Dachsanierung: Kosten, Förderung und Energieeffizienz

Überblick über Kosten und Fördermöglichkeiten der energetischen Dachsanierung

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Die energetische Dachsanierung ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel. Durch moderne Dämmtechniken und Materialien lassen sich Heizkosten deutlich reduzieren und der Wohnkomfort erhöhen. Doch eine solche Maßnahme kann kostenintensiv sein. Wie also lässt sich diese Investition stemmen? Erfahren Sie mehr über die anfallenden Kosten einer Dachsanierung, die Möglichkeiten staatlicher Förderung durch das BAFA und die Option der steuerlichen Absetzbarkeit.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • eine Dachsanierung ist eine der sinnvollsten und effektivsten Maßnahmen, um den Wert eines Hauses möglichst lange zu erhalten

 

  • eine komplette Dachsanierung mit neuer Dacheindeckung kostet i.d.R. mindestens 200 Euro pro qm

 

  • eine Dachdämmung kostet um die 100 Euro pro qm

 

  • die günstigste Methode, das Dach zu dämmen, ist die Geschossdeckendämmung

 

  • beim BAFA gibt es für Effizienz-Einzelmaßnahmen, wie der Dachdämmung bis zu 20 % Fördersatz

 

  • mit einem iSFP steigen die förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro auf 60.000 Euro pro Jahr

Warum ist eine energe­tische Dachsanierung sinnvoll?

Die Entscheidung für eine energetische Dachsanierung ist weit mehr als eine kosmetische Aufwertung Ihrer Immobilie. Sie bietet zahlreiche Vorteile, die von finanziellen Einsparungen bei den Energiekosten bis hin zum Beitrag zum Klimaschutz reichen.

Energie­effizienz und Kosten­einsparungen 

Einer der offensichtlichsten Vorteile einer energetischen Dachsanierung ist die Verbesserung der Energieeffizienz Ihres Hauses. Durch moderne Dämmmaterialien und -techniken bleibt die Wärme im Winter im Haus und die Hitze im Sommer draußen. Das führt zu einer erheblichen Reduzierung des Energieverbrauchs.  

Weniger Energieverbrauch bedeutet auch geringere Heiz- und Kühlkosten. Diese Einsparungen können so beträchtlich sein, dass sie langfristig die Investitionskosten der Sanierung decken oder sogar übertreffen. 

Wert­steigerung der Immobilie

Ein energetisch saniertes Dach ist nicht nur gut für Ihren Geldbeutel, sondern auch für den Wert Ihrer Immobilie. Ein Haus, das weniger Energie verbraucht und modernen energetischen Standards entspricht, ist auf dem Immobilienmarkt attraktiver. Dies kann bei einem möglichen Verkauf des Hauses zu einem höheren Verkaufspreis führen. 

Klima­schutz

Nicht zu vergessen ist der positive Einfluss auf die Umwelt. Durch den geringeren Energieverbrauch reduziert sich auch der CO₂-Ausstoß. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und hilft, die globalen Klimaziele zu erreichen. Energetische Sanierungsmaßnahmen sind somit nicht nur eine Investition in Ihr persönliches Wohl, sondern auch in die Zukunft unseres Planeten. 

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Was kostet eine Dachsanierung?

Allge­meine Kosten­faktoren

Materialkosten

Die Materialkosten sind ein wichtiger Faktor bei der Kalkulation der Gesamtkosten einer Dachsanierung. Hierbei gibt es verschiedene Optionen, von klassischen Dachziegeln bis hin zu modernen Materialien wie Metall oder sogar Photovoltaik-Elementen. Auch das Dämmmaterial stellt einen wichtigen Kostenfaktor dar.

Die Preise können je nach Qualität und Art des Materials stark variieren. Es empfiehlt sich, vorab verschiedene Angebote einzuholen und die Materialien nach ihren spezifischen Anforderungen auszuwählen.

Kosten der Dacheindeckung
Eindeckung
Vorteil
Nachteil
Kosten pro qm
Tonziegel
Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren
Schwere Belastung für die Statik
Ab 25 Euro
Betondachsteine
Große Auswahl an Oberflächen und Farben
Schwerer als Ton, Statik beachten
Ca. 20 Euro
Schiefer
Lebensdauer von 100 Jahren und mehr
Höhere Kosten im Vergleich zu anderen Materialien
Ca. 60 Euro – 130 Euro
Metall
Gute Widerstandsfähigkeit
Bei falscher Verlegung, Kontaktkorrosion und Rostgefahr
Aluminium: ca. 30 Euro
Kupfer: ca. 80 Euro
Titanzink: ca. 50 Euro
Faserzement (Eternit)
Lebensdauer von etwa 50 Jahren
Etwas teurer als Bitumen und Beton
Ca. 30 Euro – 50 Euro
Bitumen
Geeignet für Flachdächer
Erfordert regelmäßige Pflege und Wartung
Ca. 5 Euro
Reetdach
Gute Dämmung und Feuchtigkeitsregulierung
Besondere Bau- und Brandschutzbestimmungen
Ca. 100 Euro

Tabelle: Eigenschaften verschiedener Dacheindeckungen und deren durchschnittliche Kosten

Kosten der Wärmedämmung
Leistungen und Arbeiten
Mögliche Kosten
Wärmedämmung der Geschossdecke
ab 50 Euro pro qm
Dachdämmung
ab 100-180 Euro pro qm
Dacheindeckung neu
ab 100-150 Euro pro qm

Tabelle: durchschnittliche Kosten der Wärmedämmung

Kosten für die Arbeitszeit

Den zweiten großen Kostenblock bilden die Lohnkosten für die Fachkräfte, die die Sanierung durchführen. Diese Kosten können je nach Komplexität des Projekts und dem jeweiligen Stundenlohn des Handwerkers variieren. In der Regel liegt der Stundensatz zwischen 40 und 60 Euro.

Um hier keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte vor Projektbeginn ein detailliertes Angebot eingeholt werden. Darin sollten sowohl die voraussichtlichen Arbeitsstunden als auch eventuelle Zusatzkosten klar ausgewiesen sein.

Zusätzliche Kosten

Neben Material und Arbeitszeit sollten Sie auch zusätzliche Kosten einplanen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Gerüstbau
  • Entsorgung von Altmaterial
  • eventuell notwendige Genehmigungen
Gerüstkosten

Ein Gerüst ist für Dacharbeiten, die von außen stattfinden, unerlässlich. Nach dem Aufbau muss es von einer Fachkraft begutachtet und freigegeben werden. Die Miete für ein Gerüst variiert je nach Fläche und Einsatzdauer, wobei mit Kosten von ca. 0,50 bis 1,50 Euro pro Quadratmeter pro Tag zu rechnen ist.

Auf- und Abbau sowie zusätzliche Sicherungen sind in der Regel nicht im Preis enthalten. Bei längeren Projekten ab drei Monaten kann der Kauf eines Gerüsts wirtschaftlicher sein. Alternativ sind für kleinere Häuser auch Fahrgerüste ab etwa 400 Euro erhältlich.

Entsorgung

Für die Entsorgung von Bauschutt und Abfall ist ein Container notwendig. Ein großer Container ist oft kosteneffizienter als mehrere kleine. Baumischabfall ist teurer als reiner Bauschutt, wobei falsche Trennung Zusatzgebühren verursachen kann.  

  • Die Kosten für einen 5 m³ Bauschutt-Container inklusive Leerung betragen ca. 500 Euro, 
  • für einen 5 m³ Baumischabfall-Container ca. 800 Euro.  
  • Eine Genehmigung für das Aufstellen auf öffentlichem Grund kostet zusätzlich zwischen 50 und 100 Euro. 
Genehmigungen

Sobald Sie in die Statik eines Gebäudes eingreifen, indem Sie den Dachstuhl erneuern, tragende Wände entfernen oder einen Anbau planen, müssen Sie eine entsprechende Baugenehmigung einholen. Auch diese Kosten können das Sanierungsbudget schmälern. 

Diese Kosten werden oft unterschätzt und sprengen dann das Budget. Eine möglichst präzise Kalkulation im Vorhinein beinhaltet alle potenziellen Kostenfaktoren. 

Erneuerung der Dachdeckung eines Einfamilienhauses

Spezifische Kosten der Dachsanierung

Flachdächer sind oft kostengünstiger in der Sanierung als Steildächer, da sie einfacher zugänglich sind. Die Kosten bewegen sich hier in der Regel zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter.

Die energetische Dachsanierung ist oft teurer als eine einfache Sanierung, bietet aber langfristige Kosteneinsparungen durch verbesserte Energieeffizienz. Die Kosten können je nach Material und Technik zwischen 100 und 200 Euro pro Quadratmeter liegen.

Eine Dachsanierung, die auch eine Wärmedämmung beinhaltet, kann kostspieliger sein. Je nach Art der Dämmung und des verwendeten Materials können die Kosten zwischen 100 und 250 Euro pro Quadratmeter liegen.

Die Aufsparrendämmung ist eine der effektivsten, aber auch teuersten Methoden der Dachdämmung. Die Kosten können hier zwischen 200 und 300 Euro pro Quadratmeter liegen.

Die Kosten pro Quadratmeter variieren stark, je nach den oben genannten Faktoren. Ein genauer Kostenvoranschlag von einem Fachunternehmen ist unerlässlich für eine präzise Budgetplanung.

Kosten für Dach­arbeiten
Sanierungsmaßnahme
Kosten pro qm
Kosten für EFH
Dachsanierung und Neueindeckung
ab 100 Euro
ca. 10.000 – 15.000 Euro
Aufbau eines neuen Dachstuhls für ein neues Dach
ab 50 Euro
ca. 5.000 – 10.000 Euro
Aufsparrendämmung inkl. Eindeckung
ab 200 Euro
ca. 20.000 – 30.000 Euro
Zwischensparrendämmung (Dämmsackmethode)
ab 50 Euro
ca. 5.000 – 8.000 Euro
Zwischensparrendämmung (Hartfaserplattenmethode)
ab 50 Euro
ca. 5.000 – 7.000 Euro
ab 50 Euro
ca. 5.000 – 7.000 Euro
ab 15 Euro
ca. 1.200 – 2.400 Euro
ab 50 Euro
ca. 3.000 – 4.200 Euro
Flachdachdämmung
ab 30 Euro
ca. 2.400 – 4.800 Euro

Tabelle: durchschnittliche Kosten für verschiedene Sanierungsarbeiten am Dach

Beispielrechnung: Was kostet ein neues Dach 150 qm?

Im Folgenden zeigen wir anhand einer Beispielrechnung die Kosten einer kompletten Dachsanierung mit Aufsparrendämmung eines 150 qm großen Dachs auf.

Wir nehmen an, dass Dämmplatten aus Holzfaser und Tonziegel für die Dacheindeckung genutzt werden. Zusätzlich sind weitere Kosten für das Gerüst und die Arbeitszeit der Handwerker zu kalkulieren. Außerdem fallen bei einem alten Dach immer auch Kosten für Sanierungsarbeiten an.

Gestamt­kosten berechnen

Dämmplatten aus Holzfaser: 150 qm * 15 €/qm = 2.250 €

Tonziegel für die Dacheindeckung: 150 qm * 25 €/qm = 3.750 €

Zusätzliche Kosten berechnen

Altes Dach (10 bis 20 €/qm): 150 qm * 20 €/qm = 3.000 €

Gerüst (5 bis 10 €/qm): 150 qm * 5 €/qm = 750 €

Handwerker (4 bis 5 Dachdecker etwa 1 Woche: geschätzte Arbeitszeit von 200 Stunden):

   – Niedriges Ende (40 €/Stunde): 200 Stunden * 40 €/Stunde = 8.000 €

   – Hohes Ende (65 €/Stunde): 200 Stunden * 65 €/Stunde = 13.000 €

Gesamt­kosten für die Auf­sparren­dämmung:

   6.000 € (Material)

+ 3.000 € (altes Dach)

+ 750 € (Gerüst)

+ 8.000 € bis 13.000 € (Handwerker)

= 17.750 € bis 22.750 € Gesamtkosten

Bei dieser Beispielrechnung handelt es sich um geschätzte Werte. Die tatsächlichen Kosten können sehr stark variieren. Die Preise für eine Dachsanierung mit Aufsparrendämmung liegen gewöhnlicherweise um die 200 Euro pro qm, können aber je nach Material und Aufwand auch deutlich darüber liegen.

Holen Sie sich konkrete Angebote von Fachbetrieben für Ihre individuelle Dachsanierung ein, um eine individuelle Kostenschätzung zu erhalten.

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Welche Förder­ung gibt es für eine Dachsanierung? 

Wenn Sie eine Dachsanierung in Betracht ziehen, gibt es staatliche Förderungen, die Ihre Investition finanziell erleichtern können. Diese werden vor allem vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) angeboten.

Das BAFA fördert Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, die die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern. Dazu zählt auch die Dämmung des Daches. Außerdem sind u.a. Erneuerungen und Einbauten von Fenstern und Außentüren förderfähig.

Wie viel Förderung gibt es für eine Dachsanierung? 

Das Mindestinvestitionsvolumen für eine förderfähige Sanierungsmaßnahme beträgt 2.000 Euro brutto. Der generelle Fördersatz liegt bei 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Damit können Sie von einer deutlichen Kostensenkung ausgehen, sollten Sie sich für eine Dachsanierung entscheiden.

Förder­grenzen

Die förderfähigen Kosten sind jedoch gedeckelt: Pro Wohneinheit und Kalenderjahr können seit 2024 nur noch bis zu 30.000 Euro gefördert werden. 

Zusätzliche Anforder­ungen

Wichtig ist, dass Ihre neue Dachdämmung hohe Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen muss. Der maximal zulässige U-Wert liegt bei 0,20 W/(m² K), wenn Sie die BAFA-Förderung in Anspruch nehmen möchten. Zudem müssen alle Arbeiten von einer Fachfirma ausgeführt und in Rechnung gestellt werden.

Förder­bonus

Einen großen zusätzlichen Anreiz bietet der 5-prozentige Förderbonus, falls die Dachdämmung im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) umgesetzt wird. In diesem Fall könnten Sie also bis zu 20 Prozent der Kosten gefördert bekommen.

Mit Vorlage eines iSFP steigen die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro. Der iSFP ist also Quasi-Pflicht für energetische Sanierungen.

Wie beantrage ich eine Förder­ung für die Dachsanierung? 

Die Antragstellung für die BAFA-Förderung setzt die Konsultation eines Energieeffizienz-Experten voraus. Dieser nimmt den aktuellen Zustand des Gebäudes auf und erstellt einen Plan zur energetischen Optimierung. Außerdem zeigt der Energieberater mögliche Förderungen auf und hilft bei der Antragsstellung. Eine geeignete Fachkraft finden Sie auf der von der Deutschen Energie-Agentur bereitgestellten Webseite.

Wichtig ist, dass die Antragsstellung unbedingt vor dem Start der Sanierungsmaßnahme erfolgt. Auch eine Beauftragung der Handwerker darf erst nach der Eingangsbestätigung vom BAFA erfolgen. Eine Förderung im Nachhinein ist nicht möglich.

Ist eine Dachsanierung steuerlich absetzbar?

Der Steuerbonus bietet eine interessante Alternative zur Förderung durch das BAFA. Seit Januar 2020 können Eigentümer von Bestandsgebäuden, die mindestens zehn Jahre alt sind, energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich geltend machen. 

Bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten für Gebäude und Heizungsanlagen können innerhalb von drei Jahren steuerlich geltend gemacht werden. Dabei gilt eine Obergrenze für das Gebäude von 40.000 Euro.  

Das bedeutet: Sollten Sie Sanierungskosten von 10.000 Euro für Ihr Dach aufwenden, können Sie im ersten und im zweiten Jahr jeweils 7 Prozent (700 Euro) und im dritten Jahr 6 Prozent (600 Euro) von der Steuer abziehen. Somit würden Sie insgesamt 2.000 Euro vom Finanzamt zurückerhalten

Der Steuerbonus ist nachträglich und ohne Energieberater anwendbar. Allerdings gilt der Bonus nur für selbst bewohnte Immobilien. Wenn Sie Ihr Gebäude vermieten, können Sie die Sanierungskosten als Werbungskosten bei der Steuer geltend machen und diese teilweise mit den Mieteinnahmen verrechnen. 

Steuer­bonus oder BAFA-­Förderung

Beachten Sie, dass die BAFA-Förderung vor Beginn der Sanierungsmaßnahme und mit Unterstützung eines Energieberaters beantragt werden muss. Es steht Ihnen jedoch frei, entweder die BAFA-Förderung oder den Steuerbonus in Anspruch zu nehmen.

So bietet die steuerliche Absetzbarkeit eine attraktive Möglichkeit, die finanzielle Last einer Dachsanierung zu reduzieren. Insbesondere wenn Sie keine BAFA-Förderung in Anspruch nehmen möchten oder können, ist der Steuerbonus eine wertvolle Alternative.

Ehepaar sitzt entspannt im sonnigen Garten und freut sich über erneuerbare Energien in Form einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses
Bild: Ehepaar freut sich über die erneuerbaren Energien in Form einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ihres Hauses

Ist Photo­voltaik Pflicht bei der Dachsanierung?

Eine bundesweite Photovoltaik-Pflicht bei Dachsanierungen ist derzeit nicht in der Diskussion in Deutschland. Die Einführung einer solchen Pflicht ist jedoch in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Einige Länder wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern haben bereits Solarpflichten eingeführt, die auch Dachsanierungen betreffen. 

In Baden-Württemberg ist seit Anfang 2023 bei einer grundlegenden Dachsanierung eine Photovoltaik-Anlage Pflicht. Bayern hat ab dem 1. Januar 2025 eine Solarpflicht bei einer umfassenden Dachsanierung auch für Bestandsgebäude vorgesehen. Nordrhein-Westfalen plant die Einführung der Solarpflicht bei umfassenden Dachsanierungen privater oder gewerblicher Gebäude ab Anfang 2026.  

In anderen Bundesländern wie Berlin und Hamburg ist die Photovoltaik-Pflicht ebenfalls in Kraft, aber mit anderen Schwerpunkten. Berlin konzentriert sich auf alle Neubauten sowie Dachsanierungen, während Hamburg die Pflicht für Dachsanierungen ab 2025 vorsieht.  

Darüber hinaus haben auch einige Städte wie Tübingen, Waiblingen und Konstanz lokale Regelungen getroffen.  

In Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen und dem Saarland wird über eine Solarpflicht diskutiert. Nur in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gibt es bisher keine Pläne. 

Insofern die Installation einer Photovoltaik-Anlage aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen nicht zumutbar ist, sehen fast alle Bundesländer Ausnahmeklauseln vor. 

Es ist also wichtig, die genauen Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes und auf lokaler Ebene zu prüfen, ob bei einer Dachsanierung eine Photovoltaik-Anlage Pflicht ist oder nicht. 

Tabelle Photovoltaik-Pflicht in den Bundesländern

Bundesland
Solarpflicht
Anmerkungen
Baden-Württemberg
Seit 01/2022
Für Neubau und bei Dachsanierung
Bayern
Seit 03/2023
Für staatliche Gebäude, gewerbliche Neubauten und ab 2025 auch bei Neubau und Sanierung von Wohngebäuden
Berlin
Seit 01/2023
Für Neubau und bei Dachsanierung
Hamburg
Seit 01/2023
Für Neubau und ab 2025 auch bei Dachsanierung
Hessen
Seit 11/2022
Neue Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen sowie für landeseigene Gebäude
Niedersachsen
Seit 01/2023
Für gewerbliche Neubauten ab 75 qm Dachfläche
Nordrhein-Westfalen
Seit 07/2021
Für neue Parkflächen von Nichtwohngebäuden mit mehr als 35 Stellplätzen
Rheinland-Pfalz
Seit 01/2023
Für gewerbliche Neubauten und neue Parkplätze ab 50 Stellplätzen
Schleswig-Holstein
Seit 01/2022
Für Neubau und bei Dachsanierung und neue Parkplätze ab 100 Stellplätzen

Tabelle: geltende Photovoltaik-Pflichten in verschiedenen Bundesländern

Was kostet eine Dachsanierung mit Photo­voltaik?

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage setzen sich aus Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten zusammen. Hier eine kurze Übersicht:  

Anschaffungskosten

  • Materialkosten machen etwa drei Viertel der Gesamtkosten aus. 
  • Solarmodule kosten etwa die Hälfte der Gesamtkosten. 
  • Wechselrichter machen knapp 20 Prozent aus. 
  • Zusätzlicher Stromspeicher: ca. 1.200 bis 1.700 Euro pro Kilowattstunde (kWh), für einen Speicher mit 5 kWh also etwa 6.000 bis 8.500 Euro. 

Installationskosten

  • Machen knapp ein Fünftel der Gesamtkosten aus. 
  • Eventuell Genehmigungsverfahren und Gebühren. 

Betriebskosten

  • Wartung und Instandhaltung. 
  • Zusätzliche Kosten für Versicherung. 

Kostenbeispiele

  • Für eine Anlage mit 14,4 kWp Leistung sind ca. 17.000 Euro zu veranschlagen. 
  • Für eine Anlage mit 20,6 kWp Leistung, die zusätzlich 30 Prozent Strom einspeist, sind ca. 25.000 Euro nötig. 

Bitte beachten Sie, dass diese Angaben Durchschnittswerte sind und je nach verschiedenen Faktoren variieren können. 

Fazit

Insgesamt bietet die energetische Dachsanierung zahlreiche Vorteile, von reduzierten Energiekosten bis hin zu einem verbesserten Wohnklima. Die Finanzierung der Maßnahme kann jedoch eine Herausforderung sein.

Daher lohnt es sich, verschiedene Optionen zu prüfen: Die staatliche Förderung durch das BAFA kann bis zu 20 Prozent der förderfähigen Ausgaben abdecken, vorausgesetzt die technischen Anforderungen werden erfüllt. Zudem können die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich absetzbar sein, was vor allem für Eigentümer älterer Immobilien interessant ist.

Bevor Sie mit der Sanierung beginnen, sollten Sie sich ausführlich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informieren und eventuell die Expertise eines Energieeffizienz-Experten einholen. Auch der Steuerbonus sollte im Vorfeld geprüft werden, um alle finanziellen Vorteile optimal nutzen zu können. So stellen Sie sicher, dass Ihre Investition in eine energetische Dachsanierung sich in mehrfacher Hinsicht auszahlt.

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Häufig gestellte Fragen

Eine komplette Dachsanierung beinhaltet die neue Eindeckung des Daches und die zusätzliche Wärmedämmung. Oftmals sind auch Reparaturen am Dachstuhl notwendig. Die Kosten für die komplette Sanierung durch eine Fachfirma liegen in der Regel zwischen 200 und 300 Euro pro qm.

Bei Kosten von durchschnittlich 200 Euro für eine neue Eindeckung und Dämmung, kostet ein neues Dach mit 150 qm etwa 30.000 Euro.

Die energetische Dachsanierung wird durch das BAFA als Einzelmaßnahme an der Gebäudehülle mit bis zu 20 Prozent der Kosten gefördert.

Im Rahmen der BAFA-Förderung können Sie sich 20 Prozent der Kosten als Zuschuss zurückholen. Die Grundförderung beträgt 15 Prozent. Einen Förderbonus von 5 Prozent gibt es, wenn ein iSFP vorliegt. Die maximal förderfähigen Kosten sind aktuell 60.000 Euro.

Im Rahmen der Förderung für die Dachsanierung sind alle Kosten förderfähig, die der Verbesserung der Energieeffizienz dienen und dazu führen, die vorgegebenen Mindeststandards zu erreichen. Dazu gehören Kosten für die Planung, Gerüstarbeiten, das Material, die Arbeitskraft und sämtliche Erneuerungsarbeiten am Dachstuhl.

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