Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Aufbau, Materialien und Kosten

Vor- und Nachteile vom WDVS im Überblick

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Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist eine weitverbreitete Methode der Fassadendämmung. Ziel ist es, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken und den Wohnkomfort zu steigern. Diese Technologie hat sich als effektive Lösung in der Gebäudesanierung etabliert und bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die von energetischer Effizienz über gestalterische Flexibilität bis hin zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks reichen. Von den Grundlagen bis zu den komplexen Entscheidungen bei der Umsetzung.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • ein WDVS ist eines der effektivsten Systeme, um den Wärmeverlust eines Hauses zu verringern
  • ein WDVS schützt im Sommer außerdem vor einer Überhitzung der Räume
  • im Durchschnitt liegen die Kosten für ein WDVS um die 150 Euro pro m²
  • beim BAFA gibt es für Effizienz-Einzelmaßnahmen, wie der Fassadendämmung bis zu 20 % Fördersatz
  • mit einem iSFP steigen die förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro auf 60.000 Euro pro Jahr

Grundlagen des Wärme­dämm­verbund­systems

Das Wärmedämm­verbundsystem (WDVS) ist eine effiziente Methode zur energetischen Sanierung von Gebäuden und zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz. Es handelt sich um eine hochmoderne Technologie, die in der Bauindustrie weit verbreitet ist, um die Wärmedämmung von Gebäudefassaden zu optimieren.  

Ein Wärmedämmverbundsystem besteht aus verschiedenen Schichten, die in Kombination eine äußerst effektive Wärmedämmung der Gebäudefassade ermöglichen.

Die zentrale Komponente eines WDVS ist der Dämmstoff, der direkt auf die Fassade aufgebracht wird. Der Dämmstoff bildet die Grundlage für die Wärmedämmung, indem er die Wärmeübertragung von innen nach außen oder umgekehrt minimiert. Dieser Dämmstoff kann aus verschiedenen Materialien bestehen, wie beispielsweise expandiertem Polystyrol (EPS), Mineralwolle oder auch ökologischen Alternativen wie Hanf. 

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Ziele und Vorteile der Wärmedämm­ver­bund­system-Installation 

Die Installation eines Wärmedämmverbundsystems verfolgt mehrere wichtige Ziele, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bieten. Die Hauptziele sind:

  • Energieeinsparung und Wärmedämmung
  • Schallschutz und angenehmeres Raumklima
  • Verbesserung der Gebäudeoptik

WDVS verhindern effizient Wärmeverluste im Winter und reduzieren gleichzeitig Wärmeeinträge im Sommer. Dies führt zu einer verbesserten Energieeffizienz des Gebäudes und niedrigeren Heiz- und Kühlkosten. Die Dämmung trägt aber auch zur Schallisolierung bei, wodurch Lärmbelästigung minimiert wird.

Die Installation eines Wärmedämmverbundsystems eröffnet zudem zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade. Verschiedene Oberputzarten, Farben und Strukturen ermöglichen eine individuelle optische Gestaltung des Gebäudes.

Fassadenarbeiten an einem Einfamilienhaus

Erfahrungsbericht

So haben Thomas und Sarah mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) über 7.000 Euro bei ihrer Fassadendämmung gespart.

Einsatzgebiete von WDVS in der Gebäude­sanierung

Wärmedämmverbundsysteme finden breite Anwendung in der Gebäudesanierung, insbesondere in folgenden Bereichen:

  • Altbauten
  • Neubauten
  • Denkmalschutz

WDVS ermöglichen die effiziente Nachrüstung von Bestandsgebäuden. Dies stellt eine kostengünstige Möglichkeit dar, die Energieeffizienz älterer Gebäude zu verbessern. Auch in Neubauten werden WDVS häufig eingesetzt, um von vornherein hohe Energiestandards zu erfüllen.

Mit besonders dünnen und vielseitigen Dämmstoffen kann ein WDVS auch bei denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt werden. Der historische Charme wird bewahrt, während gleichzeitig die energetische Effizienz erhöht wird. Die Kombination aus effizienter Wärmedämmung, gestalterischer Flexibilität und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten macht WDVS zu einer beliebten Wahl in der Gebäudesanierung und im Neubau.

Aufbau des Wärme­dämm­verbund­systems

Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) besteht aus mehreren Schichten, die in Kombination eine optimale Dämmleistung und ästhetische Gestaltung gewährleisten. Im Folgenden werden die einzelnen Schichten des WDVS-Aufbaus näher erläutert:

schematischer Aufbau WDVS

1. Dämmstoff und Befestigung

Der Dämmstoff bildet die grundlegende Schicht des Wärmedämmverbundsystems und ist verantwortlich für die Wärmedämmung des Gebäudes. Je nach den spezifischen Anforderungen und den baulichen Gegebenheiten können verschiedene Dämmmaterialien verwendet werden, wie etwa expandiertes Polystyrol (EPS), Mineralwolle oder auch nachhaltigere Optionen wie Hanf. Der Dämmstoff wird direkt auf die Fassade aufgebracht und mithilfe von Dübeln, Schrauben oder Dünnbettmörtel befestigt.

2. Armierungsschicht

Die Armierungsschicht, auch Gewebearmierung genannt, wird über den Dämmstoff aufgebracht, um die Stabilität und Rissfestigkeit des Systems sicherzustellen. Hierbei handelt es sich um ein Glasfasergewebe oder ein Gewebe aus anderen synthetischen Materialien, das in einen speziellen Armierungsmörtel eingebettet wird. Diese Schicht trägt dazu bei, Spannungen und Dehnungen auszugleichen, die durch Temperaturschwankungen oder Bewegungen des Gebäudes verursacht werden können. Die Armierungsschicht verhindert Risse in der Fassadenoberfläche und erhöht die Langlebigkeit des Systems.

3. Oberputz und Anstrich

Die äußerste Schicht des Wärmedämmverbundsystems ist der Putz, der die visuelle Gestaltung der Fassade ermöglicht. Außenputz ist in verschiedenen Strukturen, Farben und Texturen erhältlich und bieten eine breite Palette an gestalterischen Möglichkeiten. Der Oberputz dient nicht nur der ästhetischen Verschönerung des Gebäudes, sondern schützt auch die darunterliegenden Schichten vor Witterungseinflüssen, UV-Strahlung und mechanischer Belastung. Nach dem Oberputz kann ein abschließender Anstrich erfolgen, um die Fassade weiter zu schützen und zu individualisieren.

Der reibungslose Aufbau eines WDVS erfordert präzises handwerkliches Können und die Beachtung der Herstellervorgaben. Jede Schicht erfüllt eine spezifische Funktion im System, sei es Dämmung, Stabilisierung oder ästhetische Gestaltung. Die richtige Auswahl der Materialien und eine fachgerechte Umsetzung sind entscheidend, um die volle Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit des Wärmedämmverbundsystems sicherzustellen.

Ein Handwerker bringt ein Wärmedämmverbundsystem WDVS an der Fassade eines Hauses an.
Bild: Ein Handwerker bringt ein Wärmedämmverbundsystem WDVS an der Fassade eines Hauses an.

Kosten und Wirt­schaftlichkeit eines WDVS

Die Kosten und Wirtschaftlichkeit eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für die Sanierung der Fassade. Um eine informierte Entscheidung zu treffen, sind ein fundiertes Verständnis der anfallenden Kosten sowie der langfristigen Einsparungen durch die verbesserte Energieeffizienz unerlässlich.

Die Kosten für die Installation eines WDVS hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Größe der zu sanierenden Fläche
  • Wahl des Dämmmaterials
  • Putzart und Gestaltung
  • Arbeitsaufwand durch komplexe Fassadenstrukturen
  • Standort und Zugänglichkeit

Beispielrechnung für eine WDVS-Installa­tion

Nehmen wir an, ein Einfamilienhaus mit einer Fassadenfläche von 150 m² soll mit einem WDVS aus EPS-Dämmstoff und einem mineralischen Oberputz versehen werden. Die geschätzten Kosten könnten wie folgt aufgeschlüsselt sein:

Gesamtkosten

Gerüst: ca. 3.000 EUR für zwei Wochen

EPS-Dämmstoff (10 cm Dicke): 150 m² * 15 EUR/m² = 2.250 EUR

Armierungsmörtel und Glasfasergewebe: 150 m² * 10 EUR/m² = 1.500 EUR

Mineralischer Oberputz: 2 (Schichten) * 150 m² * 20 EUR/m² = 6.000 EUR

Arbeitskosten (inkl. Vorarbeiten, Montage, Putzauftrag; ca. 0,5 h/m²): 75 h * 60 €/h = 4.500 EUR

Sonstige Materialien und Nebenkosten: 1.000 EUR

Fassade streichen lassen: 150 m² * 30 EUR/m² = 4.500 EUR

Gesamtkosten: 22.750 EUR

Hinweis

Im Durchschnitt liegen die Kosten für die Installation eines WDVS bei ca. 150 Euro pro qm. Bitte beachten Sie, dass dies nur ein hypothetisches Beispiel ist und die Preise stark von Standort, Anbieter und individuellen Gegebenheiten abhängen.

Viel Geld sparen Eigenleistungen. Der Anstrich inklusive der Vorarbeiten eignet sich gut dafür. Die Dämmung sollten nur erfahrene Personen übernehmen, um die optimale Wirkung zu garantieren.

Langfristige Einspa­rungen durch Energie­effizienz

Um eine umfassende Bewertung der Wirtschaftlichkeit zu erhalten, ist es bei der Kalkulation der Kosten für ein WDVS ratsam, nicht nur die kurzfristigen Ausgaben, sondern auch die langfristigen Ersparnisse in Betracht zu ziehen.

Obwohl die Investition in ein WDVS zunächst mit Kosten verbunden ist, können die langfristigen Einsparungen durch die verbesserte Energieeffizienz erheblich sein. Durch die erhöhte Wärmedämmung reduzieren sich die Heiz- und Kühlkosten erheblich, was zu einer kontinuierlichen Senkung der Energieausgaben über die Jahre führt. Dies kann zu einer schnellen Amortisation der anfänglichen Investition und langfristig zu erheblichen finanziellen Vorteilen für die Hausbesitzer führen.

Berechnung der Amortisationszeit:

Amortisation = Anschaffungskosten in Euro / jährliche Ersparnis in Euro pro Jahr

Amortisation = 12.250 Euro / 800 Euro pro Jahr = 15,3 Jahre

Bereits im 16. Jahr nach der Installation des WDVS würde man in unserem Beispiel mehr Geld sparen als man für das WDVS ausgegeben hat. Diese Werte sind natürlich stark abhängig von den tatsächlichen Anschaffungskosten und der realisierten Energieeinsparung.

Staatliche Förderungen für ein WDVS

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert im Rahmen des Programms Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle Sanierungsmaßnahmen wie die Dämmung der Gebäudehülle. Darunter zählt auch die Anbringung oder Erneuerung eines WDVS.

Das förderfähige Investitionsvolumen liegt zwischen 300 und 30.000 Euro brutto. Der Fördersatz beträgt 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Dies gilt pro Wohneinheit und Kalenderjahr. 

Ein zusätzlicher Förderbonus von 5 Prozentpunkten und eine Erhöhung der förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro jährlich ist möglich, wenn das WDVS als Maßnahme in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) vorgeschlagen wurde.

Voraussetzungen

Die Förderung gilt ausschließlich für die energetische Sanierung von Wohngebäuden.

Voraussetzung dafür ist, dass das WDVS besonders hohe Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt. So gilt laut GEG ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m² K) für die Außenwand. Wer eine BAFA-Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss in der Regel einen U-Wert von maximal 0,20 einhalten.

Zusätzlich müssen alle förderfähigen Kosten von einer Fachfirma ausgeführt und in Rechnung gestellt werden.

Steuerbonus ohne Förderung

Wenn für Sie keine staatliche Förderung in Betracht kommt, besteht seit Januar 2020 die Möglichkeit, einen Steuervorteil für die energetische Renovierung von älteren Bestandsgebäuden ab zehn Jahren Alter in Anspruch zu nehmen.

Dabei können Sie bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten für Gebäude und Heizungsanlagen innerhalb von drei Jahren von der Steuer abziehen, bis zu einem Gesamtbetrag von 40.000 Euro.

Rechenbeispiel Steuerbonus
  1. 2024 Wärmedämmung mit WDVS in Höhe von 20.000 Euro
  2. In den Steuererklärungen für 2024 und 2025 können Sie jeweils 7 Prozent, also je 1.400 Euro, steuerlich geltend machen.
  3. In der Steuererklärung für 2025 können Sie nochmals 6 Prozent, also 1.200 Euro, absetzen.
  4. Insgesamt erhalten Sie somit vom Finanzamt 4.000 Euro zurück.
Gut zu wissen

Eine BAFA-Förderung muss vor Beginn der Fassadensanierung zwingend mit Unterstützung eines Energieberaters beantragt werden, während der Steuerbonus auch nachträglich ohne Energieberater in Anspruch genommen werden kann.

Der Steuerbonus gilt ausschließlich für selbst bewohnte Immobilien. Vermieter haben jedoch die Möglichkeit, die Sanierungskosten als Werbungskosten bei der Steuer geltend zu machen und diese teilweise mit der Miete zu verrechnen.

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Wärmedämmung bei Gebäuden
Bild: Die richtige Wärmedämmung hat großen Einfluss auf die Energiekosten.

Materialien für das WDVS

Wahl des geeigneten Dämmmaterials

Die Auswahl des richtigen Dämmmaterials ist ein entscheidender Faktor bei der Umsetzung eines effektiven Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Verschiedene Materialien bieten unterschiedliche Eigenschaften, Vorteile und Herausforderungen. Im Folgenden werden drei gängige Optionen für Dämmstoffe im WDVS sowie ihre individuellen Eigenschaften näher erläutert:

EPS (expandiertes Polystyrol)

EPS, oft als Styropor bezeichnet, ist eines der am häufigsten verwendeten Dämmmaterialien im WDVS. Es zeichnet sich durch eine gute Wärmedämmleistung aus, ist leicht, preisgünstig und einfach zu verarbeiten. EPS-Dämmstoffplatten sind in verschiedenen Dicken erhältlich und bieten eine effiziente Isolierung bei vergleichsweise geringem Materialgewicht. Allerdings ist EPS nicht besonders ökologisch, da es aus Erdöl hergestellt wird und im Falle eines Brandes nicht allzu widerstandsfähig ist.

Mineralwolle

Mineralwolle, auch Steinwolle oder Glaswolle genannt, ist ein anorganisches Dämmmaterial, das aus geschmolzenem Gestein oder Glasfasern hergestellt wird. Es bietet hervorragende Wärmedämmung, ist nicht brennbar und weist gute Schallschutzeigenschaften auf. Mineralwolle ist widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und kann in verschiedenen Formen wie Matten oder Platten verwendet werden. Allerdings kann die Verarbeitung aufgrund der scharfen Fasern eine sorgfältige Handhabung erfordern.

Hanf und andere ökologische Materialien

Ökologische Dämmstoffe wie Hanf, Flachs, Schafwolle und Zellulose gewinnen in der Bauindustrie zunehmend an Bedeutung. Sie sind nachhaltiger und umweltfreundlicher als herkömmliche Materialien. Hanf beispielsweise hat gute Dämmeigenschaften, ist feuchtigkeitsregulierend, schimmelresistent und lässt sich relativ einfach verarbeiten. Diese Materialien tragen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks bei und bieten ein gesünderes Innenraumklima. Allerdings sind sie oft teurer als konventionelle Dämmstoffe und erfordern möglicherweise spezielle Verarbeitungstechniken.

Tabelle Kosten Dämmmaterialien

Dämmstoff
Kosten pro qm
Merkmal
Nachhaltigkeit
Styropor (EPS)
5 – 20 Euro
– Geringes Gewicht und einfach zu handhaben
– Nicht schimmelresistent
– Besteht aus Erdöl
– Sondermüll
Mineralwolle
5 – 20 Euro
– Sehr guter Brandschutz
– Nicht schimmelresistent
– Natürliche Rohstoffe
– Nicht recyclefähig
Hanf
ab 30 Euro
– Ökologischer Dämmstoff
– Schimmelresistent
– Natürlicher Rohstoff
– Recyclefähig

Tabelle: durchschnittliche Kosten und Eigenschaften ausgewählter Dämmmaterialien

Hinweis

Die Wahl des Dämmmaterials hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Anforderungen des Gebäudes, des Budgets, der ökologischen Bedenken und der gewünschten Leistung. Nutzen Sie den Rat von Fachleuten, um die beste Entscheidung für Ihr individuelle WDVS-Projekt zu treffen.

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Auswahl des Putzsystems für WDVS

Die Auswahl des richtigen Putzsystems spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und dem Schutz eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Verschiedene Putzarten bieten unterschiedliche Eigenschaften und ästhetische Möglichkeiten. Im Folgenden werden die verschiedenen Putzarten sowie ihre Eigenschaften und gestalterischen Vorteile näher erläutert:

Unterschiedliche Putzarten und ihre Eigenschaften

Mineralische Putze bestehen aus natürlichen Materialien wie Sand, Kalk oder Zement. Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit und Langlebigkeit aus. Mineralische Putze sind witterungsbeständig und bieten eine hohe Wasserabweisung, was sie für den Außeneinsatz ideal macht. Sie sind auch diffusionsoffen, was bedeutet, dass Feuchtigkeit entweichen kann, was zu einem gesunden Raumklima beiträgt.

Silikatputz besteht aus anorganischen Materialien und verbinden sich chemisch mit dem mineralischen Untergrund. Sie sind hoch-diffusionsoffen und lassen Wasserdampf passieren. Silikatputz ist lichtecht und beständig gegen UV-Strahlung, was seine Farbe und Optik über die Zeit hinweg erhält.

Silikonharzputz bietet eine besonders hohe Wasserdampfdurchlässigkeit und ist daher besonders für Regionen mit wechselnden Witterungsbedingungen geeignet. Sie sind elastisch und flexibel, was Rissbildung minimiert. Zudem sind sie wasserabweisend und schmutzabweisend, was die Pflege und Reinigung erleichtert.

Tabelle Kosten verschiedener Arten von Putz
Dämmstoff
Kosten pro qm
Merkmal
Nachhaltigkeit
Mineralischer Putz
15 – 30 Euro
– Robust und langlebig
– Wasserabweisend
– Diffusionsoffen
– Besteht aus natürlichen Materialien
Silikatputz
15 – 20 Euro
– Hohe UV-Resistenz
– Sehr diffusionsoffen
– Besteht aus mineralischen Komponenten
Silikonharzputz
30 – 45 Euro
– Elastisch und flexibel
– Wasser- und schmutzabweisend
– Sehr diffusionsoffen
– Hoher Kunststoffanteil

Tabelle: durchschnittliche Kosten verschiedener Arten von Putz und deren Eigenschaften

Optik, Farbgestaltung und Designmöglichkeiten:

Die Wahl des Putzsystems beeinflusst nicht nur die technischen Eigenschaften, sondern auch die ästhetische Gestaltung der Fassade. Unterschiedliche Putzarten bieten verschiedene Texturen, Farben und Designmöglichkeiten:

  • Glatter Putz
    Ein glatter Putz verleiht der Fassade ein modernes und schlichtes Aussehen. Er ist leicht zu reinigen und gibt dem Gebäude eine elegante Ästhetik.
  • Strukturputz
    Strukturputz bietet eine erhabene Oberfläche mit verschiedenen Texturen, die visuell ansprechend und interessant sind. Dieser Putz eignet sich gut, um Unregelmäßigkeiten im Untergrund zu kaschieren.
  • Rillenputz
    Rillenputz erzeugt vertikale oder horizontale Rillen auf der Oberfläche und verleiht dem Gebäude eine lineare, moderne Optik.
  • Kratzputz
    Kratzputz hat eine raue Oberfläche, die durch das Ankratzen des frischen Putzes entsteht. Dieser Putz eignet sich gut für traditionellere oder rustikale Architekturstile.
  • Buntputz
    Durch die Beimischung von Pigmenten kann der Putz in verschiedenen Farbtönen gestaltet werden, was die Möglichkeit bietet, das Gebäude farblich individuell anzupassen.
Ein Handwerker bringt ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an einer Hauswand an.
Bild: Handwerker bringt Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an einer Hauswand an.

Vor- und Nachteile von WDVS

Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die die Energieeffizienz von Gebäuden steigern und das Wohlbefinden der Bewohner verbessern. Dennoch sind auch einige potenzielle Nachteile zu berücksichtigen.

Vorteile

Nachteile

1. Energieeinsparung und Wärmedämmung

Eines der Hauptziele von WDVS ist die signifikante Verbesserung der Wärmedämmung eines Gebäudes. Die hochwertige Isolierung minimiert Wärmeverluste im Winter und reduziert den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung erheblich. Dadurch werden Heizkosten gesenkt und der ökologische Fußabdruck des Gebäudes verringert.

2. Schallschutz und Raumklima

WDVS trägt nicht nur zur Wärmedämmung bei, sondern bietet auch einen effektiven Schallschutz. Dies führt zu einem ruhigeren und komfortableren Innenraum. Zudem kann die verbesserte Dämmung das Raumklima stabilisieren, indem Temperaturschwankungen minimiert werden, was zu einem angenehmen Wohngefühl beiträgt.

3. Verbesserung der Gebäude­optik

Mit einer breiten Palette von Oberputzen, Farben und Texturen ermöglicht WDVS eine individuelle Gestaltung der Fassade. Dies trägt nicht nur zur ästhetischen Verschönerung bei, sondern eröffnet auch Möglichkeiten zur Anpassung des Gebäudeaussehens an architektonische Stile oder lokale Gegebenheiten.

Nachteile

1. Algen- und Schimmelbildung

Eine der Herausforderungen von WDVS ist die potenzielle Anfälligkeit für Algen- und Schimmelbildung, insbesondere auf der Fassadenoberfläche. In feuchten Umgebungen kann Kondenswasser entstehen und in Verbindung mit organischen Verunreinigungen das Wachstum von Algen und Schimmel fördern. Regelmäßige Wartung und Reinigung sind erforderlich, um diese Probleme zu vermeiden.

2. Brandgefahr

WDVS besteht aus brennbaren Materialien wie Dämmstoffen und Putzen. Dies erhöht das Brandrisiko, insbesondere wenn das System nicht entsprechend ausgeführt oder nicht ausreichend brandschutztechnisch gesichert ist. Geeignete Brandschutzmaßnahmen, z.B. durch die Wahl passender Dämmstoffe, gewährleisten die Sicherheit der Bewohner.

3. Optische Verände­rungen über die Zeit

Die äußeren Schichten von WDVS sind der Witterung und UV-Strahlung ausgesetzt. Im Laufe der Zeit können diese Einflüsse zu optischen Veränderungen führen, wie zum Beispiel einer Veränderung der Farbe oder Struktur des Putzes. Dies kann dazu führen, dass das Gebäude im Laufe der Jahre seine ursprüngliche Optik leicht verändert.

Fazit

Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) hat sich als äußerst effektive Technologie zur Steigerung der Energieeffizienz etabliert. Durch die Kombination aus innovativen Dämmmaterialien, professioneller Ausführung und ästhetischer Gestaltung bietet WDVS zahlreiche Vorteile für Eigentümer, Bewohner und die Umwelt.

WDVS ermöglicht nicht nur erhebliche Energieeinsparungen und Kostensenkungen im laufenden Betrieb, sondern trägt auch zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Die verbesserte Wärmedämmung führt zu einer nachhaltigen Verringerung der CO₂-Emissionen und hilft, den Klimawandel einzudämmen.

In Anbetracht der steigenden Energiekosten, des Klimawandels und der Anforderungen an die Gebäudeeffizienz ist es unerlässlich, WDVS als eine Lösung zur Verbesserung der Wärmedämmung und des Energieverbrauchs zu betrachten. Die Integration von WDVS in die energetische Gebäudesanierung ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft, die von effizienten, komfortablen und ästhetisch ansprechenden Gebäuden geprägt ist.

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Häufig gestellte Fragen

Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) verbessert die Energieeffizienz eines Gebäudes, senkt Heiz- und Kühlkosten, bietet Schallschutz, reguliert das Raumklima und ermöglicht gestalterische Anpassungen der Fassade.

Empfohlene Dämmstoffe für WDVS sind expandiertes Polystyrol (EPS), Mineralwolle und ökologische Materialien wie Hanf. Die Wahl hängt von den Anforderungen an Dämmleistung, Umweltfreundlichkeit und Budget ab.

Verschiedene Putzarten eignen sich für WDVS, darunter mineralischer Putz, Silikonharzputz und Silikatputz. Die Auswahl hängt von den gewünschten Eigenschaften wie Wasserdampfdurchlässigkeit, Elastizität und Witterungsbeständigkeit ab.

Die Kosten für eine WDVS-Dämmung variieren je nach Größe des Gebäudes, gewähltem Dämmmaterial, Putzart und Arbeitsaufwand. Die Kosten betragen in der Regen zwischen 50 bis 150 Euro pro qm. Für eine genaue Kostenschätzung sind individuelle Angebote von einer Fachfirma einzuholen.

Für WDVS-Arbeiten werden Baugerüste verwendet, die an der Fassade befestigt werden. Diese ermöglichen den sicheren Zugang zur Arbeitsfläche. Die Gerüstkonstruktion berücksichtigt die Größe des Gebäudes, die Höhe der Fassade und die benötigten Arbeitsbereiche.

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