Energieeffizienzklasse Gebäude

Was gilt für Wohngebäude und Nichtwohngebäude?

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Nachhaltigkeit und Energiebewusstsein rücken immer mehr in den Vordergrund, sodass das Thema Energieeffizienz von Gebäuden zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Energieeffizienzklassen von Gebäuden sind ein Schlüsselelement zur Bewertung und Verbesserung der Energieeffizienz sowohl in Wohn- als auch in Nichtwohngebäuden. Welche Auswirkungen hat diese Klassifizierung auf den Wert, die Nutzung und die Umweltverträglichkeit von Immobilien?
Inhaltsverzeichnis

Definition und Einteilung der Energieeffizienz­klassen

Energieeffizienzklassen sind ein Bewertungssystem, das entwickelt wurde, um den Energieverbrauch von Gebäuden zu klassifizieren. Sie reichen von Klasse A+ (sehr energieeffizient) bis Klasse H (sehr ineffizient) und basieren auf dem jährlichen Energiebedarf oder -verbrauch des Gebäudes, gemessen in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²).

  • Klasse A+ bis B: Diese Klassen stehen für Gebäude mit sehr niedrigem Energieverbrauch. Sie sind oft mit modernster Technologie ausgestattet und nutzen erneuerbare Energiequellen.
  • Klasse C bis E: Gebäude in diesen Klassen haben einen mittleren Energieverbrauch. Sie sind häufig bei älteren Gebäuden anzutreffen, die einige energetische Sanierungen erfahren haben.
  • Klasse F bis H: Diese Klassen umfassen Gebäude mit hohem bis sehr hohem Energieverbrauch. Sie sind oft unsaniert und verfügen über veraltete Heiz- und Isolationssysteme.

Übersicht der Energieeffizienz­klassen von Wohnhäusern

Energie­effizienz­klasse
jährlicher Energiebedarf/
-verbrauch pro qm
jährliche Energiekosten pro qm
Gebäudeklasse
A+
< 30 kWh/m²
ca. 3 Euro
Höchster Energiestandard: Passivhaus, KfW 40
A
30 bis 49 kWh/m²
ca. 8 Euro
Neubau, Niedrigenergiehaus, KfW 55
B
50 bis 74 kWh/m²
ca. 13 Euro
durchschnittlicher Neubau
C
75 bis 99 kWh/m²
ca. 18 Euro
Mindeststandard Neubau
D
100 bis 129 kWh/m²
ca. 24 Euro
gut sanierter Altbau
E
130 bis 159 kWh/m²
ca. 30 Euro
sanierter Altbau
F
160 bis 199 kWh/m²
ca. 37 Euro
sanierter Altbau
G
200 bis 249 kWh/m²
ca. 47 Euro
teilweise sanierter Altbau
H
> 250 kWh/m²
ab ca. 60 Euro
nicht energetisch saniert

Tabelle: Übersicht Energieeffizienzklassen, Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Gesetzliche Grundlagen

Die Einteilung in Energieeffizienzklassen wird durch gesetzliche Vorgaben geregelt. In Deutschland sind diese seit 2020 im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Das GEG schreibt vor, dass bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Immobilien ein Energieausweis vorzulegen ist, der die Energieeffizienzklasse sowie den konkreten Energieverbrauch des Gebäudes ausweist.

Für Nichtwohngebäude, insbesondere öffentliche Gebäude und Gewerbeobjekte mit einer Nutzfläche von mehr als 250 m² und starkem Publikumsverkehr, besteht eine Aushangpflicht für den Energieausweis. Dieser muss an einer gut sichtbaren Stelle ausgehängt werden und wichtige Informationen wie den Energieverbrauchskennwert und allgemeine Angaben zum Gebäude enthalten.

Die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes gibt somit nicht nur Aufschluss über den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten, sondern ist auch ein wichtiger Indikator für den ökologischen Fußabdruck der Immobilie. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung, dem Kauf, der Vermietung und der Sanierung von Immobilien.

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Energieeffizienzklassen bei Wohngebäuden

Berechnung der energetischen Qualität von Wohngebäuden

Die energetische Qualität von Wohngebäuden wird anhand des jährlichen Energiebedarfs oder -verbrauchs berechnet. Dieser wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²) gemessen und berücksichtigt Faktoren wie die Isolierung, Fensterqualität, Heizungsanlage und den Einsatz erneuerbarer Energien.

Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: den Bedarfsausweis, der auf einer technischen Analyse des Gebäudes basiert, und den Verbrauchsausweis, der auf den tatsächlichen Energieverbrauchsdaten der letzten drei Jahre basiert.

Auswirkungen der Energieeffizienzklasse auf Wohngebäude

Die Energieeffizienzklasse eines Wohngebäudes hat direkte Auswirkungen auf die Betriebskosten, den Wohnkomfort und den Umweltschutz. Gebäude mit höheren Energieeffizienzklassen (A oder B) haben in der Regel niedrigere Heizkosten und bieten einen höheren Wohnkomfort durch bessere Wärmedämmung und moderne Heiztechnik. Sie tragen auch zum Umweltschutz bei, indem sie den CO₂-Ausstoß reduzieren.

Empfehlungen für energetische Sanierungs­maßnahmen

Für Wohngebäude, die in niedrigeren Energieeffizienzklassen (vor allem E bis H) eingestuft sind, bieten sich verschiedene Modernisierungsempfehlungen an, um die Energieeffizienzklasse des Gebäudes und den Wert der Immobilie zu steigern sowie langfristige Kosteneinsparungen zu realisieren:

Neue Fassadendämmung eines Hauses mit Gerüst
Bild: Fassadendämmung eines Hauses mit Gerüst

Energieeffizienzklassen bei Nichtwohn­gebäuden

Besonderheiten des Energieausweises für Nichtwohngebäude

Der Energieausweis für Nichtwohngebäude, wie Gewerbeimmobilien oder öffentliche Gebäude, weist einige Besonderheiten auf. Er muss detaillierte Informationen über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz des Gebäudes enthalten. Dies umfasst den Energieverbrauchskennwert bzw. Energiebedarfskennwert, allgemeine Angaben zum Gebäude sowie Angaben zum Aussteller des Ausweises.

Aushangpflicht und Anforderungen an Energieausweise

Für bestimmte Nichtwohngebäude besteht eine Aushangpflicht für den Energieausweis. Öffentliche Gebäude und Gewerbeobjekte mit mehr als 250 m² Nutzfläche und starkem Publikumsverkehr müssen den Energieausweis an einer gut sichtbaren Stelle aushängen.

Dies gilt auch für nichtbehördliche Gebäude mit über 500 m² Nutzfläche. Der Aushang soll Transparenz schaffen und Besuchern sowie Nutzern einen Einblick in die Energieeffizienz des Gebäudes geben.

Unterschiede in der Energieeffizienz zwischen Wohn- und Nichtwohngebäuden

Die Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden kann sich von der von Wohngebäuden unterscheiden, insbesondere aufgrund unterschiedlicher Nutzungsmuster und technischer Anforderungen.

Nicht-Wohngebäude haben oft spezifische Anforderungen an Heizung, Kühlung und Beleuchtung, die sich auf den Energieverbrauch auswirken. Zudem können Faktoren wie längere Betriebszeiten und höhere Personenfrequenz den Energiebedarf beeinflussen.

Sanierungsempfeh­lungen

Für Nichtwohngebäude bieten sich verschiedene Modernisierungsempfehlungen an, um die Energieeffizienz zu verbessern:

  • Energieeffiziente Heiz- und Kühlsysteme: Der Austausch alter Systeme durch moderne, energieeffiziente Anlagen kann den Energieverbrauch signifikant reduzieren.
  • Verbesserung der Gebäudeisolierung: Eine gute Isolierung ist entscheidend, um Wärmeverluste zu minimieren.
  • Einsatz erneuerbarer Energien: Die Integration von Solartechnik oder anderen erneuerbaren Energiequellen kann die Energiebilanz verbessern.
  • Optimierung der Beleuchtung: Der Einsatz von LED-Beleuchtung und intelligenten Beleuchtungssystemen kann den Stromverbrauch erheblich senken.

Die Umsetzung dieser Modernisierungsmaßnahmen in Nicht-Wohngebäuden erfordert oft eine sorgfältige Planung und Investition. Langfristig kann es aber zu erheblichen Energieeinsparungen und Kostensenkungen führen.

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Vergleich: Wohngebäude vs. Nichtwohngebäude

Während sowohl Wohn- als auch Nichtwohngebäude nach Energieeffizienzklassen eingestuft werden, gibt es einige Unterschiede in der Bewertung und den zugrunde liegenden Kriterien:

Gemeinsamkeiten

Beide Gebäudearten werden nach ihrem Energieverbrauch klassifiziert, der in Energieeffizienzklassen von A+ (sehr effizient) bis H (wenig effizient) ausgedrückt wird. Der Energieausweis ist sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude erforderlich.

Unterschiede

Nichtwohngebäude haben oft spezifische Anforderungen an Heizung, Kühlung und Beleuchtung, die sich auf den Energieverbrauch auswirken. Die Energieeffizienzklasse wird daher unter Berücksichtigung dieser Faktoren bestimmt, während bei Wohngebäuden der Fokus stärker auf Heizung und Isolierung liegt.

Rolle der Energieeffizienz bei Kauf, Verkauf und Vermietung

Bei Verkauf oder Vermietung von Immobilien ist der Energieausweis vorzulegen, was die Transparenz erhöht und potenziellen Käufern oder Mietern ermöglicht, eine informierte Entscheidung zu treffen.

Gebäude mit einer hohen Energieeffizienzklasse, insbesondere in den Klassen A und B, können eine Wertsteigerung erfahren. Dies gilt sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude.

Die Energieeffizienzklasse ist ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Denn Käufer bevorzugen oft Immobilien mit höheren Energieeffizienzklassen, da diese langfristig kostengünstiger sind. Immobilien mit einer besseren Energieeffizienzklasse können daher auch höhere Verkaufs- und Vermietungspreise erzielen. Dies gilt sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude.

Energieeffiziente Gebäude tragen zum Umweltschutz bei, indem sie den CO₂-Ausstoß und andere Emissionen reduzieren.

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Förderungen für energetische Sanierung

Für die Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes gibt es verschiedene Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten. Diese umfassen Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Steuervergünstigungen. Die wichtigsten Optionen sind:

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Fazit

Die Energieeffizienz von Gebäuden, sowohl bei Wohn- als auch bei Nichtwohngebäuden, ist ein entscheidender Faktor, der weit über die unmittelbaren Energiekosten hinausgeht. Die Einstufung in Energieeffizienzklassen bietet eine klare Orientierung über den Energieverbrauch und die Umweltverträglichkeit einer Immobilie.

Während Wohngebäude sich hauptsächlich auf Heizung und Isolierung konzentrieren, berücksichtigen Nichtwohngebäude zusätzlich Faktoren wie Beleuchtung und Kühlung.

Eine höhere Energieeffizienzklasse führt nicht nur zu niedrigeren Betriebskosten, sondern kann auch den Wert der Immobilie steigern und trägt zum Umweltschutz bei. Der Energieausweis spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er Transparenz schafft und sowohl für Käufer als auch für Mieter eine wichtige Entscheidungshilfe darstellt.

In der Zukunft wird die Bedeutung der Energieeffizienz weiter zunehmen, angetrieben durch steigendes Umweltbewusstsein, strengere gesetzliche Vorgaben und den fortschreitenden technologischen Fortschritt.

Energieeffiziente Gebäude werden zunehmend zum Standard werden, was nicht nur zu einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks führt, sondern auch langfristige wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden ist ein wesentlicher Bestandteil der globalen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels.

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Häufig gestellte Fragen

Die Energieeffizienzklasse D zeigt an, dass ein Gebäude einen mittleren Energieverbrauch hat und es Verbesserungspotenzial in der Energieeffizienz gibt.

Ein Gebäude in der Energieeffizienzklasse E hat einen höheren Energieverbrauch als durchschnittlich, was auf einen Bedarf an energetischen Sanierungsmaßnahmen hinweist.

Die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes wird durch die Analyse des jährlichen Energiebedarfs oder -verbrauchs ermittelt, der im Energieausweis des Gebäudes dokumentiert ist.

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