Heizungsrohre isolieren

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Eine oft unterschätzte, jedoch äußerst wirksame Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz im eigenen Zuhause ist die Isolierung von Heizungsrohren. Diese nicht nur gesetzlich vorgeschriebene, sondern auch wirtschaftlich sinnvolle Praxis kann erheblich dazu beitragen, Wärmeverluste zu minimieren, Heizkosten zu reduzieren und den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. In dem folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Heizungsrohre isolieren, welche Materialien der Rohrisolierung es gibt sowie die damit verbundenen Kosten und Einsparpotenziale.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • seit 1978 ist die Isolierung von Heizungsrohren vorgeschrieben, um Wärmeverluste zu minimieren
  • Ungedämmte Heizungsrohre führen zu erheblichen Energieverlusten bei der Heizwärme von bis zu 10 Prozent
  • die Kosten für die Isolierung liegen bei etwa 10 Euro pro Meter
  • die Investition lohnt sich bereits nach kurzer Zeit – insbesondere bei älteren Heizungsanlagen

Ist es sinnvoll Heizungsrohre zu isolieren?

Die Isolierung von Heizungsrohren spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Energieverlusten in Wohngebäuden. Denn ungedämmte Heizungsrohre führen zu direkten Wärmeverlusten, sowohl bei der Heizungswärme als auch beim Warmwasser. Dies erfordert zusätzliche Energie, um die entstandenen Verluste auszugleichen, was wiederum die Heizkosten unnötig in die Höhe treibt.

Wenn Sie Ihre Heizungsrohre isolieren lässt sich dieser Effekt minimieren, was nicht nur die Energieeffizienz steigert, sondern auch zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.

Im Durchschnitt gehen bis zu zehn Prozent der Heizwärme direkt über die Heizungsrohre im Keller verloren. Doch auch Heizungsrohre in der Wohnung, die über dem Putz liegen, können isoliert werden, damit die Wärme die einzelnen Heizkörper erreichen kann.

Bereits seit der Heizungsanlagen-Verordnung von 1978 ist die Dämmung von Rohrleitungen zur Minimierung von Wärmeverlusten vorgeschrieben. Dies bedeutet, dass Heizungsrohre in Anlagen, die nach diesem Jahr installiert wurden, grundsätzlich isoliert sein sollten. Und auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht in § 69 GEG eine Isolierung wärmeführender Leitungen vor.

Dennoch zeigt die Praxis, dass dieser Schritt bei der Heizungsinstallation oft vernachlässigt wird. Eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Nachrüstung der Isolierung sind jedoch sinnvoll, um direkte Wärmeverluste effektiv zu reduzieren.

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Was ist die beste Isolierung für Heizungsrohre?

Die „beste“ Isolierung für Heizungsrohre hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die spezifischen Anforderungen der Heizungsanlage, die Umgebungsbedingungen und die Ziele der Energieeffizienz. Allerdings lassen sich basierend auf den allgemeinen Eigenschaften der Materialien und den Anwendungsbedingungen einige Empfehlungen aussprechen.

Varianten der Rohrisolierung

Es gibt grundsätzlich drei Varianten der Rohrisolierung, die sich in der Dämmdicke unterscheiden:

  • 50 % Dämmdicke im Vergleich zum Rohrdurchmesser wird oft gewählt, wenn die Rohre sehr nah beieinander oder an der Wand liegen.
  • 100 % Isolierung, also eine Isolierung, die genauso dick wie das Heizungsrohr selbst ist, gilt in der Regel als beste Lösung für Heizungskeller.
  • 200 % Dämmung, also eine doppelte Dämmdicke im Vergleich zum Rohrdurchmesser, bietet den höchsten Schutz, ist aber in der Praxis seltener notwendig.

Auswahl der Dämmstoffe

Für die Isolierung stehen hauptsächlich zwei Materialien zur Verfügung:

Mineralfaserdämmung (z.B. Steinwolle mit Alufolien­beschichtung)

  • Vorteile: Hohe thermische Effizienz, feuerresistent, schalldämmende Eigenschaften, und sie verliert ihre Dämmeigenschaften nicht über die Zeit. Besonders geeignet für lange, gerade Rohre.
  • Einsatzbereich: Ideal für Heizungskeller und Bereiche, in denen Brandschutz eine wichtige Rolle spielt. Aufgrund ihrer Steifigkeit ist sie jedoch weniger geeignet für Rohre mit vielen Biegungen.

Kunststoffdämmung (z.B. Polyethylen-Schaum)

  • Vorteile: Flexibilität, einfache Installation, gute Isoliereigenschaften und Feuchtigkeitsresistenz. Besonders geeignet für Rohre mit vielen Biegungen.
  • Einsatzbereich: Empfehlenswert für Bereiche, in denen Rohre gebogen sind oder enge Platzverhältnisse eine flexible Lösung erfordern. Bei starken Biegungen empfiehlt sich eine Reduzierung auf 50 % Dämmstärke, um Flexibilität zu gewährleisten.
Gut zu wissen:

Mineralwolle dämmt bei gleicher Dicke etwa 50 % besser als Kunststoffdämmung, was sie zur bevorzugten Wahl macht.

isolierte Heizungsrohre
Bild: gut isolierte Heizungsrohre

Wie kann man Heizungsrohre isolieren?

Praktische Tipps zur Installation

Beim Ausmessen und Vorbereiten der Isolierung sind drei Aspekte zu berücksichtigen:

  • Gibt es gebogene Heizungsrohre? Hier ist Schaumstoffdämmung vorzuziehen.
  • Wie groß sind die Abstände zwischen den Heizungsrohren untereinander und der Wand bzw. Decke? Bei geringen Abständen ist eine 50 % Dämmstärke ratsam.
  • Wie groß ist der Durchmesser der Heizungsrohre? Der Innendurchmesser der Isolierung muss der Rohrdicke entsprechen.

Es ist normal, dass man auf nur 10 Metern Länge verschiedene Rohrdicken hat und somit ganz unterschiedliche sogenannte Dämmschalen kaufen muss. Die spezielle Isolierung für Rohre wird als Dämmschale bezeichnet. Sie umschließen das Rohr komplett und werden über einen Schlitz entlang der kompletten Länge über das Rohr gestülpt.

Montageanleitung

  1. Schneiden Sie die einzelnen Dämmschalen mit einem scharfen Messer auf die richtige Länge zu.
  2. An Knicken können Sie die Isolierung auf Gehrung schneiden oder vorab spezielle Eck- oder T-Stücke kaufen.
  3. Legen Sie die Isolierung so nah wie möglich an die Montageschellen an. Um die Wärmeverluste hier zu minimieren, können Sie einen schmalen Ring aus einer Dämmschale mit einem größeren Innendurchmesser zuschneiden und in die Lücke einfügen und mit Isolierband befestigen. Oder tauschen Sie die vorhandenen Schellen gegen größere Schellen aus, die über der Isolierung angebracht werden.
  4. An größeren Unterbrechungen, wie Absperrventilen und Pumpen, hilft selbstklebendes Wickelband. Dies ist deutlich günstiger als die speziellen Formteile zur Isolierung, die es nur im Handwerkerbedarf gibt.
  5. Die Dämmschalen haben entweder einen integrierten Verschluss oder verschließen Sie den Schlitz mit einem speziellen Kleber.
Zusätzliche Tipps

Isolieren Sie auch die Kaltwasserzufuhr zur Heizung, da sich diese, solange kein Kaltwasser in den Kessel nachfließt, auch aufheizt und somit unnötig Wärme verloren geht. Hier reicht es allerdings aus, die letzten 50 bis 100 cm vor dem Kessel zu isolieren. Es könnte auch die Installation eines Thermosiphons sinnvoll sein, um die Erwärmung der Kaltwasserleitung zu verhindern.

Bei der Installation ist der Brandschutz zu berücksichtigen. Steinwolle ist nicht brennbar, weswegen Sie hier immer auf der sicheren Seite sind. Kunststoffdämmungen erfordern bei Öl- und Gasniedertemperaturheizungen sowie Standardkesseln einen Mindestabstand von 5 cm. Bei Heizungen, die mit Holz, Pellets oder Kohle betrieben werden, ist bei Kunststoffdämmungen ein Abstand von 40 cm zum Abgasrohr notwendig.

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Symbolbild: Heizungsthermostat mit Energielabel auf einem Grundrissplan

Was kostet es Heizungsrohre zu isolieren?

Die Kosten für die Isolierung von Heizungsrohren variieren je nach Materialwahl und Umfang der zu dämmenden Rohrleitungen, liegen jedoch im Durchschnitt bei etwa 10 Euro pro Meter. Trotz dieser anfänglichen Investition führt die Isolierung zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten.

Durch die Isolierung von Heizungsrohren und -armaturen können Sie pro Meter Rohr bis zu 200 kWh jährlich einsparen. Dies entspricht etwa 25 Euro pro Meter.

In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus summiert sich dies auf eine jährliche Ersparnis von 250 bis 400 Euro. Diese Einsparungen resultieren aus dem geringeren Energiebedarf, um die durch ungedämmte Rohre verloren gegangene Wärme zu ersetzen.

Somit amortisiert sich die Investition in die Isolierung bereits nach der Hälfte der nächsten Heizperiode bei älteren Anlagen. Aber auch bei neueren Systemen liegt die Amortisationszeit noch innerhalb der ersten Heizperiode nach der Maßnahme.

Gibt es eine Förderung?

Obwohl die Investitionskosten eher gering sind, können Sie darüber nachdenken, eine Förderung in Anspruch zu nehmen. Insbesondere, wenn Sie die Isolierung der Rohre nicht in Eigenleistung durchführen, sondern an eine Fachfirma abgeben. Im Rahmen der BAFA-Förderung für die Heizungsoptimierung können Sie sich 15 bis 20 Prozent der Kosten als Zuschuss zurückholen.

Darüber hinaus können Sie die Kosten energetischer Sanierungsmaßnahmen über den Steuerbonus nach § 35c ESTG geltend machen.

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Fazit

Die Isolierung von Heizungsrohren stellt eine effektive und kostengünstige Möglichkeit dar, die Energieeffizienz eines Hauses zu verbessern und Heizkosten zu senken. Mit einer relativ geringen Investition können Sie signifikante Einsparungen erzielen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Angesichts der potenziellen jährlichen Einsparungen und der schnellen Amortisationszeit sollten alle Eigentümer eines Einfamilienhauses ihre Heizungsrohre isolieren. Letztendlich führt die Investition in eine bessere Isolierung nicht nur zu finanziellen Vorteilen, sondern auch zu einem komfortableren und nachhaltigeren Zuhause.

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Häufig gestellte Fragen

Die Verantwortung für die Isolierung von Heizungsrohren liegt beim Eigentümer der Immobilie oder bei der Verwaltung des Gebäudes. Wenn Sie eine neue Heizung installieren oder ein Haus kaufen, müssen Sie sicherstellen, dass die Heizungsrohre isoliert sind.

Die Isolierung von Heizungsrohren reduziert Wärmeverluste um bis zu 10 Prozent, verbessert die Effizienz des Heizsystems und senkt die Energiekosten. Zudem trägt sie zum Umweltschutz bei, indem sie den CO₂-Ausstoß durch geringeren Energieverbrauch reduziert.

Durch die Isolierung von Heizungsrohren können Sie bis zu zehn Prozent der Heizenergie einsparen. Die Wärmeverluste werden minimiert, was zu einer effizienteren Heizleistung und niedrigeren Heizkosten führt. Diese Investition in die Isolierung amortisiert sich durch die Einsparungen sehr schnell.

Ja, die Isolierung von Heizungsrohren können Sie in vielen Fällen als DIY-Projekt durchführen. Es erfordert jedoch sorgfältige Planung und die Auswahl des richtigen Isoliermaterials. Bei Unsicherheiten oder komplexen Installationen ist es ratsam, eine Fachkraft zu konsultieren.

Bauschaum ist nicht die ideale Wahl für die Isolierung von Heizungsrohren, da er nicht speziell für diese Anwendung konzipiert ist und möglicherweise nicht die erforderlichen thermischen Eigenschaften oder die Langlebigkeit bietet. Spezielle Isoliermaterialien wie Mineralfaserdämmung oder Schaumstoffisolierung sind besser geeignet.

Alufolie allein bietet keine ausreichende Isolierung für Heizungsrohre, da sie nicht über die notwendigen thermischen Eigenschaften verfügt, um Wärmeverluste effektiv zu reduzieren. Alufolie kann jedoch in Kombination mit anderen Isoliermaterialien verwendet werden, um die Effektivität der Isolierung zu erhöhen, indem sie als Dampfsperre oder zur Reflexion von Wärmestrahlung dient.

Vermieter von Häusern mit mehr als zwei Wohneinheiten sind nach § 69 GEG uneingeschränkt dazu verpflichtet, wärmeführende Leitungen, also Heizungs- und Warmwasserrohre, zu isolieren.

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