Dämmmaterial im Vergleich: Eine Übersicht für effizientes Bauen

Eine praktische Entscheidungshilfe für die verschiedenen Dämmstoffe

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In Zeiten steigender Energiepreise, verschärfter Klimaschutzmaßnahmen und wachsendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist eine effiziente Wärmedämmung von Gebäuden essenziell geworden. Eine gut geplante und hochwertige Dämmung ermöglicht nicht nur eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs, sondern auch einen spürbaren Beitrag zur Schonung der Umwelt und zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes.

Bauherren, Modernisierer und Interessierte erhalten hier eine Entscheidungshilfe für die Wahl des passenden Dämmmaterials in Form eines umfassenden Vergleichs verschiedener Dämmstoffe. Dabei werden verschiedene Arten betrachtet, darunter organische, anorganische, und mineralische Dämmstoffe, sowie ökologische Alternativen.
Inhaltsverzeichnis

Warum ist die Wahl der richtigen Dämm­stoffe wichtig?

Eine optimale Dämmung ist ein wichtiger Baustein für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen und Wohnen. Die Auswahl des richtigen Dämmmaterials spielt dabei eine entscheidende Rolle im modernen Bauwesen und hat weitreichende Auswirkungen auf:

  • die Energieeffizienz
  • den Klimaschutz
  • den Wohnkomfort
  • die Gesundheit der Bewohner

Energieeffizienz und Klimaschutz

Indem eine Dämmung den Wärmeverlust reduziert, ermöglicht sie eine effizientere Nutzung von Heizungs- und Kühlsystemen. Dadurch werden Energieverbrauch und CO₂-Emissionen reduziert. Insbesondere in Zeiten steigender Energiekosten und des Klimawandels spielt die Dämmung daher eine Schlüsselrolle, um den Energieverbrauch zu minimieren und einen Beitrag zum globalen Klimaschutz zu leisten.

Vorteile für Wohnkom­fort und Gesundheit

Eine optimale Dämmung führt zu einem verbesserten Wohnkomfort, da sie für angenehme Raumtemperaturen sorgt und vor Kälte, Hitze und Zugluft schützt. Im Winter bleibt die Wärme im Inneren des Gebäudes, während im Sommer eine Überhitzung vermieden wird. Dadurch entsteht ein behagliches Raumklima.

Zudem reduziert eine gute Dämmung die Bildung von Kondensation an den Wänden und beugt so Schimmelbildung vor, was wiederum die Wohnqualität und die Gesundheit der Bewohner positiv beeinflusst.

Darüber hinaus dient eine Dämmung auch als Lärmschutz. Insbesondere in städtischen Gebieten oder in der Nähe von wichtigen Verkehrswegen stellt das einen großen Vorteil dar. Denn ein ruhiges und entspanntes Wohnumfeld fördert die Erholung und trägt zu einem besseren Schlaf bei.

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Einsatzbereiche für Dämmstoffe

Dach und Dachboden

Die Dachdämmung ist entscheidend für den Wärmeschutz und die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes. Dabei gibt es diverse Dämmverfahren zu unterscheiden. Die Aufsparrendämmung ist am effektivsten, da sie durchgängig oberhalb der Dachsparren verläuft und somit keine Wärmebrücken entstehen lässt. Dabei werden Dämmplatten oder -matten direkt auf die Dachsparren angebracht, bevor die Dacheindeckung erfolgt.

Eine Alternative ist die Zwischensparrendämmung, bei der das Dämmmaterial zwischen den Sparren platziert wird. Diese Methode ist zwar kostengünstiger als die Aufsparrendämmung, aber es können potenziell Wärmebrücken entstehen, da die Dämmschicht durch die Sparren unterbrochen ist. Um dies zu vermeiden, ist eine fachgerechte Installation und eine sorgfältige Ausführung erforderlich.

Die Untersparrendämmung ist eine weitere Möglichkeit, bei der das Dämmmaterial unter den Dachsparren angebracht wird. Diese Methode eignet sich, wie auch die Zwischensparrendämmung, vor allem bei nachträglichen Dämmmaßnahmen, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist. Jedoch kann die geringere Dicke der Dämmschicht bei dieser Variante zu etwas geringeren Dämmwerten führen. Daher empfiehlt sie sich besonders als zusätzliche Maßnahme zur Zwischensparrendämmung.

Als weitere Methode, um das Dach zu dämmen, empfiehlt sich die Dämmung der obersten Geschossdecke. Dies ist dann sinnvoll, wenn der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt wird, da es eine sehr kostengünstige Dämmmethode ist. Bei der Dämmung der obersten Geschossdecke wird das Dämmmaterial zwischen den Deckenbalken oder unterhalb der Bodenplatte des Dachbodens angebracht. Dadurch wird verhindert, dass Wärme aus dem darunterliegenden Wohnbereich ungenutzt in den nicht beheizten Dachboden entweicht.

Neben den finanziellen Vorteilen bietet die Dämmung der obersten Geschossdecke auch eine einfachere Umsetzung im Vergleich zur Dachdämmung. Es ist nicht notwendig, die Dachkonstruktion zu öffnen oder die Dacheindeckung zu entfernen, was den Arbeitsaufwand und die Bauzeit reduziert. Um mögliche Wärmebrücken zu vermeiden und die volle Dämmwirkung zu erzielen, ist auch bei dieser Dämmmethode eine fachgerechte Ausführung wichtig.

Dämmmaterial für das Dach

Neben den verschiedenen Dämmverfahren spielt auch die Wahl des Dämmmaterials eine bedeutende Rolle für die Effektivität der Dämmung. Mineralwolle, wie Glaswolle oder Steinwolle, zählt zu den am häufigsten verwendeten Dämmstoffen für die Dachdämmung. Sie zeichnen sich durch ihre gute Wärmedämmfähigkeit aus und sind zudem nicht brennbar, was die Sicherheit erhöht.

Zellulose-Dämmstoffe, die aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt werden, stellen eine ökologische Alternative dar. Sie bieten ebenfalls eine gute Wärmedämmung und sind feuchteregulierend. Holzfaserplatten werden aufgrund ihrer ökologischen Herkunft und der Fähigkeit, Feuchtigkeit zu puffern, ebenfalls zunehmend als Dämmmaterial für die Dachdämmung verwendet.

Als Dämmmaterialien für die oberste Geschossdecke kommen meist Materialien zum Einsatz, die feuchteregulierend sind und eine gute Wärmedämmung bieten. Dazu zählen:

  • Mineralwolle
  • Zellulose
  • nachwachsende Dämmstoffe, wie Holzfaserplatten oder Hanfmatten
Dämmmaterialien in Form von kleinen Häusern
Symbolbild: verschiedene Dämmmaterialien in Form von kleinen Häusern

Fassade

Eine effektive Außendämmung der Fassade schützt das Gebäude vor Wärmeverlust und sorgt für eine attraktive Optik. Auch für die Fassade gibt es verschiedene Dämmverfahren. Am häufigsten kommt ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) zur Anwendung. 

Was ist ein WDVS?

WDVS kombinieren verschiedene Dämmstoffe mit einer Putzschicht und dienen der Außendämmung von Gebäuden. Hier kommen meist EPS (expandiertes Polystyrol), Mineralwolle oder Polyurethan zum Einsatz. Für die Fassadendämmung werden häufig Mineralwolle, Styropor oder Holzfaserplatten verwendet.

Was ist eine hinterlüftete Vorhangfassade?

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF). Bei dieser Methode wird die Dämmung vor der eigentlichen Fassade angebracht und durch eine hinterlüftete Luftschicht von der Fassadenoberfläche getrennt.

Dadurch entsteht ein optimaler Feuchteschutz, da eindringende Feuchtigkeit schnell wieder abgeführt wird und somit das Risiko von Schimmelbildung minimiert wird. Die VHF bietet zudem eine hohe Gestaltungsfreiheit, da verschiedene Materialien wie Holz, Metall, Faserzementplatten oder keramische Elemente als Fassadenverkleidung gewählt werden können.

Die Kombination aus WDVS und VHF ermöglicht eine noch effektivere Fassadendämmung und eröffnet vielfältige architektonische Möglichkeiten. Diese Methode vereint die Vorteile beider Dämmverfahren und erzielt eine hohe Energieeffizienz, da die Wärmebrücken minimiert werden und die Dämmwerte optimiert sind.

Besonderheiten im Altbau

In Altbauten gibt es häufig ein zweischaliges Mauerwerk. Hier ist die Kerndämmung eine geeignete Lösung, um die Fassade effizient zu dämmen. Bei der Kerndämmung wird Dämmmaterial in die Hohlräume zwischen den beiden Mauerschalen eingebracht, wodurch die Wärmedämmung des Gebäudes verbessert wird, ohne dass die äußere Fassade verändert werden muss. Erst, wenn diese Hohlräume ausgefüllt sind, lohnt es sich, über ein WDVS nachzudenken.

Bei der Kerndämmung wird das Dämmmaterial in die Hohlräume eingeblasen, daher auch der Name Einblasdämmung. Hierbei kommen oft mineralische Dämmstoffe wie Perlit oder Blähglas zum Einsatz. Eine fachgerechte Ausführung der Kerndämmung ist essenziell, um eine gleichmäßige Dämmung zu gewährleisten. Daher sollte die Kerndämmung ausnahmslos von erfahrenen Fachleuten durchgeführt werden, die die spezifischen Anforderungen an das jeweilige Mauerwerk und die gewählten Dämmstoffe kennen.

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Innenwände, Boden und Kellerdecke

Innendämmung

Die Innendämmung ist eine bewährte Methode, um den Wärmeschutz und die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, wenn eine Außendämmung aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar oder gewünscht ist.

Bei der Innendämmung werden Dämmstoffe direkt an den Innenflächen der Außenwände angebracht, um die Wärme im Inneren des Gebäudes zu halten und Kältebrücken zu minimieren. Hierbei kommen häufig Dämmplatten aus Holzweichfaser oder mineralische Putze als Dämmstoffe zum Einsatz. Holzweichfaserplatten zeichnen sich durch ihre ökologische Herkunft aus und bieten zugleich eine hohe Feuchtigkeitsregulierung, was zu einem ausgeglichenen Raumklima beiträgt. Mineralische Putze haben den Vorteil, dass sie sich gut an die Form der Wände anpassen und eine homogene Dämmschicht bilden können.

Fußbodendämmung

Die Dämmung von Fußböden ist ein wichtiger Aspekt, um den Wärmeverlust zu minimieren und zugleich den Trittschall zu reduzieren. Besonders im Erdgeschoss ist eine effektive Bodendämmung von Bedeutung.

Für diesen Zweck eignen sich verschiedene Dämmstoffe wie Polystyrol, Polyurethan oder Holzfaserplatten. Polystyrol und Polyurethan sind flexible und kompakte Materialien, die eine hohe Wärmedämmung bieten und sich leicht unter dem Fußboden verlegen lassen. Holzfaserplatten bieten eine ökologische Alternative und haben zusätzlich die Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, was zu einem angenehmen Raumklima führt.

Kellerdeckendämmung

Eine gut gedämmte Kellerdecke verhindert Wärmeverluste und sorgt für einen besseren Schutz vor Kälte im Erdgeschoss. Für diese Anwendung eignen sich vor allem mineralische Dämmstoffe wie Mineralwolle.

Mineralwolle zeichnet sich durch ihre gute Wärmedämmfähigkeit aus und ist zudem nicht brennbar, was die Sicherheit erhöht. Die Dämmung der Kellerdecke ist eine sinnvolle Maßnahme, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den Wohnkomfort im gesamten Gebäude zu steigern.

Heizungsrohre dämmen

Ungedämmte Heizungsrohre können einen erheblichen Teil der erzeugten Wärme verlieren, bevor sie ihr Ziel erreicht. Durch die Dämmung der Rohre wird der Wärmeverlust deutlich reduziert, was nicht nur zu einer verbesserten Energieeffizienz führt, sondern auch die Heizkosten merklich senkt.

Für die Dämmung von Heizungsrohren werden meist flexible Dämmstoffe wie Polyethylen oder Mineralwolle verwendet. Diese Materialien sind leicht zu verarbeiten, passen sich gut an die Rohrform an und bieten eine effektive Wärmedämmung. Die Dämmung sollte eng am Rohr anliegen und durch eine robuste Ummantelung geschützt werden, um Beschädigungen zu vermeiden und die Dämmwirkung aufrechtzuerhalten.

Rollladenkasten dämmen

Ungedämmte Rollladenkästen können eine Schwachstelle in der Gebäudedämmung darstellen und dazu führen, dass Kälte von außen in den Wohnraum eindringt. Eine effektive Dämmung des Rollladenkastens trägt dazu bei, das Raumklima zu verbessern und den Heizenergieverbrauch zu senken.

Für die Dämmung des Rollladenkastens kommen häufig spezielle Dämmplatten aus Polystyrol oder PUR-Schaum zum Einsatz. Diese Materialien bieten eine hohe Wärmedämmfähigkeit und lassen sich einfach in den Kasten integrieren. Die Dämmplatten sollten passgenau eingebaut werden, um unerwünschte Wärmebrücken zu verhindern.

isolierte Heizungsrohre
Bild: gut isolierte Heizungsrohre

Übersicht der Dämm­stoffe

Organische Dämmstoffe

Natürliche Dämmstoffe

Organisches Dämmmaterial natürlichen Ursprungs zeichnet sich insgesamt durch ihre umweltfreundlichen und nachhaltigen Eigenschaften aus. Sie bestehen in der Regel aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder recyceltem Zeitungspapier und sind damit eine ressourcenschonende Option für Bauprojekte. Zellulose und Schafwolle sind sogar biologisch abbaubar.

Die Feuchtigkeitsregulierung und Schimmelresistenz dieser Dämmstoffe tragen dazu bei, ein gesundes und angenehmes Raumklima zu schaffen. In Kombination mit einer sorgfältigen Planung und Installation bieten organische Dämmstoffe eine nachhaltige und effektive Lösung für ein energieeffizientes und umweltfreundliches Bauen.

Tabelle natürlicher Dämmstoffe
Dämm­material
Wärme­leitfähigkeit
Brand­schutz
Schall­schutz
Feuchtig­keit
Kosten
Holzfaserplatten
0,035 – 0,040 W/(mK)
B2
Sehr gut
Regulieren Feuchtigkeit, schimmelresistent
ab 20 €/qm
(16 cm)
Zellulose
0,038 – 0,042 W/(mK)
B2
Gut
Regulieren Feuchtigkeit, schimmelresistent
ab 10 €/qm (16 cm)
Schafwolle
0,035 – 0,040 W/(mK)
B1
Gut
Regulieren Feuchtigkeit, schimmelresistent
ca. 25 €/qm (16 cm)
Kork
0,040 – 0,050 W/(mK)
B2
Gut
Regulieren Feuchtigkeit, schimmelresistent
ab 40 €/qm (1 cm)
Hanf
0,040 – 0,042 W/(mK)
B2
Gut
Regulieren Feuchtigkeit, schimmelresistent
ab 30 €/qm (16 cm)

Tabelle: Beispiele für ökologische Dämmstoffe und deren Eigenschaften 

Beispiele für weitere ökologische Dämmstoffe
  • Flachs
  • Jute
  • Schilf
  • Stroh
  • Seegras
  • Wiesengras-Zellulose

Synthetische Dämm­stoffe

Im Gegensatz zu natürlichen Dämmstoffen, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden, werden synthetische Dämmstoffe künstlich hergestellt. Sie bestehen aus chemischen Verbindungen und werden oft aus petrochemischen Quellen gewonnen, d.h., sie basieren auf Erdöl oder Erdgas.

Obwohl synthetische Dämmstoffe aufgrund ihrer guten Dämmleistung und kosteneffizienten Herstellung beliebt sind, haben sie auch einige Nachteile hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit und Entsorgung. Aufgrund ihrer nicht nachhaltigen Herkunft und ihrer limitierten Recyclingfähigkeit werden sie von vielen Umweltorganisationen kritisiert.

Tabelle synthetischer Dämmstoffe
Dämm­material
Wärme­leitfähigkeit
Brand­schutz
Schall­schutz
Feuchtig­keit
Kosten pro qm
EPS (Styropor)
0,032 – 0,040 W/(mK)
B1
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
5 – 20 Euro
XPS (Extrudiertes Polystyrol)
0,030 – 0,035 W/(mK)
B1
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
15 – 30 Euro
PUR (Polyurethan)
0,025 – 0,035 W/(mK)
B2
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
10 – 20 Euro
PIR (Polyisocyanurat)
0,02 und 0,025 W/(mK)
B2
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
10 – 20 Euro

Tabelle: Beispiele für synthetische Dämmstoffe und deren Eigenschaften 

Hinweis

Die genannten Werte dienen nur als Richtwerte und können je nach Hersteller und Produkt variieren. Erfragen Sie die spezifischen Eigenschaften und Zertifizierungen der Dämmstoffe beim Hersteller oder Händler.

Anorganische Dämm­stoffe

Im Gegensatz zu organischen Dämmstoffen bestehen anorganische aus mineralischen Materialien. Ihr herausragender Brandschutz, gute Schallschutzeigenschaften und die meist günstigeren Preise sind Merkmale, die sie zu einer bevorzugten Wahl in vielen Anwendungsgebieten des modernen Bauwesens machen.

Anorganische Dämmstoffe weisen in der Regel jedoch eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme auf und sind nicht schimmelresistent. Daher sind sie vor allem für Anwendungen geeignet, bei denen ein guter Feuchteschutz nicht im Vordergrund steht. Sie sollten daher in feuchteanfälligen Bereichen, wie beispielsweise in Kellern oder Feuchträumen, mit entsprechender Vorsicht eingesetzt werden.

In Bezug auf die ökologischen Aspekte gestaltet sich das Recycling in vielen Fällen schwierig und aufwendig. Dennoch können einige dieser Dämmstoffe wiederverwertet oder als Füllstoffe in anderen Produkten verwendet werden.

Tabelle anorganischer Dämmstoffe

Dämm­material
Wärme­leitfähigkeit
Brand­schutz
Schall­schutz
Feuchtig­keit
Kosten pro qm
Glaswolle
0,030 – 0,040 W/(mK)
A1
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
5 – 20 Euro
Steinwolle
0,032 – 0,040 W/(mK)
A1
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
5 – 20 Euro
Aerogele
0,013 – 0,020 W/(mK)
A1
Sehr gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
ca. 200 Euro
Perlite
0,040 – 0,060 W/(mK)
A1
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
20 – 45 Euro
Blähton
0,070 – 0,100 W/(mK)
A1
Gut
Reguliert Feuchtigkeit, schimmelresistent
80 – 200 Euro je m³
Blähglimmer
0,045 – 0,060 W/(mK)
A1
Gut
Geringe Feuchtigkeits­regulierung, nicht schimmelresistent
100 – 180 Euro je m³

Tabelle: Beispiele für mineralische Dämmstoffe und deren Eigenschaften 

Beispiele für weitere anorganische Dämmstoffe

  • Calciumsilikat
  • Kieselsäurematte
  • Magnesiumoxid
  • Calciumsulfat
  • Silikatplatten
  • Phenolharzschaum
Material zur Einblasdämmung
Bild von Material für die Einblasdämmung

Übersicht über die Anwendungsgebiete der Dämmstoffe

Dämm­material
Dach
Obserste Geschoss­decke
Kellerdecke
Fassade außen
Fassade innen
Aerogele
Blähglimmer
Blähton
EPS
Glaswolle
Hanf
Holzfaser
Perlite
PUR/PIR
Schafwolle
Steinwolle
XPS
Zellulose

Tabelle: Übersicht verschiedener Dämmstoffe und ihre Anwendungsgebiete, Quelle: co2online.de

Wie dick sollte die Dämmung sein?

Die richtige Dämmstoffstärke ist ein entscheidender Faktor, um eine effektive Wärmedämmung zu gewährleisten und den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren. Die folgende Tabelle dient als Orientierungshilfe für die Auswahl der richtigen Dämmstoffstärke in verschiedenen Baubereichen.

Tabelle zur Dicke der Dämmung

Dämm­maßnahme
Dämmstoff­dicke
20 cm
Flachdach (warm und kalt)
20 cm
8 cm
8 cm
20 cm
20 cm
Verhangfassade (hinterlüftig)
14 cm
14 cm
16 cm

Tabelle: nötige Dicke des Dämmmaterials bei verschiedenen Dämmverfahren, um dieselbe Dämmleistung zu erreichen, Quelle: co2online.de

Hinweis

Die Angaben beruhen auf Empfehlungen und Normen, die für eine optimale Wärmedämmung und Energieeffizienz sorgen sollen. Bitte beachten Sie, dass die genauen Anforderungen je nach Klimazone, Bauvorschriften und individuellen Bedürfnissen variieren können.

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Fazit

Jedes Material hat seine spezifischen Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für den passenden Dämmstoff berücksichtigt werden sollten. Organische Dämmstoffe zeichnen sich durch ihre Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit aus, während anorganische Dämmstoffe mit hoher Wärmedämmleistung und Brandschutz punkten. 

Für die Dachdämmung sind Aufsparrendämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke empfehlenswert, während für die Fassade häufig ein Wärmedämmverbundsystem mit EPS, Mineralwolle oder Polyurethan gewählt wird. Bei der Innendämmung sind Holzweichfaserplatten und mineralische Putze gute Optionen, und für die Dämmung von Fußböden eignen sich Polystyrol, Polyurethan oder Holzfaserplatten. Für die Kellerdecke bieten sich mineralische Dämmstoffe an.

Empfehlungen zur Auswahl des passenden Dämmstoffs je nach Einsatzbereich betonen die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung. Faktoren wie Dämmeffizienz, Kosten, Brandschutz, Feuchtigkeitsregulierung und ökologische Aspekte sollten in die Entscheidungsfindung einfließen. Dabei sind die individuellen Anforderungen des Projekts, regionale Klimabedingungen und gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen.

Lassen Sie sich beraten und testen Sie Muster der Dämmstoffe, um die optimale Lösung für Ihre Immobilie zu finden. Eine sorgfältige Auswahl des Dämmmaterials trägt maßgeblich zur Energieeffizienz und dem Wohnkomfort eines Gebäudes bei und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Häufig gestellte Fragen

Es gibt nicht ein einziges „bestes“ Dämmmaterial, da die Wahl des geeigneten Materials von verschiedenen Faktoren abhängt, wie dem Anwendungsbereich, den bauphysikalischen Gegebenheiten, den ökologischen Anforderungen und dem Budget. Mineralwolle, Holzfaserplatten, EPS (expandiertes Polystyrol), PUR (Polyurethan) und Zellulose zählen jedoch zu den häufig verwendeten und effektiven Dämmstoffen.

Der U-Wert ist ein Maß für die Wärmedämmfähigkeit eines Materials. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Unter den gängigen Dämmstoffen haben PUR-Schaum und aerogelbasierte Materialien oft die niedrigsten U-Werte, was sie zu besonders effizienten Dämmstoffen macht.

Mineralische Dämmstoffe wie Glaswolle oder Steinwolle sind nicht brennbar und haben eine hohe Feuerbeständigkeit. Auch keramische Dämmstoffe bieten eine gute Brandschutzeigenschaft.

Für Altbauten eignen sich häufig Dämmmaterialien mit guter Feuchtigkeitsregulierung, da ältere Gebäude oft eine weniger dichte Bauweise aufweisen. Holzfaserplatten, Zellulose oder bestimmte mineralische Dämmstoffe wie Blähglas oder Perlit sind besonders gut für die Altbausanierung geeignet.

Organische Dämmstoffe werden aus pflanzlichen oder tierischen Materialien hergestellt, wie zum Beispiel Zellulose oder Hanffasern. Anorganische Dämmstoffe bestehen aus mineralischen Materialien, wie Glaswolle oder Steinwolle. Mineralische Dämmstoffe setzen sich hauptsächlich aus anorganischen Materialien zusammen, wie zum Beispiel Blähglas oder Perlit.

Ein nachhaltiges Dämmmaterial zeichnet sich durch eine ökologisch verträgliche Herstellung, geringe Umweltbelastung und eine lange Lebensdauer aus. Materialien wie Holzfaserplatten, Zellulose aus recyceltem Zeitungspapier oder Schafwolle gehören zu den nachhaltigen Dämmstoffen, da sie aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden und oft biologisch abbaubar oder recyclingfähig sind.

Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie seit 2020 die Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen, einschließlich der Dämmung steuerlich absetzen. Dazu gehören selbstverständlich auch die Materialkosten der Dämmung. Zudem dürfen Sie zuvor keine staatliche Förderung für die Sanierungsmaßnahme in Anspruch genommen haben. Zuletzt muss die Umsetzung den aktuell geltenden Vorgaben des GEG entsprechen.

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