient in gemäßigten Klimazonen. 
  • Umweltfreundlichkeit 
    Da sie erneuerbare Wärme aus der Luft nutzen, haben Luft-Wasser-Wärmepumpen im Betrieb eine niedrige CO₂-Bilanz. 
  • Vielseitigkeit
    Sie können sowohl für Heizung als auch zur Warmwasserversorgung genutzt werden. 
  • Einfache Installation
    Im Vergleich zu Erdwärmepumpen ist die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe weniger aufwendig, da keine Erdbohrungen erforderlich sind. 
  • Geringere laufende Kosten
    Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen können Luft-Wasser-Wärmepumpen zu geringeren laufenden Kosten führen, besonders wenn sie ein älteres, ineffizienteres System ersetzen.

Nachteile

  • Weniger effizient bei niedrigen Temperaturen
    Die Leistung von Luft-Wasser-Wärmepumpen kann bei sehr niedrigen Außentemperaturen abnehmen, obwohl moderne Geräte immer besser in der Lage sind, auch bei Kälte effizient zu arbeiten.
  • Strombedarf
    Obwohl Luft-Wasser-Wärmepumpen effizient sind, benötigen sie Strom, um zu funktionieren. Wird der Strom hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen erzeugt, könnte dies die Umweltvorteile einschränken.
  • Anfangsinvestition
    Die Anschaffungskosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe können höher sein als für herkömmliche Heizsysteme.
  • Platzbedarf
    Es muss ausreichend Platz vorhanden sein, um die Außeneinheit der Wärmepumpe aufzustellen.
  • Lärmbelästigung
    Luft-Wasser-Wärmepumpen können lauter sein als andere Heizsysteme, insbesondere die Außeneinheit kann Geräusche verursachen. Hier hilft oft schon eine schalldämmende Haube.

Zusammenfassung Luft-Wasser-Wärmepumpe

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kann sowohl in Wohngebäuden als auch in gewerblichen Gebäuden eingesetzt werden und ist besonders geeignet für Gebäude, die in gemäßigten Klimazonen liegen. Insbesondere bei Sanierungen oder Modernisierungen älterer Gebäude kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine gute Option sein, vor allem dann, wenn das Gebäude gut isoliert ist oder in Kombination mit einer zusätzlichen Wärmedämmung.

Es ist allerdings zu beachten, dass die vorhandene Heizungsanlage (Heizkörper oder Fußbodenheizung) für niedrigere Vorlauftemperaturen ausgelegt sein muss, wie sie typischerweise von Wärmepumpen bereitgestellt werden. 

In einigen Fällen wird eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem verwendet, zum Beispiel in Kombination mit einer Gas- oder Ölheizung. In dieser Hybridlösung kann die Wärmepumpe bei mäßigen Temperaturen arbeiten und das herkömmliche Heizsystem übernimmt bei sehr niedrigen Temperaturen. 

Handwerker prüft eine Wärmepumpe
Bild: Handwerker prüft eine Wärmepumpe

Wasser-Wasser-Wärme­pumpe

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, verwendet aber Wasser statt Luft als Quelle für niedrig temperierte Energie. Meistens wird Grundwasser als Wärmequelle genutzt, es sind aber auch Anwendungen mit Oberflächenwasser oder Abwasser möglich. Die Wärmepumpe erhöht die Temperatur dieses Wassers und gibt sie an ein anderes Wassersystem ab, normalerweise das Heizungssystem eines Gebäudes. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Funktionsweise einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe: 

  1. Wärmequelle: Die Wärmepumpe entnimmt Wärme aus einer Quelle von Wasser, normalerweise Grundwasser, das durch einen Brunnen erreicht wird. Dieses Wasser hat auch im Winter eine recht konstante Temperatur, die oft deutlich höher ist als die Außentemperatur. 
  2. Wärmeübertragung: Die entzogene Wärme wird an das Kältemittel in der Wärmepumpe übertragen. Durch diese Wärmezufuhr verdampft das Kältemittel und wird zu einem Gas. 
  3. Kompressor: Das Kältemittelgas wird nun in einem Kompressor verdichtet, was zu einem Anstieg der Temperatur führt. 
  4. Wärmeübertragung an das Heizsystem: Dieses erhitzte Kältemittelgas gibt seine Wärme an das Heizungssystem des Gebäudes ab, normalerweise ein Wasserkreislauf, der die Wärme zu Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung führt. Dabei kondensiert das Kältemittel und wird wieder flüssig. 
  5. Expansion: Durch ein Expansionsventil wird der Druck des flüssigen Kältemittels reduziert, was seine Temperatur weiter senkt. Das Kältemittel ist jetzt bereit, wieder Wärme aus dem Grundwasser aufzunehmen, und der Kreislauf beginnt von vorne.

Vorteile

  • Hohe Effizienz
    Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind sehr effizient, da Wasser eine höhere Wärmekapazität als Luft hat und das Grundwasser normalerweise eine konstante Temperatur hat, die oft höher ist als die Außentemperatur. Dies kann insbesondere in der kalten Jahreszeit zu einem höheren Wirkungsgrad führen. 
  • Stabile Leistung
    Die Wärmeleistung von Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist relativ unabhängig von der Außentemperatur, da das Grundwasser eine stabile Temperatur hat. Dies steht im Gegensatz zu Luft-Wasser-Wärmepumpen, deren Leistung bei niedrigen Außentemperaturen abnehmen kann. 
  • Keine Außengeräte
    Im Gegensatz zu Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen Wasser-Wasser-Wärmepumpen keine Außengeräte, was sie leiser macht und ihnen ein unauffälligeres Erscheinungsbild verleiht.

Nachteile

  • Installationskosten
    Für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe sind zwei Brunnen erforderlich: einer zur Entnahme von Grundwasser und einer zur Rückführung. Dies kann zu höheren Installationskosten führen. 
  • Genehmigungen
    In vielen Fällen ist für die Nutzung von Grundwasser eine Genehmigung erforderlich, und es kann Einschränkungen geben, insbesondere in Gebieten mit knappen Wasserressourcen. 
  • Wartung
    Wasser-Wasser-Wärmepumpen können anfälliger für Probleme mit der Wasserqualität sein, wie z. B. Ablagerungen oder Korrosion, die eine regelmäßige Wartung erfordern. 
  • Umweltauswirkungen
    Die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle kann Auswirkungen auf das lokale Ökosystem haben, insbesondere wenn es in großen Mengen entnommen wird. Es ist wichtig, dies bei der Planung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe zu berücksichtigen. 

Zusammenfassung Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Wasser-Wasser-Wärmepumpen werden in einer Reihe verschiedener Kontexte eingesetzt, wobei ihre Nutzung jedoch stark von den geologischen und hydrologischen Bedingungen des jeweiligen Standortes abhängt. Sie sind vor allem dort effektiv, wo ein zuverlässiger Zugang zu Grundwasser besteht. Dies kann beispielsweise in ländlichen Gebieten oder in Gebieten mit hohem Grundwasserstand der Fall sein. In solchen Fällen können Wasser-Wasser-Wärmepumpen sowohl für Wohn- als auch für Gewerbebauten eingesetzt werden. 

Die Nutzung von Grundwasser ist in vielen Regionen genehmigungspflichtig und es kann Einschränkungen bei der Entnahmemengen geben. Außerdem können die Kosten und der Aufwand für das Bohren von Brunnen erheblich sein, was die Wirtschaftlichkeit der Nutzung von Wasser-Wasser-Wärmepumpen beeinflusst. Daher sind sie oft nicht die erste Wahl, wenn andere, weniger aufwendige und günstigere Optionen zur Verfügung stehen.

Wärmepumpe vor einem Haus bei Schnee im Winter
Bild: Wärmepumpe vor einem Haus bei Schnee im Winter

Sole-Wasser-Wärme­pumpe

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme aus dem Erdreich zur Erwärmung von Wasser für Heiz- und Warmwasserzwecke. Daher wird sie auch als Erdwärme oder Geothermie bezeichnet. Der Name „Sole“ in Sole-Wasser-Wärmepumpe bezieht sich auf die Flüssigkeit (ein Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch), die Wärme aus dem Boden aufnimmt und sie zur Wärmepumpe transportiert. 

Arbeitsweise einer Sole-Wasser-Wärmepumpe: 

  1. Wärmeaufnahme: Im ersten Schritt wird Wärme aus dem Erdreich aufgenommen. Dazu wird eine Sole-Flüssigkeit durch ein unterirdisches Rohrsystem (Erdkollektor oder Erdsonden) gepumpt, das die Wärme aus dem Boden aufnimmt. 
  2. Verdampfung: Die aufgenommene Wärme wird genutzt, um ein spezielles Kältemittel in der Wärmepumpe zu erhitzen und verdampfen zu lassen.
  3. Kompression: Der nächste Schritt ist die Kompression des verdampften Kältemittels durch den Kompressor. Dies erhöht die Temperatur des Kältemittels erheblich.
  4. Wärmeabgabe: Das heiße Kältemittel gibt nun seine Wärme an das Heiz- und Warmwassersystem des Gebäudes ab. Danach wird das abgekühlte Kältemittel entspannt und wieder in den Verdampfer geleitet, wo der Prozess von Neuem beginnt.

Vorteile

  • Hohe Effizienz
    Da sie die Wärme aus dem Erdreich nutzen, das das ganze Jahr über eine relativ konstante Temperatur aufweist, können sie sehr effizient sein. Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen weniger Energie verbrauchen, um dieselbe Menge an Wärme zu liefern. 
  • Weniger wetterabhängig
    Im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen sind Sole-Wasser-Wärmepumpen weniger anfällig für Wetter- und Temperaturschwankungen, da die Erdtemperatur über das Jahr hinweg konstanter ist. 
  • Heizung und Kühlung
    Einige Sole-Wasser-Wärmepumpen können im Sommer zur Kühlung des Gebäudes umgekehrt werden, was zusätzlichen Nutzen bieten kann. 
  • Umweltfreundlich
    Da sie erneuerbare Energie aus dem Boden nutzen, produzieren sie weniger CO₂-Emissionen als traditionelle Heizsysteme, die auf fossilen Brennstoffen basieren.

Nachteile

  • Hohe Installationskosten
    Die Installationskosten für Sole-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel höher als für andere Arten von Wärmepumpen, da sie erfordern, dass ein Erdkollektor oder Erdsonden im Boden installiert werden.
  • Platzbedarf
    Die Installation von Erdkollektoren erfordert eine ausreichende Fläche. Bei kleineren Grundstücken kann es notwendig sein, Erdsonden vertikal in den Boden zu bohren, was zusätzliche Kosten verursacht.
  • Genehmigung und Vorschriften
    Die Installation einer Sole-Wasser-Wärmepumpe kann eine Genehmigung erfordern, und es gibt Vorschriften, die eingehalten werden müssen, insbesondere wenn Bohrungen erforderlich sind.
  • Langsame Amortisation
    Aufgrund der hohen Anschaffungs- und Installationskosten kann es einige Jahre dauern, bis sich die Investition amortisiert hat, auch wenn die laufenden Betriebskosten geringer sind als bei herkömmlichen Heizsystemen.

Zusammenfassung Sole-Wasser-Wärmepumpe 

Sole-Wasser-Wärmepumpen werden hauptsächlich in Wohngebäuden verwendet, die ausreichend Platz für die Installation der erforderlichen Erdwärmesonden oder Erdkollektoren bieten. Diese Art von Wärmepumpen kann sowohl in Neubauten als auch in bestehenden Gebäuden eingesetzt werden, wobei die Installationskosten und der Platzbedarf berücksichtigt werden müssen. 

Dank ihrer hohen Effizienz und der Fähigkeit, sowohl Heiz- als auch Kühlleistungen zu erbringen, werden Sole-Wasser-Wärmepumpen zunehmend auch in kommerziellen und industriellen Gebäuden eingesetzt. Sie eignen sich besonders gut für Gebäude, die das ganze Jahr über eine konstante Wärme- oder Kühlleistung benötigen. 

Darüber hinaus werden Sole-Wasser-Wärmepumpen auch in ländlichen Gebieten eingesetzt, in denen der Zugang zu Gas oder anderen Brennstoffen begrenzt sein kann. Mit der richtigen Planung und Installation können Sole-Wasser-Wärmepumpen eine zuverlässige und effiziente Heizlösung für eine Vielzahl von Gebäuden und Anwendungen bieten.

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Brauchwasser-Wärme­pumpe

Die Brauchwasserwärmepumpe, auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt, nutzt Energie aus der Umgebungsluft, um Trinkwasser zu erwärmen und unterstützt so die Hauptheizungsanlage. Diese übernimmt die Warmwasserbereitung nur, wenn die Wärmepumpe es aufgrund geringer Umgebungstemperaturen nicht schafft.  

Für den Betrieb der Wärmepumpe sind eine Pumpe, ein Kompressor, Kältemittel, ein Speicher und Strom erforderlich. Die Energie aus der Umgebungsluft wird auf das Kältemittel übertragen, das durch einen Kompressor erhitzt wird. Die Wärme des Kältemittels wird dann an den Warmwasserspeicher übergeben, wodurch das Wasser erwärmt wird. Nach Abkühlung und Entspannung des Kältemittels durch ein Expansionsventil startet der Zyklus erneut.

Vorteile

  • Kostenersparnis
    Mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe können Sie erheblich Energie und Energiekosten einsparen
  • Umweltentlastung
    Als Unterstützung des Heizkessels oder der Therme führt die Brauchwasser-Wärmepumpe zu sie weniger Betriebsstunden der anderen Geräte und somit zu geringeren Emissionen. 
  • Geringe Investitionskosten
    Eine Brauchwasser-Wärmepumpe ist vergleichsweise günstig, spart aber sehr viel Heizenergie, was eine frühe Amortisation ermöglicht. 
  • Leichte Installation
    Sie sind schnell und einfach nachzurüsten. 
  • Raumklima
    Da die Brauchwasser-Wärmepumpe vor allem die Abwärme in Heizungsräumen nutzt, hilft sie bei der Luftentfeuchtung und hält Kellerräume trocken. 

Nachteile

  • Mindesttemperatur
    Die Umgebungstemperatur sollte ganzjährig mindestens 10-12 °C betragen. 
  • Raumgröße
    Die Brauchwasser-Wärmepumpe braucht ein Mindestraumvolumen von 30 m³, was je nach Deckenhöhe ca. 13 qm bedeuten. Wenn zu den Nachbarräumen keine Türen oder Zugluftgitter vorhanden sind, kann das Volumen weiterer Räume hinzugerechnet werden.  
  • Ausreichend Platz
    Allein der Speicher fast in der Regel 200- 300 Liter. 

Zusammenfassung Brauchwasser-Wärmepumpe

Brauchwasser-Wärmepumpen sind ideal für Wohnhäuser, in denen sie die zentrale Warmwasserversorgung unterstützen können. Sie sind eine gute Ergänzung zu einer bestehenden Heizungsanlage und können auch als alleinige Warmwasserbereitungsanlage in energieeffizienten Gebäuden eingesetzt werden.  

Sie sind eine gute Lösung für die Modernisierung des Gebäudebestands. Insbesondere bei der Sanierung älterer Gebäude können sie installiert werden, um die Effizienz der Warmwasserversorgung zu verbessern. In energieeffizienten Neubauten kann eine Brauchwasser-Wärmepumpe direkt als Hauptquelle für Warmwasser dienen. 

Außerdem können sie in Räumen mit überschüssiger Wärme, wie z.B. Wäschereien, Trockenräumen oder Garagen, installiert werden, um die sonst verschwendete Wärme zur Warmwasserbereitung zu nutzen.

Handwerker prüft eine Wärmepumpe
Bild: Handwerker prüft eine Wärmepumpe

Was kostet eine Wärme­pumpe?

Anschaffungskosten

Die Kosten einer Wärmepumpe hängen vor allem von zwei wesentlichen Faktoren ab. Das ist zum einen die Art der Wärmepumpe und zum anderen die Erschließung der Wärmequelle durch Bohrung o.ä.

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind insgesamt gesehen in der Anschaffung am günstigsten und kosten in der Regel um die 14.000 Euro. Bei Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen kommen noch die Kosten für die Erschließung der Wärmequelle hinzu. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe entstehen hier keine weiteren Kosten, da das Außengerät direkt neben dem Haus aufgestellt wird und es einfach die Umgebungsluft nutzt.

Für die Nutzung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe müssen mindestens zwei Brunnenschächte gebohrt werden, um an das Grundwasser zu gelangen. Je nach Tiefe und Aufwand liegen die Kosten dafür bei ca. 15.000 Euro. Wenn Sie eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzen wollen, kosten Erdkollektoren ca. 10.000, eine Sonde ist mit bis zu 20.000 Euro fast doppelt so teuer.

Tabelle Anschaffungskosten einer Wärmepumpe

Anschaffung Gerät
Erschließung Wärmequelle
Installationskosten
Gesamtkosten
Luft-Wasser-Wärmepumpe
12.000 – 17.000 Euro
keine
3.000 – 6.000 Euro
ca. 18.000 Euro
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
15.000 – 20.000 Euro
50 – 100 Euro pro m²
15.000 – 25.000 Euro
ca. 40.000 Euro
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Kollektor)
10.000 – 20.000 Euro
ca.25 Euro pro m²
5.000 – 15.000 Euro
ca. 25.000 Euro
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Sonde)
10.000 – 20.000 Euro
50 – 100 Euro pro m²
15.000 – 20.000 Euro
ca. 30.000 Euro
Brauchwasser-Wärmepumpe
2.000 – 5.000 Euro
keine
1.000 – 2.000 Euro
ca. 4.000 Euro

Tabelle: durchschnittliche Anschaffungskosten verschiedener Wärmepumpensysteme

Laufende Kosten

Die Betriebskosten einer Wärmepumpe können im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen niedriger sein, allerdings hängt dies stark von einigen Faktoren ab: 

  • Effizienz der Wärmepumpe
    Eine hocheffiziente Wärmepumpe kann weniger Strom verbrauchen und dadurch zu niedrigeren Betriebskosten führen. Die Effizienz einer Wärmepumpe wird als Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. Je höher die JAZ, desto effizienter die Wärmepumpe. 
  • Vorlauftemperatur
    Je höher die Vorlauftemperatur ist, desto höher ist auch der Energiebedarf in Form von Strom. 
  • Beheizter Raum
    Je größer die zu beheizende Fläche ist, desto mehr Heizwärme und Energie wird benötigt. 
  • Strompreis
    Die Betriebskosten einer Wärmepumpe hängen stark vom Strompreis ab, da Wärmepumpen elektrischen Strom zur Energiegewinnung nutzen. Steigt der Strompreis, steigen auch die Betriebskosten. Im Gegensatz dazu nutzen Gas- und Ölheizungen fossile Brennstoffe, deren Preise weniger stark schwanken können. 
  • Wartung und Lebensdauer
    Wärmepumpen benötigen in der Regel weniger Wartung als konventionelle Heizsysteme und können bei guter Pflege und Wartung eine lange Lebensdauer haben, was zu niedrigeren Betriebskosten über die Lebensdauer der Anlage führen kann. 
  • Klima und Wärmequelle
    Die Effizienz und damit die Betriebskosten einer Wärmepumpe können je nach Klima und der genutzten Wärmequelle (Luft, Wasser, Erde) variieren. 
  • Isolierung
    Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Heizwärme geht über Fassade, Fenster und Dach verloren. 

Anhand dieser vielen Faktoren können Sie bereits sehen, dass es nicht so einfach ist, die Kosten für den Strombedarf der Wärmepumpe zu berechnen. Eine gute Basis sind die JAZ und die Leistung der Wärmepumpe.

Formel zur Berechnung der laufenden Kosten

Stromverbrauch = Leistung in kW / JAZ × Anzahl Vollbetriebsstunden in h = 10 kW / 3 × 2.000 h = 6.667 kWh

Stromkosten = Stromverbrauch in kWh × Strompreis in Euro pro kWh = 6.667 kWh × 0,44 Euro pro kWh = 2.933,48 Euro

Laufende Kosten bewerten

Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit Ihren aktuellen Heizkosten. Häufig ist das Heizen mit Gas noch günstiger. Allerdings wird die Wärmepumpe im Rahmen einer energetischen Sanierung häufig mit dem Einbau einer Photovoltaikanlage kombiniert. Dadurch fallen die realen Stromkosten sehr viel geringer aus. 

Der Strombedarf einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist aufgrund der schwankenden Außentemperaturen am höchsten. Erdwärme und Wasser-Wasser-Wärmepumpe haben bei deutlich höheren Anschaffungskosten einen niedrigeren Stromverbrauch infolge der konstanten Temperaturen im Erdreich

Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass beim Betrieb einer Wärmepumpe keine Wartungen mehr durch einen Schornsteinfeger benötigt werden. Für bestimmte Geräte besteht jedoch eine jährliche Pflicht zur Dichtheitsprüfung. Diese kostet etwa 150 Euro.

zentraler Heizraum
Bild von einem zentralen Heizraum

Gibt es staatliche Förder­ungen und finanzielle Unter­stützung für eine Wärme­pumpe?

BAFA-Förderung 2023

Durch das neue GEG hat sich auch die Förderlandschaft deutlich verändert. Lagen die förderfähigen Kosten für eine neue Heizung bisher bei 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr liegt, sind es nun nur noch 30.000 Euro. 

Für Wärmepumpen war ein Fördersatz von 40 Prozent möglich. Damit konnten Eigentümer für eine neue Wärmepumpe, die 50.000 Euro gekostet hat, ganze 20.000 Euro als Zuschuss vom BAFA zurückbekommen. 

Die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten (EEE) ist bei Errichtung, Umbau und Erweiterung eines Gebäudenetzes erforderlich und auch für andere Anlagen zur Wärmeerzeugung möglich. Das Beratungshonorar der Energieberatung ist ebenfalls förderfähig. 

KfW-Förderung 2024

Die staatliche Förderung des Einbaus von Wärmepumpen erfolgt seit 2024 nur noch über die KfW.

Voraussetzung für den Erhalt der Förderung ist, dass die Wohneinheit nach der Heizungssanierung zu mindestens 65 % durch erneuerbare Energien beheizt wird.

Förderung für den Heizungstausch
  • 30 % Grundförderung
    für den Umstieg auf ein Heizsystem, das zu mindestens 65 % auf erneuerbaren Energien basiert
  • 5 % Effizienzbonus
    für Wärme­pumpen, die als Wärme­quelle Wasser, das Erd­reich oder Ab­wasser nutzen oder ein natürliches Kälte­mittel einsetzen
  • 20 % Geschwindigkeitsbonus
    für den frühzeitigen Austausch einer mindestens 20 Jahre alten Heizung bis Ende 2028, ab 2029 verringert sich der Bonus alle 2 Jahre um je 3 %
  • 30 % einkommensabhängiger Bonus
    für Eigentümer mit einem Brutto-Haushaltseinkommen bis zu 40.000 Euro
  • 70 % Gesamtförderung
    der Höchstfördersatz ist auf 70 % bzw. 21.000 Euro der Investitionskosten beschränkt
  • 30.000 Euro maximale Investitionssumme
    Halbierung der förderfähigen Kosten von 60.000 auf 30.000 Euro
  • kein iSFP-Bonus
    zusätzlicher Förderbonus auf Basis eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist nicht möglich
  • fachliche Beratung 
    für die Antragsstellung der Förderung ist die Beauftragung eines Energieeffizienz-Experten oder Fachunternehmens verpflichtend
Folgen der neuen Förderung für die Anschaffung einer Wärmepumpe

Die Änderungen bei der Heizungsförderungen führt insbesondere bei der Wärmepumpe zu einer drastischen Kürzung des Zuschusses. Wie die untere Tabelle zeigt, sinkt der maximale Zuschuss 2024 gegenüber dem Vorjahr bei einem realistischen Fördersatz von 55 Prozent um 7.500 Euro. 

Das liegt zum einen an der gesunkenen Kappungsgrenze der Kosten von 60.000 Euro der Investitionskosten auf nur noch 30.000 Euro. Das ist für die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe äußerst knapp bemessen.

Andererseits ist der maximale Fördersatz von 70 Prozent für die meisten Haushalte unerreichbar. Denn der einkommensabhängige Zuschuss gilt nur für Brutto-Haushaltseinkommen bis 40.000 Euro. 

Tabelle Heizungsförderung 2024 versus 2023
Heizungssystem
BAFA-Förderung 2023
KfW-Förderung 2024
max. KfW-Förderung 2024
Wärmepumpe
max. Förderung 40 %
Zuschuss 24.000 €
Förderung 55 %
Zuschuss 16.500 €
max. Förderung 70 %
Zuschuss 21.000 €
Solarthermie
max. Förderung 35 %
21.000 €
Förderung 50 %
Zuschuss 15.000 €
max. Förderung 70 %
Zuschuss 21.000 €

Tabelle: Vergleich der Heizungsförderung 2024 und 2023 für ausgewählte Heizsysteme

Förderung durch Steuerbonus

Eigentümer, die ihre Immobilie selbst nutzen und eine energetische Gebäudesanierung durchführen, können ihre Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe in ihrer Einkommensteuererklärung geltend machen.

Sie können 20 Prozent der Aufwendungen für solche Maßnahmen absetzen, verteilt über drei Jahre. Dies gilt nicht nur für den Einbau einer Wärmepumpe, sondern auch für andere Heizungsmodernisierungen oder Dämmmaßnahmen. 

Die Voraussetzungen für diese steuerliche Förderung sind, dass das Haus mindestens 10 Jahre alt ist und von den Eigentümern selbst genutzt wird. Die Förderung ist zudem auf maximal 40.000 Euro begrenzt.

Rechenbeispiel Steuerbonus
  • 2024 Einbau einer Wärmepumpe mit Kosten in Höhe von 20.000 Euro
  • In den Steuererklärungen für 2024 und 2025 können Sie jeweils 7 %, also je 1.400 Euro, steuerlich geltend machen.
  • In der Steuererklärung für 2026 können Sie nochmals 6 %, also 1.200 Euro, absetzen.
  • Insgesamt erhalten Sie somit vom Finanzamt 4.000 Euro wieder zurück.
Bewertung Steuerbonus

Ein Vorteil dieser Methode ist, dass im Vorfeld kein Antrag gestellt werden muss. Es reicht aus, nachträglich eine Fachunternehmensbescheinigung mit der Steuererklärung einzureichen. Trotzdem kann ein Antrag für eine KfW-Förderung sinnvoll sein, da diese oft höher ausfällt als die steuerliche Absetzbarkeit: 

  • 55 % von Kosten in Höhe von 20.000 Euro bedeuten 11.000 Euro Rückzahlung und das direkt
  • gegenüber 4.000 Euro über 3 Jahre verteilt

Achtung

Staatliche Förderungen und Zuschüsse können nicht miteinander kombiniert werden. Wägen Sie daher vorher sorgfältig ab, welche Förderung Ihnen die größten Vorteile bietet. Denken Sie auch unbedingt daran, den Antrag zu stellen, bevor Sie die Sanierungs- oder Baumaßnahme beginnen.

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Fazit

Wärmepumpen sind ein effizientes und umweltfreundliches Heizsystem, das vorhandene Energie aus der Umwelt nutzt, um Wärme für Gebäude zu erzeugen. Sie sind in verschiedenen Varianten verfügbar, darunter Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen sowie Brauchwasser-Wärmepumpen, wobei jede ihre spezifischen Vor- und Nachteile hat. 

Wärmepumpen haben im Allgemeinen geringere Betriebskosten als konventionelle Heizsysteme, da sie einen Großteil ihrer Energie aus ihrer Umgebung und nicht aus fossilen Brennstoffen beziehen. Auch die Wartungs- und Servicekosten sind in der Regel niedriger als bei traditionellen Heizsystemen. 

Eine der größten Herausforderungen bei der Anschaffung einer Wärmepumpe sind jedoch die höheren Anfangsinvestitionen. Hierbei kommen allerdings staatliche Förderungen ins Spiel, die die Kosten deutlich senken können. Förderungen durch die KfW und den Steuerbonus für energetische Gebäudesanierung können einen beachtlichen Teil der Anschaffungskosten abdecken. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Beitrag, den Wärmepumpen zur Energiewende leisten. Indem sie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren, tragen sie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zum Schutz unserer Umwelt bei. 

Wenn Sie in Betracht ziehen, eine Wärmepumpe zu installieren, ist es wichtig, Ihre spezifischen Bedürfnisse und die Eigenschaften Ihres Hauses zu berücksichtigen, um die am besten geeignete Wärmepumpenart zu wählen. Es ist auch ratsam, Expertenrat einzuholen und die verschiedenen verfügbaren Förderoptionen zu prüfen, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer Investition zu maximieren. 

Insgesamt stellen Wärmepumpen eine zukunftssichere und nachhaltige Heizungslösung dar, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll ist.

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Häufig gestellte Fragen

Eine Wärmepumpe nutzt Wärme aus der Umwelt (Luft, Wasser, Erde), hebt diese auf ein höheres Temperaturniveau und gibt sie zur Beheizung von Gebäuden oder Warmwasserbereitung ab.

Die Art der Wärmepumpe und die Erschließung der Wärmequelle sind die Hauptfaktoren für die Kosten einer Wärmepumpe. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind bei der Anschaffung am günstigsten, mit Preisen zwischen 12.000 und 14.000 Euro. Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen sind anfangs günstiger, aber die zusätzlichen Kosten für die Erschließung der Wärmequelle (4.000 bis 13.000 Euro, abhängig von Tiefe und Methode) machen sie insgesamt teurer. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe kostet insgesamt zwischen 13.000 und 19.000 Euro. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdkollektoren ist mit 11.000 bis 16.000 Euro deutlich günstiger als die Variante mit der Sonde mit ca. 15.000 bis 24.000 Euro.

Die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe setzen sich aus den Kosten für die Wärmepumpe selbst, der Erschließung der Wärmequelle (falls nötig), der Installation und möglichen baulichen Anpassungen zusammen. Sie variieren je nach Wärmepumpenart, aber typischerweise könnten sie liegen:

  • Wärmepumpe: 8.000 bis 15.000 Euro
  • Erschließung der Wärmequelle (für Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen): 2.000 bis 13.000 Euro
  • Installation und bauliche Anpassungen: 3.000 bis 5.000 Euro

Zusätzlich können Kosten für eine neue Heizungsverteilung (Heizkörper oder Fußbodenheizung) und einen Warmwasserspeicher anfallen. Beachten Sie, dass staatliche Förderungen die tatsächlichen Kosten deutlich senken können.

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Effizienz der Wärmepumpe (gemessen an der Jahresarbeitszahl, JAZ), die Vorlauftemperatur, der beheizte Raum, der Strompreis, die Wartung und Lebensdauer der Wärmepumpe, das Klima, die Wärmequelle und die Isolierung des Gebäudes. Eine hocheffiziente Wärmepumpe mit einer JAZ von 3, die 2.000 Stunden pro Jahr läuft und 10 kW Leistung hat, würde etwa 6.667 kWh pro Jahr verbrauchen. Bei einem Strompreis von 0,47 Euro pro kWh würden die Stromkosten rund 3.133,49 Euro pro Jahr betragen. Beachten Sie jedoch, dass der tatsächliche Stromverbrauch je nach den genannten Faktoren variieren kann. Außerdem ist der Stromverbrauch von Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Regel höher als der von Erdwärme- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen.

Prinzipiell kommen alle Arten von Wärmepumpen für den Altbau infrage. Die Auswahl der richtigen Wärmepumpe für einen Altbau hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der vorhandenen Isolierung und dem Platzangebot für die Installation. Generell erfordern Altbauten aufgrund der oft schlechteren Dämmung und der höheren Vorlauftemperaturen eine leistungsfähige Heizung.

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann oft eine gute Wahl sein, da sie relativ einfach zu installieren ist und keine Bohrungen erfordert. Sie zieht Wärme aus der Außenluft und kann daher fast überall eingesetzt werden. Allerdings ist ihre Effizienz bei sehr kalten Außentemperaturen begrenzt.

Sole-Wasser-Wärmepumpen, die Wärme aus dem Erdreich ziehen, und Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die Grundwasser als Wärmequelle nutzen, können effizienter sein, vor allem bei niedrigen Außentemperaturen. Allerdings sind sie in der Installation aufwendiger und teurer, da sie Erdbohrungen erfordern.

Welche Wärmepumpe die „beste“ ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten ab. Eine professionelle Beratung hilft Ihnen dabei, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen zu bewerten und die beste Lösung für Ihre spezifische Situation zu finden. Auch Fördermöglichkeiten sollten dabei berücksichtigt werden.

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