Energieeffizienzklasse Haus berechnen

Sanierungspflichten, Energiekosten und Optimierung

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In einer Welt, in der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist es entscheidend, sich mit der Energieeffizienz von Wohngebäuden auseinanderzusetzen. Welche gesetzlichen Anforderungen und Standards gelten für Neubauten und Altbauten hinsichtlich der Energieeffizienzklasse? Die Energieeffizienz eines Hauses verbessern Sie durch energetische Maßnahmen. Staatliche Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten bilden eine wichtige finanzielle Unterstützung. Das sollten Sie als Hausbesitzer oder Interessent für den Kauf eines Hauses über Energieeffizienzklassen wissen.
Inhaltsverzeichnis

Grundlagen der Energieeffizienz­klassen

Wie kann man die Energieeffizienzklasse berechnen? Das fragen sich viele Hausbesitzer. Energieeffizienzklassen sind dabei ein standardisiertes Bewertungssystem, das dazu dient, die Energieeffizienz von Gebäuden auf einer Skala von A+ bis H zu klassifizieren, wobei A die höchste und H die niedrigste Effizienz darstellt.

Diese Klassifizierung ist ein wesentlicher Bestandteil der ehemaligen Energieeinsparverordnung (EnEV) und des seit 2020 gültigen Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Sie bietet eine schnelle und verständliche Orientierung über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz eines Gebäudes.

Die Energieeffizienz eines Gebäudes beeinflusst nicht nur die Betriebskosten, sondern auch den ökologischen Fußabdruck und den Marktwert einer Immobilie. Eine gute Energieeffizienzklasse deutet auf niedrige Energiekosten, verbesserten Wohnkomfort und geringere CO₂-Emissionen hin. Im Gegensatz dazu weisen Gebäude in schlechteren Klassen (z.B. F, G, H) einen hohen Energieverbrauch auf, was zu deutlich höheren Kosten und einer größeren Umweltbelastung führt.

Übersicht der Energieeffizienzklassen von Wohnhäusern und durchschnittliche Kosten

Energie­effizienz­klasse
jährlicher Energiebedarf/
-verbrauch pro qm
jährliche Energiekosten pro qm
Gebäudeklasse
A+
< 30 kWh/m²
ca. 3 Euro
Höchster Energiestandard: Passivhaus, KfW 40
A
30 bis 49 kWh/m²
ca. 8 Euro
Neubau, Niedrigenergiehaus, KfW 55
B
50 bis 74 kWh/m²
ca. 13 Euro
durchschnittlicher Neubau
C
75 bis 99 kWh/m²
ca. 18 Euro
Mindeststandard Neubau
D
100 bis 129 kWh/m²
ca. 24 Euro
gut sanierter Altbau
E
130 bis 159 kWh/m²
ca. 30 Euro
sanierter Altbau
F
160 bis 199 kWh/m²
ca. 37 Euro
sanierter Altbau
G
200 bis 249 kWh/m²
ca. 47 Euro
teilweise sanierter Altbau
H
> 250 kWh/m²
ab ca. 60 Euro
nicht energetisch saniert

Tabelle: Übersicht Energieeffizienzklassen, Quelle: Verbraucherzentrale NRW

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Kriterien für die Einstu­fung in Energieeffi­zienzklassen

Bevor Sie mit einer energetischen Sanierung beginnen, sollten Sie für Ihr Haus die Energieeffizienzklasse berechnen, um die effektivsten Maßnahmen zu bestimmen. Die Einstufung eines Gebäudes in eine bestimmte Energieeffizienzklasse basiert auf verschiedenen Kriterien, die im Wesentlichen den Energiebedarf und -verbrauch des Gebäudes bewerten. Zu den wichtigsten Kriterien gehören:

Energieverbrauchskennwert

Dies ist der wichtigste Faktor bei der Ermittlung der Energieeffizienzklasse. Der Kennwert gibt an, wie viel Energie (in kWh pro Quadratmeter und Jahr) für die Beheizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung des Gebäudes benötigt wird. Je niedriger dieser Wert, desto effizienter ist das Gebäude.

Baujahr und Sanierungsstand

Ältere Gebäude fallen oft in niedrigere Energieeffizienzklassen, es sei denn, sie wurden umfassend saniert. Die Art und der Umfang der Sanierungsmaßnahmen, wie Dämmung, Fenstererneuerung oder Heizungssystem-Upgrade, sind entscheidend bei der Verbesserung der Energieeffizienz.

Heizungs- und Lüftungstechnik

Moderne und effiziente Heizungs- und Lüftungssysteme tragen wesentlich zur Energieeffizienz bei. Beispielsweise können Wärmepumpen, Brennwertkessel oder kontrollierte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes verbessern.

Gebäudehülle

Die Qualität der Wärmedämmung von Wänden, Dach, Boden und Fenstern hat einen großen Einfluss auf den Energiebedarf. Eine gut isolierte Gebäudehülle reduziert den Wärmeverlust und verbessert somit die Energieeffizienz.

Nutzung erneuerbarer Energien

Die Integration erneuerbarer Energiequellen wie Solarthermie, Photovoltaik oder Biomasseheizungen kann ebenfalls zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse beitragen.

Woher weiß ich welche Energieeffizienzklasse mein Haus hat?

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses wird gemäße § 86 GEG im Energieausweis dokumentiert. Dieser muss bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung vorgelegt werden. Ein Energieausweis bietet eine transparente und vergleichbare Grundlage für die Bewertung der Energieeffizienz und ist somit ein wichtiges Instrument für Immobilienbesitzer, Käufer und Mieter.

Wenn Ihnen kein Energieausweis vorliegt, können Sie die Energieeffizienzklasse berechnen, indem Sie wichtige Daten von Ihrem Haus nutzen. Hier erfahren Sie mehr zu der Berechnung.

Energieberater berechnet Energieeffizienz
Bild: Energieberater bei der Berechnung der Energieeffizienz

Wie berechne ich die Energieeffizienzklasse für mein Haus?

Die Berechnung der Energieeffizienzklasse ist ein komplexer Prozess, der in der Regel von einem qualifizierten Energieberater durchgeführt wird. Wenn Sie die Energieeffizienzklasse berechnen wollen, brauchen Sie grundlegende Daten von Ihrem Haus. Hier sind die Schritte, die zur Bestimmung der Energieeffizienzklasse erforderlich sind:

  1. Erfassung der Gebäudedaten
    Der Energieberater sammelt detaillierte Informationen über Ihr Haus, einschließlich Baujahr, Größe, Raumaufteilung, Isolierung, Fenstertypen, Heizungs- und Kühlsysteme sowie die Nutzung erneuerbarer Energien.
  2. Berechnung des Energiebedarfs
    Unter Verwendung spezialisierter Software berechnet der Energieberater den jährlichen Energiebedarf Ihres Hauses. Dieser wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) angegeben und berücksichtigt den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, Lüftung und gegebenenfalls Kühlung.
  3. Vergleich mit Referenzwerten
    Der berechnete Energiebedarf wird mit Referenzwerten verglichen, die im GEG festgelegt sind. Diese Werte definieren die verschiedenen Energieeffizienzklassen.
  4. Einstufung in eine Energieeffizienzklasse
    Basierend auf dem berechneten Energiebedarf und dem Vergleich mit den Referenzwerten, wird Ihr Haus in eine Energieeffizienzklasse eingestuft.
  5. Ausstellung eines Energieausweises
    Der Energieberater stellt einen Energieausweis aus, der die Energieeffizienzklasse sowie weitere wichtige Informationen über die Energieeffizienz Ihres Hauses enthält. Dieser Ausweis ist bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung der Immobilie vorzulegen.

Die Berechnung der Energieeffizienzklasse ist nicht nur von der Bauweise und den technischen Systemen des Hauses abhängt, sondern auch von der Qualität der verwendeten Materialien und der Ausführung der Bauarbeiten. Daher ist es empfehlenswert, einen erfahrenen Energieberater zu beauftragen, um eine genaue und zuverlässige Bewertung zu erhalten.

Energieeffizienzklasse berechnen ohne Energie­berater

Erfahren Sie in wenigen Minuten, welche Energieeffizienzklasse Ihr Haus hat und welche Sanierungsmaßnahmen die größten Einsparungen bei den Energiekosten bringen.

Welche Faktoren beein­flussen die Energie­effizienz?

  • Lage
  • Standort
  • Bauweise
  • Energieträger, den Sie zum Heizen verwenden
  • individuelles Heizverhalten
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Allgemeine Witterungsverhältnisse

Was bedeutet die Energieeffizienz­klasse für den Energieverbrauch?

Eine schlechte Energieeffizienzklasse geht direkt mit höheren Energiekosten einher. Grund dafür ist, dass ein schlecht isoliertes Haus zum einen die Heizwärme im Winter schlechter hält. Zum anderen führt eine veraltete Heiztechnik ebenso zu einem höheren Verbrauch von Gas oder Öl.

Mit der folgenden Formel können Sie den durchschnittlichen Energieverbrauch für die Energieeffizienzklasse von Ihrem Haus berechnen:

Wohnfläche in m² x Faktor 1,2 x jährlicher Energieverbrauch in kWh/(m²a) = jährlicher Energieverbrauch in kWh

Der Faktor 1,2 ist ein staatlich festgelegter Wert, um auch jene Flächen eines Hauses zu erfassen, die zwar nicht in die Wohnflächenberechnung eingehen, aber dennoch mit beheizt werden. Hierzu gehören Treppenhäuser oder Flächen unter Dachschrägen, die nicht als Wohnfläche zählen.

Was Sie bei der Energieeffizienzklasse von Wohnungen beachten müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema.

Beispielrechnungen für den Energiever­brauch

Anhand der Energieeffizienzklasse von Ihrem Haus können Sie den potenziellen Energieverbrauch berechnen. In der folgenden Tabelle finden Sie Berechnungen für den durchschnittlichen Energieverbrauch und die entsprechenden Kosten für ein 150 m² großen Einfamilienhaus.

Für die Kosten wurde ein durchschnittlicher Erdgaspreis von 14,8 Cent pro kWh (Stand 2023) genutzt. 

Die meisten Häuser in Deutschland fallen in die Energieeffizienzklassen F und G. Hier sind die Energiekosten deutlich höher als bei Häusern der Klasse A+. Ein Haus der Energieeffizienzklasse F hat durchschnittliche Energiekosten von ca. 4.260 bis 5.300 Euro im Jahr. Bei einem Haus der Klasse G können die Kosten sogar auf über 6.600 Euro steigen.

Tabelle Energieverbrauch und Kosten der Energieeffizienz­klassen

Energieeffizienzklasse
Energieverbrauch pro m²
Energieverbrauch p.a.
Energiekosten
Anteil aller Immobilien
< 30 kWh/(m²a)
5.220 kWh
< 773 Euro
2,5 %
30 kWh/(m²a)
5.400 kWh
ab 799 Euro
2,32 %
50 kWh/(m²a)
9.000 kWh
ab 1.332 Euro
7,97 %
75 kWh/(m²a)
13.500 kWh
ab 1.998 Euro
11,84 %
100 kWh/(m²a)
18.000 kWh
ab 2.664 Euro
17,31 %
130 kWh/(m²a)
23.400 kWh
ab 3.463 Euro
12,91 %
160 kWh/(m²a)
28.800 kWh
ab 4.262 Euro
14,04 %
200 kWh/(m²a)
36.000 kWh
ab 5.328 Euro
12,67 %
> 250 kWh/(m²a)
45.000 kWh
ab 6.660 Euro
18,44 %

Tabelle: durchschnittliche Energiekosten verschiedener Energieeffizienzklassen, 
Quelle Anteil der Immobilien, Statista

Anmerkung

Ihre individuelle Berechnung sollte immer auf einem Energieverbrauchsausweis basieren. Denn hier wird der tatsächliche Energieverbrauch der letzten drei Jahre zur Erstellung des Energieausweises genutzt. Beim Energiebedarfsausweis wird der potenzielle Energiebedarf nur auf Basis der grundlegenden Gebäudedaten ermittelt.

Mehr zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Energieausweise erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Energieausweis.

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Welche Energieeffi­zienzklasse müssen Häuser haben?

Wenn Sie einen Neubau planen, muss dieser laut GEG mindestens die Energieeffizienzkasse C erreichen. Die meisten Neubauten können mittlerweile allerdings einen Energiestandard der Klasse B nachweisen. Grund hierfür sind staatliche Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Eine Förderung können Sie nur erhalten, wenn Sie besser bauen als vom Gesetz gefordert.

Für Altbauten ist eine Energieeffizienzklasse von D erstrebenswert, da sie aufgrund ihrer Bausubstanz oft nicht die Standards neuerer Bauten erreichen. Eine Pflicht besteht hier aber nicht.

Kommt jetzt eine euro­päische Sanierungs­pflicht?

Die Europäische Union hat im Rahmen der neuen Europäischen Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD) Maßnahmen diskutiert, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Ursprünglich sah diese eine Sanierungspflicht für Altbauten vor. Diese hätte Gebäudebesitzer verpflichtet, Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, insbesondere wenn ihre Gebäude nur ein Energieeffizienzniveau der Klasse G oder H erreichen. Diese Sanierungspflicht für Wohngebäude ist jedoch nun vom Tisch.

Ziele der EU

Die EU hat sich stattdessen auf gemeinsame Ziele und Etappen geeinigt, um einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Diese Ziele beinhalten eine Reduzierung des Energieverbrauchs von Wohngebäuden in der EU um 16 Prozent bis 2030 und um 20 bis 22 Prozent bis 2035.

Für Nichtwohngebäude sind Renovierungen von 16 Prozent der am wenigsten energieeffizienten Gebäude bis 2030 und 26 Prozent bis 2033 vorgesehen. Die konkrete Umsetzung dieser Ziele bleibt den EU-Staaten überlassen, wobei Deutschland neue Vorgaben im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erarbeiten muss.

Keine EU-Sanierungspflicht für Wohngebäude

Die Entscheidung, keine EU-weite Sanierungspflicht für Wohngebäude einzuführen, wurde getroffen, um finanzielle Überforderungen einzelner Hausbesitzer zu vermeiden und den Wertverfall von Gebäuden zu verhindern. Stattdessen sollen Anreize für Renovierungen geschaffen werden, die auf Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz ausgerichtet sind.

Die EU-Kommission betont in diesem Zusammenhang auch, dass die Mitgliedstaaten Mieter vor Zwangsräumungen schützen müssen, die auf unverhältnismäßige Mieterhöhungen nach einer Renovierung folgen könnten.

Deutsche Sanierungsquote sinkt

In Deutschland sinkt die Sanierungsquote, was den Druck auf die Politik erhöht, effektive Maßnahmen zu ergreifen. Um die Klimaziele zu erreichen, sind umfangreiche Förderprogramme notwendig, die langfristig angelegt sind und Investoren Planungssicherheit bieten. Die Umsetzung der europäischen Vorgaben sollte technologieoffen und wirtschaftlich sein, um Sanierungen attraktiv zu machen und gleichzeitig sozial gerecht zu gestalten.

Trotz des Wegfalls einer verpflichtenden Sanierungspflicht bleibt die Notwendigkeit bestehen, die Energieeffizienz von Gebäuden in Deutschland zu verbessern. Die aktuellen Sanierungsquoten sind niedrig und müssen gesteigert werden, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. 

Welche Energieeffizienz­klasse sollte ein Haus haben?

Die Energieeffizienzklasse, die ein Haus haben sollte, wird maßgeblich durch gesetzliche Anforderungen und Sanierungspflichten bestimmt. Diese Anforderungen sind im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) festgelegt.

Zwar gibt es genaue Vorschriften für Neubauten, aber bei Bestandsimmobilien gibt es noch keine verpflichtenden Standards

Aktuelle gesetzliche Anforde­rungen an die Energie­effizienz von Neubauten

Niedrigstenergiegebäude

Seit 2021 müssen alle Neubauten laut EU-Richtlinie Niedrigstenergiegebäude sein. Das bedeutet, dass sie eine sehr gute Gesamtenergieeffizienz aufweisen und der Energiebedarf größtenteils durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll.

Primärenergiebedarf

Seit dem 01.01.2023 darf der Primärenergiebedarf eines Neubaus höchstens 55 Prozent des Primärenergiebedarfs eines Referenzgebäudes betragen. Dieser Wert bezieht sich auf die Energie, die für Heizung, Kühlung, Lüftung und Warmwasser benötigt wird. Damit muss jeder Neubau muss den Effizienzstandard 55 erfüllen.

Einsatz erneuerbarer Energien

Ab 2024 müssen Neubauten einen mindestens 65 % ihrer Energie zum Heizen oder Kühlen aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Gibt es eine Sanierungs­pflicht in Deutsch­land?

Aktuell gibt es keine Sanierungspflichten für bestimmte Energieeffizienzklassen. Bei dem Erwerb einer Bestandsimmobilie, die nicht den Mindestanforderungen an den Wärmeschutz entsprechen, sind jedoch bestimmte Sanierungsmaßnahmen Pflicht:

  • Dämmung von Dach und Fassade bei umfassenden Renovierungsarbeiten § 48 GEG
  • Einbau von Wärmeschutzverglasung bei Fensteraustausch § 48 GEG
  • Mindestens Dämmung der obersten Geschossdecke § 47 GEG
  • regelmäßige Wartung und Instandhaltung von Anlagen zur Heizung, Kühlung und Lüftung sowie der Warmwasserversorgung § 60 GEG
  • Heizungsanlagen älter als 30 Jahre müssen erneuert werden § 72 GEG
  • Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen müssen gedämmt werden § 69 GEG
  • Energieausweis bei Verkauf oder Neuvermietung § 80 GEG

Mehr Informationen erhalten Sie in unserem Beitrag zum Thema Sanierungspflichten.

Ein Handwerker bringt ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an einer Hauswand an.
Bild: Handwerker bringt Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an einer Hauswand an.

Wie kann man die Energieeffizienz­klasse von einem Haus verbessern?

Die Verbesserung der Energieeffizienzklasse eines Hauses ist ein wichtiger Schritt, um den Energieverbrauch zu reduzieren, die Betriebskosten zu senken und den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Hier sind einige Maßnahmen, die zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse eines Hauses beitragen können:

  • Dämmung verbessern
    Eine der effektivsten Maßnahmen ist die Verbesserung der Dämmung. Dies umfasst die Dämmung von Dach, Wänden, Boden und Kellerdecke. Eine gute Dämmung reduziert Wärmeverluste im Winter und hält das Haus im Sommer kühl.
  • Wärmebrücken minimieren
    Wärmebrücken sind Stellen im Gebäude, an denen Wärme leichter entweichen kann. Diese sollten identifiziert und saniert werden.
  • Fenster erneuern
    Der Austausch alter Fenster durch moderne, energieeffiziente Fenster mit Doppel- oder Dreifachverglasung senkt den Energieverbrauch erheblich, da so Wärmeverluste reduziert werden.
  • Heizungssystem modernisieren
    Ein veraltetes Heizungssystem durch eine effizientere Anlage zu ersetzen, wie z.B. eine Brennwerttherme, eine Wärmepumpe oder ein Biomassekessel, reduziert den Energieverbrauch deutlich.
  • Einsatz erneuerbarer Energien
    Die Integration erneuerbarer Energiequellen wie Solarthermie, Photovoltaik oder Biomasse kann die Energieeffizienz verbessern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
    Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft, ohne dass dabei viel Wärme verloren geht.
  • Intelligente Haustechnik
    Smart-Home-Systeme helfen dabei, den Energieverbrauch zu überwachen und zu steuern, indem sie Heizung, Beleuchtung und andere Geräte effizienter regeln.

Eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung von Heizungsanlagen und anderen wichtigen Komponenten des Hauses stellen sicher, dass diese effizient arbeiten.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der aktuelle Zustand des Hauses, das Budget und die individuellen Bedürfnisse der Bewohner. Die Beratung durch eine Fachkraft ist für ein gutes Ergebnis und die optimale Nutzung von Fördermitteln empfehlenswert. Ein Energieberater erstellt einen individuellen Sanierungsplan, der die Kosten und mögliche Förderungen detailliert aufführt.

Symbolbild BAFA-Förderung
Symbolbild: Notizzettel mit dem Hinweis "Förderung"

Welche Förderungen für energetische Sanierung gibt es?

Für die Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Hauses gibt es verschiedene Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten. Diese können Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Steuervergünstigungen umfassen. Hier sind einige der wichtigsten Optionen:

BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)

KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau)

Steuerliche Förderung 

  • Steuerliche Absetzbarkeit von Sanierungsmaßnahmen über mehrere Jahre.
  • Bis zu 40.000 Euro pro Gebäude.

Zudem gibt es auch einzelne regionale Förderprogramme von Bundesländern und Kommunen. Allerdings verändern sich die Verfügbarkeit und die genauen Bedingungen von Förderprogrammen des Öfteren. Daher sollten Sie immer aktuelle Informationen einholen und prüfen, welche Förderungen für Ihre Sanierung infrage kommen.

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Fazit

Die Energieeffizienz eines Hauses spielt eine entscheidende Rolle sowohl für den Umweltschutz als auch für die Wirtschaftlichkeit des Wohnens. Durch die Einstufung in verschiedene Energieeffizienzklassen erhalten Hausbesitzer und potenzielle Käufer eine klare Vorstellung vom Energieverbrauch einer Immobilie. Daher sollten Sie zunächst die Energieeffizienzklasse berechnen, um den aktuellen Stand von Ihrem Haus zu kennen.

Während Neubauten in der Regel höhere Energieeffizienzstandards erfüllen müssen, wie etwa die KfW-Standards 55 oder 40, die den Energieeffizienzklassen B, A oder A+ entsprechen, gibt es für Altbauten keine gesetzliche Mindestanforderung. Dennoch ist es empfehlenswert, auch bei älteren Gebäuden Verbesserungen anzustreben, um zumindest die Klasse D zu erreichen.

Die Verbesserung der Energieeffizienz eines Hauses kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden, darunter die Verbesserung der Dämmung, der Austausch von Fenstern, die Modernisierung des Heizungssystems und der Einsatz erneuerbarer Energien. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Betriebskosten bei, sondern verbessern auch den Wohnkomfort und erhöhen den Wert der Immobilie.

Für die Finanzierung solcher Maßnahmen stehen verschiedene Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, darunter Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen von der KfW-Bank und dem BAFA sowie regionale Förderprogramme.

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Häufig gestellte Fragen

Die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses finden Sie im Energieausweis. Dieser wird von einem qualifizierten Energieberater ausgestellt und zeigt die Energieeffizienzklasse sowie weitere wichtige Informationen über die Energieeffizienz Ihres Hauses.

Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie energieeffizient ein Gebäude im Vergleich zu einem Referenzgebäude ist. Sie reicht von A+ (sehr effizient) bis H (nicht effizient) und berücksichtigt Faktoren wie Heizungs- und Lüftungstechnik, Dämmung und den Einsatz erneuerbarer Energien.

Die Energieeffizienzklasse wird auf Basis des Energiebedarfs pro Quadratmeter und Jahr berechnet. Dieser Wert wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) angegeben und berücksichtigt Faktoren wie die Dämmung des Gebäudes, die Art der Heizung, die Qualität der Fenster und die Lage der Immobilie. Die Berechnung erfolgt durch einen qualifizierten Energieberater, der alle relevanten Daten in eine spezielle Software eingibt.

Neubauten sollten mindestens die Energieeffizienzklasse C erreichen. Doch nur bei einer höheren Energieeffizienz gibt es auch Förderungen. Für Altbauten gibt es keine gesetzliche Mindestanforderung, aber eine Verbesserung auf Klasse D ist empfehlenswert.

Für Altbauten gibt es keine spezifische gesetzliche Anforderung bezüglich der Energieeffizienzklasse. Allerdings ist es aus energetischen und ökologischen Gründen ratsam, eine Verbesserung auf mindestens Klasse D anzustreben.

Ein KfW 70 Haus entspricht in etwa der Energieeffizienzklasse B. Dies bedeutet, dass das Haus 70 % der Energie eines Referenzgebäudes gemäß den KfW-Standards verbraucht. Es ist energieeffizienter als der durchschnittliche Neubau, aber nicht so effizient wie Häuser mit niedrigeren KfW-Standards.

Ein KfW 60 Haus liegt in der Regel in der Energieeffizienzklasse A. Es verbraucht nur 60 % der Energie eines Referenzgebäudes und ist damit effizienter als ein KfW 70 Haus.

Ein KfW 40 Haus fällt typischerweise in die Energieeffizienzklasse A+ oder höher. Es verbraucht nur 40 % der Energie eines Referenzgebäudes und gehört damit zu den energieeffizientesten Gebäuden.

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