Wie funktioniert eine Wärmedämmung am und im Haus

Arten, Anwendungsbereiche und gesetzliche Vorschriften zur Wärmedämmung in Deutschland

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Gebäude, insbesondere ältere, sind für einen großen Teil des Energieverbrauchs in Deutschland und damit auch für erhebliche CO₂-Emissionen verantwortlich. Eine effektive Wärmedämmung trägt dazu bei, diesen Verbrauch drastisch zu senken, indem sie die Wärmeverluste minimiert und so den Bedarf an Heizenergie reduziert. Wärmedämmung ist daher ein unverzichtbares Element moderner Immobilien, sowohl im Hinblick auf die Energieeffizienz als auch auf den Klimaschutz und spielt eine entscheidende Rolle bei in der Strategie zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen und zur Erreichung der Klimaziele.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
  • rund um das Haus gibt es vom Keller bis zum Dach viele Möglichkeiten für eine effiziente Wärmedämmung

 

  • das BAFA fördert Einzelmaßnahmen zur Wärmedämmung mit 15 %, mit iSFP 20 %

 

  • die förderfähigen Investitionskosten betragen 30.000 Euro, mit iSFP 60.000 Euro

Was bringt eine Wärmedämmung am Haus?

Wärmedämmung ist ein wichtiger Aspekt für jede Immobilie, ob alt oder neu, groß oder klein. Eine effiziente Wärmedämmung erhöht den Wohnkomfort, senkt die Energiekosten drastisch und schützt das Gebäude vor Schäden. Sie spielt daher eine entscheidende Rolle, um die Klimaziele zu erreichen. 

Wärmeschutz

Wärmeschutz ist ein allgemeiner Begriff, der den Schutz des Gebäudes vor Überhitzung im Sommer und Kälte im Winter beinhaltet.

Wärmedämmung

Wärmedämmung bezieht sich auf Maßnahmen, die Wärmeleitfähigkeit der Bauteile zu reduzieren und so Wärmeverluste minimieren.

Eine Wärmedämmung erfüllt neben dem Wärmeschutz den Hauptzweck, typische bauphysikalische Probleme wie Tauwasserbildung und Kondensation zu vermeiden. Diese entstehen, wenn warme, feuchte Innenluft auf kalte Bauteile trifft. Eine hohe Luftdichtheit und die Verwendung einer Dampfbremse tragen dazu bei, dies zu verhindern und die Gebäudehülle vor Feuchtigkeit und damit verbundenen Bauschäden zu schützen.

Wärmedämmung ist auch für die Schallisolierung eines Gebäudes wichtig. Allerdings sind wärmedämmende Materialien nicht automatisch auch schalldämmend. Für eine optimale Schallisolierung ist es daher oft notwendig, spezielle schalldämmende Materialien zu verwenden oder Schall- und Wärmedämmung zu kombinieren. Dies kann zur Verbesserung der Wohnqualität beitragen, indem störende Außengeräusche reduziert werden.

Verschiedene Dämmstoffe erfüllen darüber hinaus unterschiedliche Brandschutzanforderungen. Mineralische Dämmstoffe wie Stein- oder Glaswolle sind nicht brennbar und entsprechen somit hohen Brandschutzstandards, während organische Dämmstoffe wie Polystyrol zusätzliche Brandschutzmaßnahmen erfordern können.

Nicht zuletzt spielt Wärmedämmung auch im Sommer als Hitzeschutz eine wichtige Rolle. Sie hilft dabei, das Eindringen von Hitze in das Gebäude zu reduzieren und sorgt so für angenehmere Innentemperaturen. Daher ist Wärmedämmung nicht nur im Winter, sondern ganzjährig relevant und trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei.

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Wärmedämmung: Grundlagen und Funktionsweise

Wie funktioniert Wärme­dämmung physi­kalisch?

Ziel der Wärmedämmung ist es, die Innentemperatur eines Gebäudes oder Raumes stabil zu halten, unabhängig von den Außentemperaturen. Dies ist besonders wichtig in klimatisierten Räumen oder Gebäuden, in denen eine konstante Temperatur gewünscht wird.

Die Wärmedämmung basiert auf dem Prinzip der Reduzierung von Wärmeleitung und Konvektion. Die Wärmeleitung tritt auf, wenn Wärmeenergie von einem Bereich höherer Temperatur zu einem Bereich niedrigerer Temperatur durch ein Medium, in diesem Fall das Dämmmaterial, übertragen wird. Konvektion bezieht sich auf die Wärmeübertragung durch die Bewegung von Flüssigkeiten oder Gasen, bei der warme Luft aufsteigt und kalte Luft sinkt.

Kurz erklärt

Wärme bewegt sich immer von wärmeren Orten zu kälteren Orten. Wenn es also draußen kälter ist als im Haus, dann will die Wärme nach draußen. Das bedeutet, dass das Haus unwillkürlich abkühlt. Wärmedämmung funktioniert wie eine Barriere, die verhindert, dass die Wärme verloren geht.

Verschiedene Materialien sind unterschiedlich gut darin, Wärme daran zu hindern, durch sie hindurchzugehen. Das nennt man „Wärmeleitfähigkeit„. Materialien mit niedriger Wärmeleitfähigkeit sind gute Wärmedämmer. Die Wärme, die trotzdem durch die Wärmedämmung hindurchgeht, wird durch den „U-Wert“ gemessen. Ein niedriger U-Wert bedeutet, dass weniger Wärme entweicht.

Insgesamt hängt die Wirksamkeit der Wärmedämmung von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter das verwendete Material, die Struktur und Anordnung der Materialien, die Außen- und Innentemperatur, die Wärmebrücken und die dynamischen Temperaturverhältnisse. Durch ein umfassendes Verständnis dieser Faktoren kann die Wärmedämmung optimiert und die Energieeffizienz eines Gebäudes verbessert werden.

Funktionsweise Wärmedämmung
Darstellung: Funktionsweise der Wärmedämmung

Materialien und Techno­logien der Wärme­däm­mung

Verschiedene Materialien werden als Wärmedämmstoffe eingesetzt, die sich in ihren Eigenschaften und ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden. Einige der gängigsten Materialien sind natürliche Stoffe wie Steinwolle und Glaswolle sowie Erdöl-basierte Schaumstoffe wie Polystyrol und Polyurethan. Diese Materialien haben eine geringe mittlere Dichte und eine geringe Wärmeleitfähigkeit, sind aber mechanisch weniger stabil als dichtere Baustoffe.

Ein weiteres Wärmedämmmaterial sind Vakuumdämmplatten, die Luftkonvektion verhindern, indem sie die Luft entfernen. Diese Platten müssen dem äußeren Luftdruck standhalten und haben eine sehr hohe Dämmwirkung, wenn Wärmebrücken minimiert und die Wärmestrahlung in der Platte unterbunden wird.

Die Wirkung von Wärmedämmstoffen wird auch durch die Struktur und Anordnung der Materialien innerhalb eines Gebäudes beeinflusst. Zum Beispiel kann die Außendämmung eines Gebäudes die Wärmespeicherfähigkeit der Außenwände verbessern, während die Innendämmung diese Wärmespeicherfähigkeit reduziert. Darüber hinaus können Wärmebrücken, wie z.B. Geschossdecken und Innenwände, die Wärmedämmwirkung unterlaufen, indem sie Wärme an der Innendämmung vorbeiführen.

Bauphysikalische Kenn­werte

Die bauphysikalischen Kennwerte, die im Kontext von Gebäuden und deren Wärmedämmung von Bedeutung sind, umfassen unter anderem:

  • Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert)
  • Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)
  • Wärmedurchlasskoeffizient
  • Temperaturleitfähigkeit

Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert)

Die Wärmeleitfähigkeit wird auch als Lambda-Wert bezeichnet. Sie gibt die Wärmeleistung an, die auftritt, wenn bei einem Würfel aus dem jeweiligen Material, der 1 m Kantenlänge hat, zwei gegenüberliegende Seiten auf unterschiedlichen Temperaturen gehalten werden, die sich um 1 Grad (1 Kelvin) unterscheiden. Die Wärmeleitfähigkeit ist somit ein Maß für die spezifischen wärmedämmenden Eigenschaften eines Materials, wobei ein kleinerer Wert eine bessere Wärmedämmung kennzeichnet.

Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Die wärmedämmenden Eigenschaften eines gesamten Bauteils einschließlich der Wärmeübergangswiderstände zu den angrenzenden Luftschichten werden mithilfe des Wärmedurchgangskoeffizient, auch als U-Wert bekannt, angegeben. Der U-Wert ist der Kehrwert des sogenannten R-Werts, dem Wärmedurchlasswiderstand.

Der U-Wert hängt von den Wärmeleitfähigkeiten der verwendeten Materialien, ihren Schichtdicken und der Bauteilgeometrie ab. Ein kleinerer U-Wert kennzeichnet eine bessere Wärmedämmung.

Der U-Wert hängt eng mit der Wärmeleitfähigkeit von einzelnen Dämmstoffen zusammen. Besteht eine Wand aus mehreren Schichten von Baustoffen, müssen bei der Berechnung des U-Wertes die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit der Materialien und die jeweilige Schichtdicke berücksichtigt werden. Auch Form und eventuelle Übergänge, sogenannte Wärmebrücken, spielen eine Rolle.

Wärmeleitfähigkeit vs. Wärmedurchgangsko­effi­zient

Im Allgemeinen sind Materialien durch ihre spezifische Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert) und Bauteile durch den Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) charakterisiert. Dämmmaterialien werden oft zunächst durch die Wärmeleitfähigkeit charakterisiert. Der U-Wert dagegen ist eine besonders praktikable Größe zur Charakterisierung von Bauelementen wie Dämmplatten oder mehrschichtigen Wandkonstruktionen.

Wärmedurchlasskoeffizient

Der Wärmedurchlasskoeffizient (früherer k-Wert), entspricht dem Wärmedurchgangskoeffizienten, aber ohne Berücksichtigung des Wärmeübergangswiderstands zu den angrenzenden Luftschichten. Der Kehrwert hiervon ist der Wärmedurchlasswiderstand.

Temperaturleitfähigkeit

Wie schnell sich eine Temperaturänderung in einem Material ausbreitet, hängt sowohl von seiner Wärmeleitfähigkeit als auch von seinem Wärmespeichervermögen ab. Hier ist die Temperaturleitfähigkeit entscheidend.

Grafik zur Veranschaulichung von Wärmebrücken
Grafik zur Veranschaulichung von Wärmebrücken

Was gibt es für Möglichkeiten für die Wärmedämmung beim Haus?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine effektive Wärmedämmung in einem Haus zu erreichen. Hierbei kann sowohl die Beschaffenheit der verwendeten Materialien als auch die Art der Anwendung variieren. In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Wärmedämmung eines Hauses vorgestellt, darunter:

Dachdämmung

Nach der Fassade ist das Dach der zweitgrößte Flächenbereich des Hauses. Durch ein ungedämmtes Dach kann ein großer Teil der Wärme entweichen und im Sommer staut sich hier die Hitze. Während der Heizperiode können hier bis zu 30 Prozent der Wärme verloren gehen. Mehr zum Thema Dachdämmung lesen Sie in unserem Beitrag Dachdämmung für die energetische Sanierung.

Es gibt verschiedene Methoden zur Dachdämmung, die sich je nach Beschaffenheit des Daches, den individuellen Bedürfnissen und dem verfügbaren Budget unterscheiden:

Aufsparrendämmung

Bei dieser Methode werden die Dämmmaterialien von außen auf den Dachsparren angebracht. Diese Methode bietet sich bei Neubauten an und besonders dann, wenn das Dach erneuert werden muss, also bei Komplettsanierungen. Sie ist zwar aufwendiger und kostspieliger, hat aber den Vorteil, dass sie alle Wärmebrücken umgeht und somit eine effektive Dämmung gewährleistet.

Zwischensparrendämmung

Bei dieser klassischen Methode zur Dachdämmung werden die Dämmmaterialien zwischen den Dachsparren angebracht. Sie ist günstiger und weniger aufwendig als die Aufsparrendämmung, allerdings kann es schwierig sein, eine luftdichte Dampfbremse zu montieren, um Wärmebrücken und Schimmelbildung zu vermeiden.

Untersparrendämmung

Bei dieser Methode werden die Dämmstoffe im Inneren des Hauses unter den Dachsparren angebracht. Sie wird oft zusätzlich zur Zwischensparrendämmung verwendet, wenn die Sparren für eine ausreichende Dämmung nicht genügend dimensioniert sind.

Grafik mit den drei Möglichkeiten der Dachdämmung

Hohlraumdämmung

Hierbei wird Dämmmaterial in den Hohlraum zwischen Dach und Innenverkleidung eingeblasen, daher auch der Name Einblasdämmung. Diese Methode ist besonders bei schwer zugänglichen Bereichen oder unregelmäßig geformten Dachkonstruktionen geeignet.

Dachbodendämmung

Wenn der Dachboden nicht bewohnt ist, kann es sinnvoll sein, die oberste Geschossdecke anstelle des Daches zu dämmen. Die zu dämmende Fläche ist kleiner und eine gute Dichtigkeit ist leichter zu erreichen. Diese Methode kann man gut in Eigenleistung erbringen, wodurch es eine sehr kosteneffiziente und zugleich effektive Maßnahme zum Wärmeschutz darstellt.

Dämmmaterialien

Bei der Auswahl der Dämmmaterialien gibt es viele Möglichkeiten, von Mineralwolle über Holzfaserdämmplatten bis hin zu natürlichen Materialien wie Hanf oder Schafwolle. Der passende Dämmstoff hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie: 

  • der gewünschten Dämmleistung
  • dem verfügbaren Budget
  • den individuellen Vorlieben
Achtung

Bei der Planung und Durchführung der Dachdämmung sollten Sie stets eine Fachkraft hinzuziehen, um mögliche Fehler und damit verbundene Schäden zu vermeiden.

Auch um die Effektivität der Dämmung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die Dachdämmung sorgfältig und fachgerecht durchgeführt wird. Insbesondere beim Einbau einer Dampfsperre ist Sorgfalt geboten, da ansonsten die Gefahr von Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung besteht.

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Fassadendämmung

Eine effektive Fassadendämmung reduziert nicht nur den Energieverbrauch und damit die Heizkosten, sondern verbessert auch den Wohnkomfort und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Sie minimiert Wärmeverluste und hilft dabei, die Raumtemperatur unabhängig von äußeren Witterungsbedingungen konstant zu halten.

Es gibt verschiedene Systeme der Fassadendämmung, die je nach Bauweise und Anforderungen des Gebäudes eingesetzt werden können, dazu zählen: 

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Das WDVS ist besonders effektiv und wird am häufigsten eingesetzt. Dabei werden Dämmstoffplatten direkt auf der Außenwand angebracht. Dieses System ist relativ kostspielig, bietet aber einen hohen Dämmwert und ist daher sehr effizient. Bei fachgerechter Ausführung minimiert es Feuchtigkeitsprobleme. Allerdings sind eine detaillierte Planung und sorgfältige Ausführung erforderlich, um Wärmebrücken und Kondensation zu vermeiden.

Hinterlüftete Vorhangfassade

Die hinterlüftete Vorhangfassade bietet durch ihren Aufbau mit einer Unterkonstruktion, Dämmstoff und Außenverkleidung einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen. Das System ist teurer als das WDVS, bietet aber Vorteile in Bezug auf den Feuchtigkeitshaushalt und die Gestaltungsmöglichkeiten.

Kerndämmung

Bei der Kerndämmung, die vor allem bei zweischaligem Mauerwerk in Form der Einblasdämmung zum Einsatz kommt, wird der vorhandene Hohlraum zwischen den Wandschalen mit Dämmstoff ausgefüllt. Dieses System ist kostengünstiger und eignet sich insbesondere für Bestandsbauten. Es kann jedoch nicht die gleiche Dämmwirkung wie das WDVS oder die hinterlüftete Vorhangfassade erreichen.

Praktische Hinweise zur Fassa­dendämmung

Eine effektive Fassadendämmung erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung. Dies umfasst die Auswahl des geeigneten Dämmmaterials und -systems, die Berücksichtigung von Feuchtigkeitsproblemen und die Minimierung von Wärmebrücken.

Die Außendämmung bietet in der Regel bauphysikalische Vorteile gegenüber der Innendämmung. Sie ermöglicht eine umfassendere Dämmwirkung und verhindert, dass Feuchtigkeit in die Wand eindringt und zu Kondensation und möglichen Bauschäden führt. Wenn möglich, sollte die Dämmung von außen erfolgen.

Ebenso entscheidend ist die Beachtung von Wärmebrücken, die den Wärmeschutz beeinträchtigen. Besondere Aufmerksamkeit erfordern dabei die Fensteröffnungen und Rollladenkästen, die effektiv gedämmt und abgedichtet sein sollten, um Wärmeverluste zu vermeiden.

Die Fassadendämmung nicht nur eine technische, sondern auch eine gestalterische Aufgabe hat. Die Auswahl der Materialien und Farben, die Art der Verkleidung und die Anordnung der Öffnungen tragen alle zur ästhetischen Wirkung des Gebäudes bei. Eine sorgfältige Planung und Ausführung der Fassadendämmung können daher sowohl den energetischen als auch den ästhetischen Wert eines Gebäudes erheblich steigern.

Mehr zum Thema Fassadendämmung lesen Sie in unserem Beitrag zum Thema: Fassadendämmung für die energetische Sanierung.

Wärmedämmung bei Gebäuden
Bild: Die richtige Wärmedämmung hat großen Einfluss auf die Energiekosten.

Dämmmaterialien

Die Wahl des geeigneten Dämmmaterials hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den Anforderungen an die Wärmedämmung, dem zur Verfügung stehenden Platz, der erforderlichen Feuerfestigkeit und den Kosten. Hier sind einige der am häufigsten verwendeten Dämmmaterialien für die Fassadendämmung:

  • Mineralwolle (Glaswolle und Steinwolle): Diese Dämmstoffe sind nicht brennbar und haben eine hohe Wärmedämmleistung. Sie sind atmungsaktiv, was dazu beiträgt, Feuchtigkeitsprobleme in der Struktur zu vermeiden. Allerdings können sie bei der Verarbeitung Juckreiz verursachen und erfordern daher Schutzkleidung.
  • Polystyrol (EPS und XPS): Polystyrol-Dämmstoffe sind leicht, einfach zu verarbeiten und bieten eine gute Wärmedämmung. EPS (expandiertes Polystyrol) ist atmungsaktiv, während XPS (extrudiertes Polystyrol) eine höhere Druckfestigkeit hat und weniger Wasseraufnahme. Allerdings sind sie brennbar und erfordern daher Brandschutzmaßnahmen.
  • Polyurethan (PUR/PIR): Diese Dämmstoffe haben eine hohe Wärmedämmleistung und sind wasserabweisend. Sie sind jedoch brennbar und können bei der Verarbeitung gesundheitsschädliche Gase freisetzen.
  • Holzfaserdämmplatten: Sie sind ökologisch, atmungsaktiv und bieten eine gute Wärmedämmung. Darüber hinaus haben sie gute Schallschutzeigenschaften und sind in der Regel nicht brennbar. Sie können jedoch teurer sein als andere Dämmstoffe.
  • Hartschaumplatten: Diese sind leicht, wasserdicht und bieten eine hohe Wärmedämmleistung. Sie können jedoch teurer sein und sind weniger ökologisch als einige andere Optionen.
  • Dämmstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe (z.B. Hanf, Flachs, Schafwolle): Diese Dämmstoffe sind ökologisch, atmungsaktiv und bieten eine gute Wärmedämmung. Sie sind jedoch oft teurer und weniger weit verbreitet als andere Optionen.

Letztendlich sollte die Wahl des Dämmmaterials in enger Abstimmung mit einer Fachkraft getroffen werden, um sicherzustellen, dass das gewählte Material den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Projekts gerecht wird.

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Fensterdämmung

Fenster sind einer der Hauptverursacher von Wärmeverlusten, insbesondere wenn sie älter sind oder nicht richtig installiert wurden. Ein Quadratmeter Fensterfläche kann tatsächlich höhere Wärmeverluste aufweisen als die gleiche Fläche an der Wand. Diese Verluste treten nicht nur in den Glasscheiben auf, sondern besonders auch in den Fensterrahmen und zusätzlich durch Undichtigkeiten, die oft durch fehlende oder gealterte Dichtungsstreifen verursacht werden.

Die Wärmedämmleistung eines Fensters wird durch den U-Wert angegeben, der die Wärmedurchlässigkeit pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturdifferenz zwischen innen und außen beschreibt. Der relevante U-Wert bezieht sich dabei auf das Fenster als Ganzes und nicht nur auf die Verglasung.

Einbau neuer Fenster

Bei der Wahl der Fenster sollten Sie jedoch nicht nur auf ihre energetische Leistungsfähigkeit achten, sondern auch darauf, dass sie in Stil und Material zum Haustyp passen. Bei der Sanierung eines älteren Gebäudes sollten insbesondere typische Wärmebrücken, wie z.B. Fenster, überprüft und wenn nötig ausgetauscht werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Fensterdämmung ist der Einbau. Selbst das effizienteste Fenster wird seine Aufgabe nicht erfüllen können, wenn es nicht richtig installiert wurde. Unvollständige oder schlecht ausgeführte Abdichtungen können zu erheblichen Wärmeverlusten führen. Idealerweise sollten die Fenster bis an die Wärmedämmung versetzt und mindestens die Fensterlaibung gedämmt werden, um Wärmebrücken und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

Neben den Fenstern selbst können auch außen angebrachte Rollläden einen Beitrag zur Verbesserung der Wärmedämmung leisten. Sie bieten nicht nur Schutz vor Einbrüchen und Sonnenlicht, sondern tragen auch dazu bei, die Wärme im Inneren des Gebäudes zu halten. Besonders in den kälteren Monaten können sie den Wärmeverlust durch die Fenster verringern und so zur Energieeffizienz des Gebäudes beitragen. Im Sommer halten Rollläden überdies die Hitze des Tages draußen.

Mehr zum Thema Fensterdämmung lesen Sie in unserem Beitrag zum Thema: Neue Fenster für die energetische Sanierung

Moderne Fenster

Dank Dreifachverglasung, Argon-Füllung und gut konstruiertem Rahmen können U-Werte von deutlich unter 1 W/(m²K) erreichen.

Alte Fenster

Alte Fenster sind im Vergleich deutlich ineffizienter und haben oft einen U-Wert von 4,7 W/(m²K).

Fensterbauer misst Fenster für Rollladen aus
Bild: Fensterbauer misst Fenster für Rollladen aus

Kellerdeckendämmung

Über einen ungedämmten Keller gehen im Durchschnitt fünf bis zehn Prozent Heizenergie verloren. In den meisten Gebäuden wird der Keller kaum oder gar nicht beheizt, wodurch die Kälte im Winter leicht ins Erdgeschoss eindringen kann. Durch die Kellerdeckendämmung können Sie den Wohnkomfort im Erdgeschoss daher erheblich steigern – die Füße bleiben warm und die Heizkosten sinken. Außerdem lohnt sich diese Dämmmaßnahme in den meisten Fällen finanziell: Ohne Verkleidung haben Sie die Kosten bereits nach etwa sechs Jahren wieder drin.

Besonders kostengünstig und einfach zu verlegen sind Dämmplatten. Diese eignen sich hervorragend für die Unterdeckendämmung. Soweit bereits eine abgehängte Holzdecke mit darüber liegendem Hohlraum besteht, kann auch eine Einblasdämmung die richtige Lösung sein.

Die Feuchtigkeit im Keller ist ein wichtiger Aspekt. Durch die Dämmung kann der Keller etwas kälter werden und unter Umständen stärker zu Feuchtigkeitsproblemen neigen. Eine automatisch feuchteregulierte Lüftung oder ein Luftentfeuchter können dieses Problem lösen.

Die Dämmung der Kellerdecke ist in der Regel eine Aufgabe, die auch handwerklich geschickte Laien selbst durchführen können. Werden die Arbeiten fachgerecht ausgeführt, kann mit Materialkosten von etwa 18 bis 30 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden.

Wird der Keller hingegen als beheizter Wohnraum genutzt, ist eine zusätzliche Dämmung von Wänden und Boden empfehlenswert. Da dies jedoch bauphysikalisch anspruchsvoller ist, sollte dies nur von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.

Fußbodendämmung

Besonders in älteren Gebäuden mit unzureichender Dämmung kann eine Menge wertvolle Wärme über den Boden verloren gehen. Dies führt nicht nur zu kalten Füßen, sondern auch zu steigenden Heizkosten. Eine fachgerecht ausgeführte Fußbodendämmung kann diesen Wärmeverlust erheblich reduzieren und das Raumklima sowie den Wohnkomfort verbessern.

Es gibt verschiedene Techniken zur Fußbodendämmung. Eine gängige Methode ist das Verlegen von Dämmplatten unter dem Estrich oder dem Bodenbelag. Bei nachträglicher Dämmung in Bestandsimmobilien stellen die begrenzte Raum- und Türhöhe allerdings oft eine Herausforderung dar. In diesem Fall können dünne Dämmmaterialien wie Vakuumplatten oder Polyurethan (PUR) eine effektive Lösung sein.

Ein weiterer Ansatz sind spezielle Laminat- oder Teppichunterlagen, die eine leichte Dämmwirkung erzielen. Trittschalldämmungen, obwohl nicht primär für Wärmedämmung konzipiert, können je nach verwendetem Material wie Kork oder Holzfaserdämmplatten auch zur Wärmeersparnis beitragen. Zudem gibt es Fußbodenbeläge aus Materialien wie Kork, die im Allgemeinen mehr Wärme speichern als Fliesen oder Natursteinböden.

Bei vorhandener Fußbodenheizung ist oft schon eine ausreichende Dämmung gegeben. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Experten hinzuziehen, der beurteilen kann, ob eine zusätzliche Dämmung trotz Fußbodenheizung sinnvoll ist.

Innendämmung mit Mineralwolle
Bild: Innendämmung mit Mineralwolle mithilfe einer Vorsatzschale mit Lattung

Innendämmung

Die Innendämmung wird häufig durchgeführt, eine Außendämmung nicht möglich ist, z.B. bei denkmalgeschützten Gebäuden. Durch die Dämmung von Innen werden historische Fassaden oder architektonische Aspekte erhalten, die eine doppelschalige Wand nicht zulassen. Obwohl sie weniger wirksam als eine Außendämmung ist und potenziell mehr Kosten verursacht, ermöglicht sie doch eine Verbesserung des Wärmeschutzes um mindestens 60 Prozent.

Die Umsetzung einer Innendämmung birgt einige Herausforderungen. Durch den Einbau der Dämmung wird der Taupunkt nach innen verlagert. Feuchte Innenraumluft kann in die Dämmschicht diffundieren und kondensieren, was zu Schäden am Bauwerk führen kann. Um dies zu verhindern, wird häufig eine Dampfbremse verwendet. Allerdings erfordert diese Methode eine äußerst sorgfältige Installation, um Luftundichtigkeiten und spätere Beschädigungen zu vermeiden.

Langjährige Erfahrungen zeigen, dass eine Innendämmung auch ohne klassische Dampfbremsschicht realisierbar ist. Voraussetzung dafür ist die durchgehende Kapillarität des gesamten Wandaufbaus, um das Tauwasser zur inneren und äußeren Wandoberfläche abzuleiten. Hierbei können verschiedenste Dämmstoffe zum Einsatz kommen, wie:

  • Wärmedämmputz
  • Mineralschaumplatten
  • Calciumsilikat-Platten
  • Verbundmaterialien mit leichten mineralischen Zuschlägen (z.B. Perlite und Blähton)
Vorteile
  • keine lange Vorlaufzeit
  • kein Baugerüst nötig
  • Unabhängigkeit von Jahreszeiten 
  • auch bei Denkmalschutz möglich
Nachteile
Anzeige der Energieeffizienz im Energieausweis eines Hauses auf einem Tablet
Bild: Tablet mit einer Abbildung der Energieeffizienzklassen für das Haus

Dämmung von Rohr­lei­tungen und Heiz­körpern

Effizienz und Energiesparen sind entscheidende Aspekte beim Heizen von Gebäuden. Die richtige Dämmung spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Dazu gehören nicht nur Dämmungen von Wänden und Dächern, sondern auch die Dämmung von Rohrleitungen, Heizkörpern und Warmwasserspeichern.

Dämmung von Rohrleitungen

Durch die Isolierung der Rohrleitungen können Wärmeverluste beim Warmwasser minimiert und die Effizienz der Heizungsanlage verbessert werden. Es ist besonders wichtig, die Rohrleitungen in unbeheizten Räumen wie Kellern oder Dachböden zu dämmen. Die Dämmmaterialien umfassen in der Regel flexible Schaumstoffschläuche oder starre Schaumstoffhülsen, die um die Rohre gelegt werden.

Dämmung von Heizkörpern

Eine andere wichtige Methode zur Erhöhung der Heizeffizienz ist die Dämmung von Heizkörpern. Hierbei werden die Heizkörper mit isolierenden Paneelen hinterlüftet. Diese Paneele reflektieren die Wärme, die normalerweise durch die Wand verloren geht, zurück in den Raum und erhöhen so die Effizienz der Heizung. Eine solche Dämmung ist besonders wirksam in älteren Gebäuden mit wenig oder gar keiner Wandisolierung.

Dämmung von Warmwasserspeichern

Ein gut gedämmter Warmwasserspeicher hält das Wasser länger warm, was die Anzahl der Heizzyklen reduziert und somit die Energiekosten senkt. Warmwasserspeicher können mit einer Vielzahl von Dämmmaterialien isoliert werden, darunter Schaumstoff, Mineralwolle oder spezielle Isoliermäntel.

Außendämmung von Rohrleitungen

Auch die Dämmung von Rohrleitungen, die sich außerhalb des Gebäudes befinden, ist wichtig. Eine Außendämmung schützt die Rohrleitungen vor Wärmeverlusten und verhindert zudem Frostschäden, die in kalten Wintermonaten auftreten können. Die Materialien für die Außendämmung müssen robust und wetterbeständig sein, um den Elementen standzuhalten.

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Wann ist eine Wärme­dämmung Pflicht?

Gesetzliche Vorschriften zur Wärme­däm­mung in Deutschland

Die Verpflichtung zur Wärmedämmung und die geltenden Normen für diese Maßnahmen sind in Deutschland rechtlich verankert, um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu fördern. Alle relevanten gesetzlichen Vorschriften sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgehalten.

Die Vorgaben des GEG, das seit dem 1. November 2020 in Kraft ist, gelten sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude. Für Neubauten gilt gemäß § 15 Abs. 1 GEG der KfW-Standard 55. Die Wärmedämmung ist so auszugestalten, um den Energiebedarf des Gebäudes entsprechend gering zu halten. Auch für Modernisierungen gibt es gesetzliche Höchstgrenzen für den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) bestimmter Bauteile. Dieser Wert sollte 0,24 W/m2 x K nicht überschreiten, wobei eine gute Dämmung den Wert unter 0,2 senkt.

Daneben schreibt das GEG auch Situationen vor, in denen Wärmedämmung angebracht werden muss, insbesondere wenn an ungedämmten Bauteilen größere Maßnahmen durchgeführt werden, siehe § 48 GEG. Eine pauschale Dämmpflicht gilt laut § 47 GEG für die oberste Geschossdecke oder das Dach, wenn sie bisher ungedämmt sind. Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung gekauft oder geerbt haben, müssen Sie diese Dämmpflicht innerhalb von zwei Jahren erfüllen. Ein Verstoß gegen diese Anforderungen kann hohe Bußgelder zur Folge haben.

Es gibt allerdings auch Ausnahmen von der Dämmpflicht, beispielsweise in Ein- oder Zweifamilienhäusern, wenn man vor Februar 2002 eingezogen ist, oder wenn das charakteristische Aussehen von denkmalgeschützten Gebäuden durch die Dämmung beeinträchtigt würde oder der Aufwand unverhältnismäßig groß wäre.

Mehr zu den einzelnen gesetzlichen Verpflichtungen und Grundlagen erfahren Sie in unseren spezifischen Artikeln zum Thema Dämmung.

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Kosten und Wirt­schaftlichkeit der Wärmedämmung

Die Kosten für Wärmedämmmaßnahmen variieren stark, je nach Art und Umfang des Projekts. Typische Maßnahmen umfassen die Dämmung:

  • der Außenwand
  • der Kellerdecke
  • des Steil- und Flachdachs
  • der obersten Geschossdecke

Die Kosten variieren stark und sind in hohem Maße von den spezifischen Bedingungen des jeweiligen Projekts abhängig. So können beispielsweise Mängel in der Qualitätssicherung vor, während und nach der Sanierung die erwarteten Energieeinsparungen deutlich reduzieren. Auch die Wahl des Dämmmaterials hat einen erheblichen Einfluss auf die Kosten und damit auf die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme.

Die Kosten einer Wärme­dämmung

Leistungen und Arbeiten
Sanierungskosten pro qm
ca. 100 – 200 Euro pro qm
ca. 150 – 200 Euro pro qm
ab 20 Euro pro qm
Wärmedämmung des Kellers von innen
ab 50 – 100 Euro pro qm
Keller abdichten von außen
ab 500 – 1.000 Euro pro lfm
ab 60 – 90 Euro pro qm
Isolierung von Wasserleitungen
ab 5 – 10 Euro pro lfm
ab 50 Euro pro qm
ab 100 – 180 Euro pro qm
Dacheindeckung neu
ab 100 – 150 Euro pro qm
Demontage und Entsorgungskosten alte Fenster
50 – 100 Euro pro Fenster
neue Kunststofffenster mit Dreifachverglasung
ca. 275 – 350 Euro pro qm
neue Holzfenster mit Dreifachverglasung
ca. 350 – 400 Euro pro qm
neue Fenster aus Holz und Aluminium mit Dreifachverglasung
ca. 400 – 500 Euro pro qm
neue Aluminiumfenster mit Dreifachverglasung
500 – 600 Euro pro qm
Montage der Fenster
ca. 100 – 150 Euro pro Element

Tabelle: durchschnittliche Kosten verschiedener Maßnahmen zur Wärmedämmung

Kosten einzelner Dämm­verfahren

Dämmverfahren
Kosten pro qm
Anbringung
Aufwand
Aufsparrendämmung inkl. Eindeckung
ab 200 Euro
außen
sehr aufwendig
ab 50 Euro
innen
überschaubar
ab 50 Euro
innen
überschaubar
ab 15 Euro
innen
einfach
Flachdachdämmung
ab 100 Euro
innen
aufwendig

Tabelle: durchschnittliche Kosten verschiedener Verfahren zur Wärmedämmung

Wirtschaftlichkeit

Das energetische Einsparpotenzial einer Wärmedämmung ist ein zentraler Aspekt bei der Beurteilung ihrer Wirtschaftlichkeit. Dieses Potenzial ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, darunter:

  • das Klima
  • die bauliche Beschaffenheit des Gebäudes
  • die Energiepreise

Die Amortisationszeit ist ein wirtschaftlicher Begriff, der häufig bei Investitionsentscheidungen genutzt wird. Sie gibt an, nach welchem Zeitraum eine getätigte Investition sich durch den erzielten Gewinn oder Einsparungen „amortisiert“ hat, das heißt, wann die ursprünglichen Investitionskosten wieder eingespielt sind. Laut einer Studie des Gesamtverbands Dämmstoffindustrie liegt die Amortisationszeit bei den meisten Dämmmaßnahmen zwischen 3 und 16 Jahren.

Amortisationszeit berech­nen

Um die Amortisationszeit einer Investition zu berechnen, teilt man die Gesamtinvestitionskosten durch den jährlichen Gewinn oder die jährliche Ersparnis. Bei der Wärmedämmung lautet die Formel demnach:

Amortisationszeit = Investitionskosten / jährliche Einsparung

Beispiel: Wenn Sie 100.000 Euro für eine Wärmedämmung von Fassade, Dach und Fenstern ausgeben und dadurch jährlich 1.000 Euro an Heizkosten einsparen, beträgt die Amortisationszeit 10 Jahre.

Die Amortisationszeit gibt nur den Break-Even-Point der Investition an, also den Zeitpunkt der Kostenwiedereinspielung und berücksichtigt nicht die langfristige Rentabilität der Investition. Zudem werden mögliche Zinsen, Inflation oder andere Faktoren in dieser einfachen Betrachtung nicht mit einberechnet. Dennoch stellt diese Rechnung eine schnelle Methode dar, um die Wirtschaftlichkeit zu berechnen.

Welche Förderung gibt es für Wärme­dämmung?

Es gibt staatliche Förderprogramme für Wärmedämmung und andere energetische Sanierungsmaßnahmen, da sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs und somit zum Klimaschutz leisten. Diese Programme gibt es in Form von:

  • Zuschüssen
  • zinsgünstigen Krediten
  • Steuererleichterungen

Staatliche Förderprogramme sind vorteilhaft, weil sie die finanzielle Belastung der Hausbesitzer verringern und dadurch die Investition in energetische Sanierung attraktiver machen. Sie verkürzen die Amortisationszeit der Investition und erhöhen so die Rentabilität. Gleichzeitig helfen sie, die nationalen und internationalen Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu erreichen.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zum Beispiel verschiedene Förderprogramme für energetische Sanierung an. Es gibt zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Einzelmaßnahmen wie Wärmedämmung, aber auch für umfassende Sanierungen. Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet Förderprogramme für energieeffizientes Sanieren an.

Übersicht der BEG-Förder­programme 2024

Maßnahme
Erläuterung
KfW-Förderung
BAFA-Förderung
Einbau oder Austausch der Dämmung, neue Fenster oder Sonnenschutz
Kredit 261
bei Komplettsanierung
bis zu 150.000 Euro Kredit
5 – 45 % Tilgungszuschuss
Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle
15 % zzgl. 5 % iSFP-Bonus
Einbau von Heizungssystemen mit mind. 65 % erneuerbaren Energien
Heizungsförderung für Privatpersonen 458
30 % Grundförderung
20 % Schnelligkeitsbonus
30 % Einkommensbonus
max. 70 % von 30.000 €
nur für Gebäudenetze
Effizienzsteigerung von Heizsystemen
Heizungsoptimierung
15 % zzgl. 5 % iSFP-Bonus
Solarthermie
Solarkollektoren zur Erzeugung von Wärme oder Warmwasser
Kredit 261
bei Komplettsanierung
bis zu 150.000 Euro Kredit
5 – 45 % Tilgungszuschuss
Solarkollektoren zur Erzeugung von Strom
Kredit 270
bis zu 50 Mio. Euro Kredit
Einbau oder Austausch weiterer technischer Anlagen
Kredit 261
bei Komplettsanierung
bis zu 150.000 Euro Kredit
5 – 45 % Tilgungszuschuss
Anlagentechnik
15 % zzgl. 5 % iSFP-Bonus
Kauf oder Umbau einer Barriere reduzierten Immobilie
Kredit 159
bis zu 50.000 Euro Kredit
Tilgungsfreie Anlaufzeit
Fachplanung / Baubegleitung
Fachplanung / Baubegleitung
professionelle Planung und Baubegleitung
Kredit 261
bei Komplettsanierung
50 % Tilgungszuschuss
max. 4.000 Euro
Fachplanung und Baubegleitung
50 % Zuschuss
von max. 5.000 Euro

Tabelle: Übersicht der BEG-Förderprogramme 2024

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Checkliste mit praktischen Tipps für die Umsetzung der Wärmedäm­mung

1. Planungsphase

  • Entscheiden Sie, ob eine vollständige energetische Sanierung oder eine Einzelmaßnahme (wie Wärmedämmung) sinnvoll ist. Beachten Sie, dass eine ganzheitliche energetische Sanierung im Allgemeinen effektiver ist.
  • Stellen Sie sicher, dass die Wärmedämmung in der Planungsphase eines Neubaus oder einer Sanierung berücksichtigt wird. Dies beinhaltet die Auswahl des richtigen Dämmmaterials und dessen korrekte Integration in den Bauplan.

2. Auswahl von Materialien und Handwerkern

  • Wählen Sie Dämmmaterialien auf Basis ihrer Eigenschaften und des vorgesehenen Verwendungszwecks. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Wärmeleitfähigkeit, Brandverhalten, Feuchtigkeitsresistenz und Umweltverträglichkeit.
  • Engagieren Sie qualifizierte Handwerker, die Erfahrung mit dem Einbau der ausgewählten Dämmmaterialien haben.

3. Bauphase und Prozess

  • Überwachen Sie den Einbau der Dämmmaterialien während der Bauphase, um sicherzustellen, dass die Arbeiten gemäß den Plänen ausgeführt werden.
  • Achten Sie darauf, dass die Dämmmaßnahmen in den verschiedenen Bauphasen (wie Fundament, Wände, Dach, Fenster usw.) korrekt umgesetzt werden.

4. Qualitätskontrolle und Prüfung

  • Stellen Sie sicher, dass eine Qualitätskontrolle und Prüfung der ausgeführten Dämmmaßnahmen durchgeführt wird. Dies kann z.B. durch eine Thermografie-Aufnahme erfolgen, um Wärmebrücken aufzudecken.
  • Beauftragen Sie gegebenenfalls einen unabhängigen Energieberater, um die Qualität der ausgeführten Arbeiten zu überprüfen.

5. Nach der Umsetzung

  • Bewahren Sie alle relevanten Unterlagen und Nachweise auf, um bei Bedarf die Qualität der Arbeiten nachweisen zu können. Dies kann auch für eine mögliche Förderung oder für den Verkauf der Immobilie relevant sein.
  • Prüfen Sie regelmäßig den Zustand der Dämmung und planen Sie gegebenenfalls notwendige Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten ein.
Energieeffizienz berechnen
Erfahren Sie hier die Sanierungskosten, welche Maßnahmen sich lohnen und welche Förderung Ihnen am meisten Geld spart!

Fazit: Lohnt sich eine Wärmedäm­mung?

Die Investition in eine Wärmedämmung lohnt sich sowohl aus finanzieller, energetischer als auch ökologischer Sicht. Eine gut geplante und umgesetzte Wärmedämmung dazu bei, den Energiebedarf eines Gebäudes erheblich zu reduzieren. Das führt zu niedrigeren Energiekosten und einer schnelleren Amortisation der Investition, insbesondere wenn staatliche Fördermittel und Zuschüsse genutzt werden.

Außerdem spielt die Wärmedämmung eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs trägt sie zur Verminderung der Treibhausgasemissionen bei, die maßgeblich für die globale Erwärmung verantwortlich sind.

Der Markt für Dämmstoffe eine Vielzahl von nachhaltigen Optionen, die aus recycelten oder erneuerbaren Materialien bestehen. Diese Dämmstoffe haben nicht nur hervorragende Dämmeigenschaften, sondern tragen auch zur Schonung der natürlichen Ressourcen und zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks bei.

Blickt man in die Zukunft, so wird die Bedeutung der Wärmedämmung voraussichtlich weiter zunehmen. Angesichts steigender Energiepreise und der zunehmenden Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen, wird eine effiziente Wärmedämmung immer mehr zu einem integralen Bestandteil nachhaltigen Bauens und Wohnens.

Häufig gestellte Fragen

Es gibt viele verschiedene Materialien für die Wärmedämmung, darunter Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle), Polystyrol (EPS oder XPS), Polyurethan, Kork, Holzfaserdämmplatten, Zellulose oder Hanf.

Die Innendämmung reduziert den Wärmeverlust durch die Gebäudehülle, erhöht den Wohnkomfort und kann zur Energieeinsparung beitragen. Allerdings ist sie technisch anspruchsvoller als eine Außendämmung und birgt das Risiko von Bauschäden durch Kondensation.

Für Dach und Dachboden sind verschiedene Dämmstoffe geeignet, wie beispielsweise Mineralwolle, Zellulose, Holzfaserdämmplatten oder auch Dämmstoffe auf Basis von expandiertem oder extrudiertem Polystyrol.

Die Kosten für die Wärmedämmung eines Hauses hängen stark von den spezifischen Anforderungen ab, einschließlich der Art des Dämmmaterials, der Dicke der Dämmung und der Größe des zu dämmenden Bereichs. Allgemein können die Kosten im Neubau zwischen 50 und 200 Euro pro Quadratmeter liegen.

Die Kosten für die Wärmedämmung in einem Altbau können höher sein als im Neubau und liegen häufig zwischen 100 und 250 Euro pro Quadratmeter. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Zustand des Gebäudes, den verwendeten Materialien und der Komplexität der Arbeiten.

Ja, viele Dämmstoffe haben neben ihrer wärmedämmenden Wirkung auch gute schall- und trittschalldämmende Eigenschaften. Besonders Materialien wie Mineralwolle oder spezielle Schalldämmplatten können effektiv Lärm reduzieren. Es ist jedoch wichtig, das richtige Material für den jeweiligen Anwendungsfall zu wählen.

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