Heizkörpernische dämmen

So dämmen Sie Heizkörpernischen richtig

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Oftmals versteckt und unbeachtet, können Heizkörpernischen zu signifikanten Wärmeverlusten führen. Insbesondere in Altbauten, wo moderne Dämmstandards fehlen, bieten ungedämmte Heizkörpernischen der warmen Heizungsluft eine direkte Brücke nach außen. Die fachgerechte Dämmung dieser Bereiche ist daher eine effektive und vergleichsweise kostengünstige Maßnahme, um die Wärme dort zu halten, wo sie hingehört: im Inneren des Gebäudes. Erfahren Sie, wann man die Heizkörpernische dämmen sollte und wann nicht.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Heizkörpernischen sind oft übersehene Schwachstellen in der Energieeffizienz eines Hauses
  • Ungedämmte Heizkörpernischen führen zu erhöhtem Wärmeverlust und können Schimmelbildung begünstigen
  • Eine derartige Innendämmung sollte nur als Notlösung betrachtet werden, wenn Außendämmung nicht möglich ist
  • Die komplette Dämmung der Nische ist effektiver, aber aufwendiger als einfache Maßnahmen wie Reflexionsfolien
  • Eine fachgerechte Ausführung ist entscheidend, um Schimmelbildung und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

Warum Heizkörpernische dämmen?

Heizkörpernischen sind ein oft übersehener Schwachpunkt in der Energieeffizienz eines Hauses. Ursprünglich wurden sie konzipiert, um Heizkörper ästhetisch in die Raumgestaltung zu integrieren.

Allerdings bergen sie ein erhebliches Potenzial für Energieverluste. Denn die Temperaturen in der direkten Umgebung des Heizkörpers betragen oft 50 bis 70 °C. Hier entsteht sehr viel Wärme, die ungenutzt durch die dünnere Außenwand entweichen kann.

Die Problematik ungedämmter Heizkörpernischen liegt vor allem in zwei Bereichen: dem erhöhten Wärmeverlust und der Gefahr von Schimmelbildung.

Schematische Darstellung Wärmebrücken Heizkörpernische
Schematische Darstellung der Wärmebrücken in einer Heizkörpernische

Wärmeverlust durch Heizkörpernischen

Die Außenwände sind im Bereich der Nischen oft dünner, was zu einem verstärkten Wärmedurchgang führt, wenn die Fassade nicht von außen gedämmt ist. Heizkörper geben ihre Wärme in diese schlecht isolierten Bereiche ab, von wo sie direkt nach außen entweicht.

Dieser Prozess führt zu einem unnötig hohen Energieverbrauch, da die Heizung mehr arbeiten muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen und zu halten. Der Wärmeverlust trägt daher auch zu höheren Heizkosten bei.

Schimmelbildung in Heizkörpernischen

Ein weiteres Problem ungedämmter Heizkörpernischen ist das Risiko von Schimmelbildung. Wenn die Heizkörper nicht durchgängig heizen, kann durch die Abkühlung der Wandfläche in der Nische die Luftfeuchtigkeit kondensieren.

Feuchte Oberflächen bieten ideale Bedingungen für Schimmelpilze, deren Wachstum nicht nur die Bausubstanz schädigt, sondern auch gesundheitliche Risiken für die Bewohner darstellt.

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Wann sollte man die Heizkörpernische dämmen?

Die Entscheidung, Heizkörpernischen zu dämmen, sollte wohlüberlegt sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Obwohl diese Maßnahme in bestimmten Situationen erhebliche Vorteile bieten kann, gilt sie als Notlösung, insbesondere wenn umfassendere Dämmmaßnahmen nicht möglich sind. Hier sind einige Szenarien, in denen die Dämmung von Heizkörpernischen besonders relevant wird:

  • Ungedämmte Altbauten
  • Denkmalgeschützte Fassade
  • Miewohnung

Ungedämmte Fassaden

In älteren Gebäuden mit ungedämmten Fassaden stellen Heizkörpernischen eine signifikante Schwachstelle dar. Die Dämmung dieser Nischen kann in solchen Fällen eine effektive und kostengünstige Möglichkeit sein, den Wärmeverlust zu reduzieren, insbesondere wenn eine umfassende Fassadendämmung aus finanziellen oder praktischen Gründen nicht in Betracht gezogen wird.

Gerade für Mieter, die keinen Einfluss auf die Wärmedämmung des Gebäudes haben, können die Heizkörpernische dämmen, um die Heizkosten etwas zu reduzieren.

Denkmalschutz

Bei denkmalgeschützten Gebäuden sind die Möglichkeiten für Außenarbeiten oft stark eingeschränkt. Hier bietet die Innendämmung der Heizkörpernischen eine Möglichkeit, die Energieeffizienz zu verbessern, ohne die äußere Erscheinung des Gebäudes zu verändern.

Um das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung zu minimieren, sind eine sorgfältige Planung und Ausführung essenziell.

Wann sollten Sie die Heizkörpernische nicht dämmen?

Eine Innendämmung, wie es bei der Dämmung der Heizkörpernische der Fall ist, sollten Sie immer nur als Notfalllösung anbringen. Da bei unsachgemäßer Ausführung Schimmel entstehen kann, ist eine Außendämmung immer die bevorzugte Lösung zur Verbesserung der Energieeffizienz. Sie adressiert nicht nur das Problem der Heizkörpernischen, sondern verbessert die Isolierung des gesamten Gebäudes.

Eine Fassadendämmung verhindert effektiv Wärmeverluste, eliminiert Wärmebrücken und trägt zu einem gleichmäßigeren Raumklima bei. Die Dämmung von Heizkörpernischen sollte daher, wenn möglich, als Teil einer umfassenderen Dämmstrategie betrachtet werden. Dämmen Sie die Heizkörpernische nicht, wenn die Fassade in nächster Zeit ohnehin gedämmt werden soll.

Wenn die Fassade nicht gedämmt werden kann, zum Beispiel beim Denkmalschutz, dann ist eine nahtlose Innendämmung der alleinigen Dämmung der Heizkörpernischen vorzuziehen.

Es handelt sich um eine Maßnahme, die also nur selten die beste Lösung ist. Möchte man die Heizkörpernische dämmen, spart dies weniger Heizkosten als eine komplette Außen- oder Innendämmung. Gleichzeitig ist es eine günstige Maßnahme, die man mit großer Sorgfalt auch in Eigenleistung übernehmen kann.

Achtung

Nehmen Sie niemals eine Innendämmung wie die Dämmung der Heizkörpernische vor, wenn die Wand feucht ist oder bereits Schimmel zu sehen ist! Hier sollten Sie immer eine Fachkraft zurate ziehen, um weitere Schäden zu vermeiden.

Optimierung der Heizung durch Dämmung hinter dem Heizkörper und Entlüften
Bild: Optimierung der Heizung durch Dämmung hinter dem Heizkörper und Entlüften

Was kostet die Heizkörperdäm­mung?

Wenn Sie die Heizkörpernische dämmen wollen, sind die Kosten sehr überschaubar. Insgesamt sollten Sie mit ca. 20 bis 30 Euro pro m² für das Material rechnen. 

Erfolgt die Anbringung der Dämmung durch einen Fachbetrieb inklusive einer Sanierung der Heizkörper, kommen ca. 40 bis 60 Euro pro m² für die Handwerkerkosten hinzu.

Tabelle Kosten der Heizkörperdämmung

Material
Kosten pro m²
Heizkörper-Reflexionsfolie
3 – 10 Euro pro m²
XPS-Hartschaum-Dämmplatte
ca. 5 Euro pro m²
Resol-Hartschaumplatte
ca. 5 – 10 Euro pro m²
Montagekleber
ca. 5 – 10 Euro pro Tube
Montageschaum
ca. 5 – 10 Euro pro Tube
Handwerkerkosten
40 – 60 Euro pro m²

Tabelle: durchschnittliche Kosten des Materials einer Heizkörperdämmung

Was bringt Dämmung hinter dem Heizkörper?

Wenn Sie Ihre Heizkörpernische dämmen und dabei eine Dämmplatte mit 1 cm Dicke anbringen, verringert sich der Wärmeverlust um ca. 33 Prozent. Mit einer zusätzlichen Reflexionsfolie als abschließender Schicht sind es etwa 40 Prozent bezogen auf die konkrete Nische.

Je mehr Dämmung aufgebracht wird, desto effektiver ist die Maßnahme. Wird in der Heizkörpernische eine 3 cm dicke Resol-Hartschaum-Dämmung auf einer ungedämmten Altbauwand angebracht, sinkt der Wärmeverlust laut dem Passivhaus Institut um etwa 80 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von etwa 40 Euro pro Quadratmeter Nische. Bei den geringen Materialkosten lohnt sich die Maßnahme also oft schon während der ersten Heizperiode. 

Eine reine Reflexionsfolie mit dünner Isolierung bringt dagegen laut dem Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima nur kleine Einsparungen. Nur schlecht oder gar nicht gedämmte Altbauten könnten demnach Einsparungen von bis zu 4 Prozent erreichen.

Bei Gebäuden, die bereits über eine Fassadendämmung verfügen, bringt es hingegen wenig bis nichts, die Heizkörpernische zu dämmen. Im schlimmsten Fall holen Sie sich durch eine nicht fachgerechte Anbringung Schimmel ins Haus.

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Wie dämmt man eine Heizkörper­nische?

Wenn Sie Ihre Heizkörpernische dämmen wollen, finden Sie im Folgenden eine detaillierte Anleitung, die Ihnen Schritt für Schritt zeigt, wie Sie diese Aufgabe selbst bewältigen können.

Messen: Welche Dämmmethode eignet sich für Ihre Heizkörpernische

Bevor Sie das Material kaufen oder den Heizkörper abbauen, messen Sie den Abstand zwischen der Heizung und der Wand. Je nachdem, wie viel Platz überhaupt vorhanden ist, bieten sich verschiedene Dämmvarianten an.

Der Zwischenraum zwischen der Heizung und der Wanddämmung sollte nicht weniger als zwei Zentimeter betragen, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährt werden kann.

Dämmplatten erhalten Sie ab 10 mm Stärke. Ein Hochleistungsdämmstoff wie Resol-Hartschaum ist hier besonders gut geeignet. Wenn Sie nicht so viel Platz haben, könnten Sie anstatt einer Dämmung eine Reflexionsfolie hinter dem Heizkörper anbringen. Hierfür müssen Sie den Heizkörper auch nicht zwingend demontieren.

Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung bezieht sich auf die Anbringung von Dämmplatten für eine effektive Dämmung der Heizkörpernische. Aus Platzgründen ist es für eine effektive Dämmung der Nische oftmals nötig, die Aufhängung des Heizkörpers sowie die Rohrleitungen zu versetzen.

Achtung

Wir raten von der Selbstmontage ohne vorherige Rücksprache mit einer Fachkraft ab. Eine nicht fachgerechte Anbringung, Hohlräume und Blasen in der Dämmung können zu Schimmelbildung führen und mehr schaden als nutzen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Heizkörpernische dämmen

Material- und Werkzeugliste

Materialien:
  • Dämmplatten (z.B. Resol-Hartschaumplatten, extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Mineralwolle)
  • Dampfsperre (falls erforderlich)
  • Kleber für Dämmplatten
  • Armierungsgewebe (für Putzarbeiten)
  • Putz (für den Abschluss)
Werkzeuge:
  • Maßband
  • Cutter oder Säge (für Dämmplatten)
  • Spachtel
  • Quast oder Pinsel (für Kleber)
  • Mörtelkübel (für Putz)
  • Reibebrett (für Putzarbeiten)
Gut zu wissen

Für die optimale Dämmung sollten Sie die Heizkörper vollständig demontieren. Nutzen Sie dafür die Zeit zwischen den Heizperioden, also bestenfalls Frühsommer bis Spätsommer. 

Die Wand hinter dem Heizkörper sollte trocken, sauber und frei von Schäden sein. Gibt es Risse oder Feuchtigkeit, sollten Sie zunächst die Ursachen hierfür beheben.

Vorbereitung

  1. Auswahl des Dämmmaterials: Entscheiden Sie sich für ein Dämmmaterial, das für die Anwendung im Innenbereich geeignet ist und eine hohe Wärmedämmung bietet. XPS-Platten sind wegen ihrer Feuchtigkeitsresistenz und hohen Dämmwerte beliebt. Resol-Hartschaum bietet bei gleicher Dicke hingegen mehr Dämmwirkung. 
  2. Werkzeuge bereitlegen: Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Werkzeuge zur Hand haben.

Demontage des Heizkörpers

  1. Heizsystem abschalten: Schalten Sie die Heizung aus und lassen Sie den Heizkörper vollständig abkühlen.
  2. Thermostatventil schließen: Drehen Sie das Thermostatventil am Heizkörper (falls vorhanden) vollständig zu, um den Wasserfluss in den Heizkörper zu stoppen.
  3. Rücklaufventil schließen: Schließen Sie auch das Rücklaufventil, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite des Heizkörpers befindet, um zu verhindern, dass Wasser aus dem System in den Heizkörper fließt.
  4. Wasser ablassen: Lösen Sie vorsichtig die Verbindungsnippel oder Verschraubungen, die den Heizkörper mit den Zuleitungsrohren verbinden. Beginnen Sie mit dem Ventil, das am höchsten sitzt, um Luft ins System zu lassen, während das Wasser abfließt. Halten Sie einen Eimer unter die Verbindungsstelle, um austretendes Wasser aufzufangen.
  5. Heizkörper lösen: Nachdem das Wasser abgelassen wurde und keine Verbindung mehr zum Heizsystem besteht, können Sie den Heizkörper von der Wandhalterung lösen. Bei schweren Modellen ist es ratsam, eine zweite Person zur Hilfe zu nehmen.
  6. Restwasser entleeren: Kippen Sie den Heizkörper vorsichtig, um restliches Wasser in den Eimer zu entleeren. 
  7. Rohre schützen: Verschließen Sie nach der Demontage die offenen Rohre vorübergehend, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern und Unfälle zu vermeiden.
  8. Prüfung: Überprüfen Sie, ob alle Ventile sicher geschlossen sind, um Leckagen zu vermeiden.

Durchführung: Heizkörpernische dämmen

  1. Maße nehmen: Messen Sie die Heizkörpernische genau aus, um die Dämmplatten passend zuzuschneiden.
  2. Dämmplatten zuschneiden: Schneiden Sie die Dämmplatten mit einem Cutter oder einer Säge zurecht, sodass sie genau in die Nische passen.
  3. Kleber auftragen: Tragen Sie den Kleber gemäß den Herstellerangaben auf die Rückseite der Dämmplatten auf. Bei Bedarf können Sie auch die Wand vorbereiten, indem Sie diese leicht anfeuchten oder einen Haftgrund auftragen.
  4. Dämmplatte an der Wand anbringen: Setzen Sie die Dämmplatten vorsichtig in die Nische ein und drücken Sie sie fest an die Wand, um eine gute Haftung zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass keine Lücken zwischen den Platten entstehen.
  5. Dämmung abschließen: Bringen Sie die Dämmung auch an der Unterseite der Fensterbank und den Laibungen der Nische an, um die Wärmebrücke komplett zu eliminieren.
  6. Dampfsperre anbringen (optional): Wenn Sie eine Dampfsperre verwenden, bringen Sie diese jetzt über den Dämmplatten an.
  7. Reflexionsfolie anbringen (optional): Wenn Sie die Nische nicht verputzen wollen, können Sie eine Reflexionsfolie auf der Dämmung anbringen, um die Strahlungswärme der Heizung zu reflektieren.

Abschlussarbeiten

  1. Putzvorbereitung (optional): Bereiten Sie den Putz gemäß den Anweisungen vor. Falls erforderlich, bringen Sie das Armierungsgewebe über den Dämmplatten an, um Risse im Putz zu vermeiden.
  2. Verputzen (optional): Tragen Sie den Putz mit einem Spachtel auf die Dämmung auf und glätten Sie die Oberfläche mit einem Reibebrett. Lassen Sie den Putz gemäß den Herstellerangaben trocknen. Gegebenenfalls wiederholen, bis die Fläche die gewünschte Qualität hat.
  3. Tapezieren oder streichen (optional): Sobald der Putz vollständig getrocknet ist, können Sie die Fläche wunschgemäß verschönern bzw. an die restliche Wandfläche angleichen.
  4. Heizkörper wieder anbringen: Montieren Sie den Heizkörper in der umgekehrten Reihenfolge zur Demontage. Stellen Sie sicher, dass alle Anschlüsse korrekt und dicht sind.
  5. Abschlusskontrolle: Überprüfen Sie abschließend, ob die Dämmung korrekt angebracht wurde und keine Wärmebrücken oder Lücken vorhanden sind.
Handwerker bringt Wärmedämmung an der Fassade an
Bild: Handwerker bringt Wärmedämmung an der Fassade an

Alternativen zur Dämmung der Heizkörpernische

Neben der direkten Dämmung der Heizkörpernischen gibt es alternative Ansätze, um die Energieeffizienz eines Gebäudes effektiver zu verbessern und Wärmeverluste zu minimieren. Diese Alternativen bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile und können je nach Situation und Budget eine Überlegung wert sein.

Außendämmung der Fassade

Die effektivste Methode zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes ist die Außendämmung der Fassade. Diese Maßnahme adressiert nicht nur das Problem der Heizkörpernischen, sondern verbessert die Isolierung des gesamten Gebäudes.

Eine gut ausgeführte Fassadendämmung reduziert Wärmeverluste drastisch, eliminiert Wärmebrücken und spart viele Heizkosten. Zudem verbessert sie das Raumklima und erhöht den Wohnkomfort.

Allerdings ist die Außendämmung mit hohen Investitionskosten und einem erheblichen Planungs- und Arbeitsaufwand verbunden. Sie ist daher vor allem für Eigentümer interessant, die eine langfristige Lösung suchen und bereit sind, in die Energieeffizienz ihrer Immobilie zu investieren.

Entfernung der Nische

Eine umfassendere Lösung als die bloße Anbringung von Dämmmaterial hinter dem Heizkörper ist die komplette Dämmung der Nische. Dieser Ansatz beinhaltet das Ausfüllen der gesamten Nische mit Dämmmaterial, wodurch die Wandfläche effektiv verdickt und die Isolierung verbessert wird.

Diese Methode ist besonders effektiv, da sie die Wärmebrücke vollständig eliminiert und die Wärmedämmung des betroffenen Bereichs erheblich verbessert. Allerdings ist sie auch mit höheren Kosten und einem größeren Arbeitsaufwand verbunden, da in der Regel der Heizkörper versetzt und die Wandfläche neu verputzt werden muss.

Hierdurch erreichen Sie nicht nur weniger Wärmeverluste durch die Wand, sondern auch eine bessere Luftzirkulation. Denn Heizkörper, die in einer Nische stehen, können die warme Luft nicht optimal nach oben abgeben, da sie in der Regel direkt unter einem Fensterbrett stehen.

Gut zu wissen

Wird bei einer Sanierung eine Fußbodenheizung verlegt, ist es äußerst sinnvoll, die Heizkörpernischen zu zumauern, um zum einen die Wärmeverluste zu vermeiden. Zum anderen entsteht dadurch auch eine glatte, ununterbrochene Wand.

Reflexionsfolien statt Dämmung

Eine weniger invasive und kostengünstigere Methode ist das Anbringen von speziellen Reflexionsfolien oder dünnen Dämmplatten direkt hinter dem Heizkörper.

Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Wärmeabstrahlung in Richtung der Außenwand zu reduzieren und stattdessen zurück in den Raum zu reflektieren.

Obwohl diese Methode weniger effektiv ist als eine vollständige Dämmung der Nische, kann sie dennoch zu einer gewissen Reduzierung des Wärmeverlustes beitragen. Sie ist besonders für Mieter geeignet, die keine größeren baulichen Veränderungen vornehmen dürfen oder wollen. Oftmals gelingt dies auch ohne die Entfernung des Heizkörpers.

Heizkörper reinigen mit einer Bürste
Bild: Heizkörper reinigen mit einer Bürste

Kostenlose Tipps zur Energieeinspa­rung ohne Dämmung der Heizkörpernische

Die folgenden Tipps sind allesamt kostenlose Maßnahmen, mit denen Sie Heizkosten sparen können, wenn Sie nicht die Heizkörpernische dämmen wollen oder können:

Heizkörper frei lassen

Für eine gute Luftzirkulation, die enorm wichtig ist für die Verteilung der erhitzten Luft, sollten alle Heizkörper frei sein, also während der Heizperiode nicht hinter Möbeln, Vorhängen oder Abdeckungen versteckt sein. Auch zu dicke Dämmplatten hinter dem Heizkörper behindern die benötigte Luftzirkulation.

Zimmertüren geschlossen halten

Halten Sie die Zimmertüren möglichst geschlossen, denn verschiedene Räume haben oft unterschiedliche Temperaturen. Das Schlafzimmer sollte kühler sein, als Wohn- oder Arbeitszimmer. Viele Wohnungen haben z.B. auch keine Heizung im Flur. Bei geöffneten Zimmertüren müssen die Heizkörper der Zimmer diesen Raum also mit heizen, was die Heizkosten erhöht.

Thermostat richtig einstellen

Drehen Sie das Thermostat der Heizung nicht unnötig hoch. Eine höhere Einstellung führt nicht zu einer schnelleren Aufheizung der Räume, sondern nur zu mehr Energieverbrauch, weil länger als nötig geheizt wird.

Drehen Sie den Heizkörper im Wohnzimmer nachts, wenn Sie den Raum nicht nutzen, auf 2 herunter. Der Raum kühlt wenige Grad ab. Wenn Sie das Wohnzimmer wieder nutzen wollen, drehen Sie das Thermostat einfach auf die gewünschte Einstellung. Eine Einstellung zwischen 3 und 4 ist absolut ausreichend, wenn die Heizung korrekt eingestellt ist.

Grafik zur Darstellung der richtigen Thermotateinstellung, um Heizenergie zu sparen
Grafik zur Darstellung der richtigen Thermotateinstellung, um Heizenergie zu sparen

Heizkörper entlüften und reinigen

Vor jeder Heizperiode sollten Sie alle Heizkörper entlüften und reinigen. Den meisten Menschen ist bewusst, dass viel Luft in den Heizkörpern dazu führt, dass der Heizkörper kühl bleibt.

Doch auch eine dünne Staubschicht führt schon dazu, dass der Heizkörper mehr heizen muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Vor jedem Winter sollten Sie also die Heizkörper reinigen und entlüften.

Raumtemperatur absenken

Wenn Sie die Raumtemperaturen jeweils um ein Grad senken, spart das sechs Prozent der Energiekosten. Diese Maßnahme spart viel Energie ohne Komforteinbußen oder Arbeitseinsatz.

Ausführliche Tipps und Anleitungen finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema „Richtig heizen“.

Fazit

Die Dämmung von Heizkörpernischen kann in einigen Fällen eine sinnvolle Maßnahme darstellen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu steigern. Insbesondere, wenn Sie in ungedämmten Altbauten und bei denkmalgeschützten Fassaden die Heizkörpernische dämmen, hilft dies, Wärmeverluste zu reduzieren, Heizkosten zu senken und das Raumklima zu verbessern.

Während die Außendämmung der Fassade die effektivste Lösung darstellt, bietet die Dämmung der Heizkörpernische eine kostengünstige und vergleichsweise einfache Alternative, wenn umfassendere Maßnahmen nicht möglich sind.

Wenn die Dämmung der Heizkörpernische die einzige Möglichkeit für Ihr Objekt darstellt, sollten Sie diese Maßnahme möglichst mit einer Sanierung der Heizkörper kombinieren. Nur, wenn Sie die Heizkörper abnehmen, können Sie eine wirklich effektive Dämmung anbringen. Eine sorgfältige Planung und Ausführung sind jedoch essenziell, um das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung zu minimieren.

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Häufig gestellte Fragen

Die Dämmung einer Heizkörpernische reduziert den Wärmeverlust durch die Außenwand, senkt die Heizkosten und verbessert das Raumklima.

Das Zumauern der Heizungsnische eliminiert die Wärmebrücke vollständig, verbessert die Wärmedämmung und ermöglicht eine bessere Luftzirkulation, da der Heizkörper nicht mehr in einer Vertiefung steht.

Messen Sie zuerst den Abstand zwischen Heizkörper und Wand. Wählen Sie geeignetes Dämmmaterial aus (z.B. Resol-Hartschaumplatten oder XPS). Schneiden Sie das Dämmmaterial passend zu und bringen Sie es mit speziellem Kleber in der Nische an.

Hinter den Heizkörper eignen sich Reflexionsfolien oder dünne Dämmplatten, um die Wärmeabstrahlung in den Raum zu reflektieren und den Wärmeverlust durch die Wand zu minimieren.

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