Zukunft der Gasheizung: Das bedeutet das neue Heizungsgesetz für Sie

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Die Wahl des richtigen Heizsystems ist eine der wichtigsten Entscheidungen für Eigenheimbesitzer, insbesondere im Hinblick auf Effizienz, Kosten und Umweltfreundlichkeit. In einer Zeit des schnellen Wandels und neuer gesetzlicher Vorgaben ist die Frage besonders aktuell: Lohnt sich die Installation einer Gasheizung noch, oder sollten Sie besser auf alternative Heizsysteme setzen?

Das seit 2024 geltende GEG, zielt darauf ab, den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken und die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Das Gesetz stellt neue Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden und Heizsystemen. Daher ist es für Eigenheimbesitzer umso wichtiger, gut informiert zu sein, um die richtige Wahl zu treffen.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
  • das neue GEG gilt seit dem 1.1.2024

 

  • der Neueinbau von Gasheizungen ist nur in Ausnahmefällen erlaubt

 

  • bis 2045 sollen alle Gasheizungen ausgetauscht werden

 

  • der frühzeitige Austausch einer Gasheizung wird mit einem Geschwindigkeitsbonus von 20 % gefördert

Die neue Rege­lung ab 2024

Die Zukunft der Gasheizung steht in Deutschland vor signifikanten Veränderungen. Die Regierung hat ab dem Jahr 2024 ein neues Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschlossen.

Das primäre Ziel des Gesetzes ist es, fossile Brennstoffe aus dem Verkehr zu ziehen und die Energiewende entscheidend voranzutreiben. Bis zum 31. Dezember 2044 sollen alle fossil betriebenen Heizsysteme ausgemustert sein.

Das neue Gesetz, das im September 2023 im Bundestag verabschiedet wurde, legt den Fokus auf erneuerbare Energien. Seit dem 1.1.2024 soll jede neue Heizungsanlage mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen.

Das heißt, es wird schwieriger, reine Gas- oder Ölheizungen zu installieren. Bestehende Anlagen dürfen jedoch weiterbetrieben werden, solange sie funktionieren und reparierbar sind. Ist eine Heizungsanlage jedoch älter als 30 Jahre, muss sie durch ein modernes und nachhaltiges System ersetzt werden.

Ausnahmen von der Regelung

Das endgültige Aus für fossile Brennstoffe ist bereits beschlossene Sache: Bis zum 31. Dezember 2044 ist eine Umstellung verpflichtend.

Sollte jedoch die Erfüllung der Anforderung von 65 Prozent erneuerbaren Energien bei der Beheizung aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder besonderen persönlichen, baulichen oder anderen Umständen als unzumutbar angesehen werden, können Immobilieneigentümer einen Antrag auf Ausnahme bei der zuständigen Behörde stellen.

Dies kann aufgrund von finanziellen Herausforderungen erfolgen, insbesondere in Fällen von fortgeschrittenem Alter oder aufgrund von Pflegebedürftigkeit und anderen besonderen Gegebenheiten.

Übergangsfristen und weitere Details

Bei einer defekten, nicht reparierbaren Heizung haben die Eigentümer bis zu fünf Jahre Zeit, eine nachhaltigere Lösung zu finden. Bei einem möglichen Anschluss an ein Wärmenetz können es sogar bis zu 10 Jahre sein. Und handelt es sich um eine Gasetagenheizung in einem Mehrfamilienhaus, sind es bis zu 13 Jahre.

Bei Verkauf, Schenkung oder Erbschaft sollen spezielle Übergangsfristen für die neuen Eigentümer gelten, in der Regel zwei Jahre, um die Vorgaben des Gesetzes zu erfüllen.

Bis zur Fertigstellung eines Wärmeplans in Ihrer Kommune können Sie weiterhin Gas- und Ölheizungen einbauen. Allerdings müssen die verbauten Heizungen ab 2029 stufenweise einen immer höheren Anteil erneuerbarer Energien für die Heizwärme nutzen.

Mehr Informationen zum neuen Heizungsgesetz

Weitere Details zu den Gesetzesänderungen finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema „Heizung sanieren“.

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Kostenüberblick

Der Wechsel zu einer effizienteren Heizungsanlage ist sowohl eine ökologisch als auch wirtschaftlich kluge Entscheidung. Aber was bedeutet das für Ihr Budget? Nur wenn Sie die Kosten verschiedener Heizsysteme kennen, können Sie eine fundierte Entscheidung treffen. Beziehen Sie auch mögliche staatliche Förderungen in Ihre Überlegungen mit ein, um die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Lösung für Ihr Eigenheim zu finden.

Hier ein detaillierter Überblick über die Kosten verschiedener Heizsysteme:

Was kostet eine neue Gasheizung mit Warmwasserspeicher?

Die Kosten für eine neue Gasheizung können variieren. Sie setzen sich aus den folgenden Posten zusammen:

Kostenpunkt
Kosten
Gasheizung
2.000 – 5.000 €
Installation
450 – 1.500 €
Gasleitung und Anschluss
1.500 – 2.500 €
Warmwasserspeicher
1.000 – 1.600 €
Montagematerial
100 – 800 €

Tabelle: durchschnittliche Kosten einer neuen Gasheizung mit Wasserspeicher

In Summe belaufen sich die Gesamtkosten für eine neue Gasheizung mit Warmwasserspeicher daher auf etwa 6.550 bis 13.600 €.

Was kostet eine neue Gasheizung mit Solar­thermie?

Eine Gasheizung mit Solarthermie ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, umweltfreundlich und effizient zu heizen. Die Zusatzkosten für Solarthermie liegen bei einem Einfamilienhaus zwischen 8.000 und 10.000 €. Die Gesamtkosten für eine solche Kombination liegen daher meist zwischen 15.000 und 25.000 €.

In einigen Fällen können Sie bei der Sanierung durch mögliche Förderungen die Zusatzkosten für die Solarthermie teilweise abdecken.

Was kostet eine neue Brennwert-Gashei­zung?

Der Preis für einen Gas-Brennwertkessel mit Warmwasserspeicher bewegt sich je nach Gerät und Speicherart bei etwa 6.500 bis 13.800 €. Als Komplettangebot sollten Sie mit einem Budget von ca. 8.400 bis 19.300 € rechnen. Brennwert-Gasheizungen sind technisch effizient und können zu Ressourcenschonung beitragen, was langfristig Ihre Heizkosten senkt.

Heizungsmonteur arbeitet an der Gasheizung
Bild von einem Heizungsmonteur, der an der Gasheizung arbeitet

Optionen für die Zukunft

Kann man eine Gashei­zung auf Wärme­pumpe umrüsten?

Viele Eigenheimbesitzer fragen sich derzeit: Kann ich meine Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen? Eine Gasheizung kann unter bestimmten Umständen durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Dies ist eine effiziente und umweltfreundliche Option, da Wärmepumpen erneuerbare Energien nutzen.

Eine Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe ist technisch möglich, aber sie erfordert einige Überlegungen:

  1. Evaluieren Sie den Energiebedarf Ihres Hauses, um die passende Wärmepumpe auszuwählen.
  2. Sind bauliche Anpassungen nötig, etwa bei der Isolierung oder bei der Anpassung der Heizkörper?
  3. Berücksichtigen Sie die Kosten für die Umrüstung, die je nach Umfang der notwendigen Arbeiten variieren können. Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe liegen oft höher als die einer Gasheizung.

Da eine Wärmepumpe mit deutlich geringeren Vorlauftemperaturen arbeitet, sollte außerdem eine Fußbodenheizung entweder vorhanden sein oder nachgerüstet werden. Denn eine Fußbodenheizung benötigt geringere Vorlauftemperaturen als Heizkörper.

Kann man eine Gashei­zung mit Wärme­pumpe kombinieren?

Wenn Sie eine Bestandsimmobilie energetisch sanieren, ist die Kombination einer bestehenden Gasheizung mit einer modernen Wärmepumpe eine gute Möglichkeit, um nachhaltiger zu heizen. Dies wird oft als Hybridheizsystem bezeichnet.

In solchen Systemen wird die Wärmepumpe als primäre Heizquelle genutzt, während die Gasheizung als sekundäre, unterstützende Heizquelle dient. Diese Kombination ermöglicht es, je nach Bedarf und Wetterbedingungen zwischen den beiden Heizquellen zu wechseln, was sowohl die Effizienz als auch die Umweltverträglichkeit des Gesamtsystems erhöht.

Was kostet es, eine Gas­heizung auf Wärme­pumpe umrüsten?

Die Umrüstung einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe ist eine Investition, deren Kosten von verschiedenen Faktoren abhängen. Hier ein Überblick über die Kostenkomponenten:

Tabelle Kosten der Umrüstung einer Gas­heizung auf Wärme­pumpe

Anschaffung Gerät
Erschließung
Wärmequelle
Gesamtkosten
Luft-Wasser-
Wärmepumpe
12.000 bis 14.000 Euro
keine
12.000 bis 14.000 Euro
Wasser-Wasser-
Wärmepumpe
9.000 bis 12.000 Euro
4.000 bis 7.000 Euro
13.000 bis 19.000 Euro
Sole-Wasser-
Wärmepumpe (Kollektor)
9.000 bis 11.000 Euro
2.000 bis 5.000 Euro
11.000 bis 16.000 Euro
Sole-Wasser-
Wärmepumpe
(Sonde)
9.000 bis 11.000 Euro
6.000 bis 13.0000 Euro
15.000 bis 24.000 Euro

Tabelle: durchschnittliche Kosten einer Umrüstung von einer Gas­heizung auf Wärme­pumpe

Zusätzliche Kosten

Für die Entsorgung der alten Gasheizung fallen nochmal bis zu 2.000 € an.

Insgesamt können die Kosten für die Umrüstung auf eine Wärmepumpe also zwischen 11.000 € und 34.000 € liegen, abhängig vom gewählten Wärmepumpentyp und den Installationskosten.

Staatliche Förderung für eine Wärme­pumpe

Verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten können die Kosten erheblich senken. Seit 2024 werden Wärmepumpen, wie alle anderen Heizsysteme auch, von der KfW gefördert:

  • 30 % Grundförderung für ein neues Heizsystem mit mind. 65 % erneuerbaren Energien
  • 20 % Geschwindigkeitsbonus für Austausch einer funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gas-, Biomasse- und Nachtspeicherheizung
  • 30 % einkommensabhängiger Bonus bis zu einem Brutto-Haushaltseinkommen von 40.000 Euro
  • 5 % Effizienzbonus für Wärmepumpen, wenn als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird

Die Gesamtförderung ist auf 70 Prozent beschränkt. Für eine besonders nachhaltige Wärmepumpe ist für die meisten Antragssteller ein Fördersatz von 55 Prozent realistisch. 

Die förderfähigen Investitionskosten betragen nur noch 30.000 Euro. Das bedeutet, dass der realistische Zuschuss für den Austausch einer Gasheizung gegen eine Wärmepumpe 16.500 Euro beträgt.

Für die Antragsstellung ist die Beauftragung eines Energieeffizienz-Experten oder eines Fachunternehmens für den Heizungstausch Voraussetzung. Es gibt aber keinen zusätzlichen Bonus für einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP).

Kann man eine Gashei­zung auf Wasser­stoff umrüsten?

Es ist grundsätzlich möglich, eine Gasheizung auf Wasserstoff umzurüsten, sofern einige Voraussetzungen erfüllt sind. Moderne Gas-Brennwertgeräte, die als „H₂-ready“ gekennzeichnet sind, können mit einem Gemisch aus Erdgas und bis zu 30 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Wenn Ihre aktuelle Gasheizung dieses Label trägt, ist eine Umrüstung für den Betrieb mit Wasserstoff technisch einfacher und damit auch kostengünstiger.

Für Haushalte, die bereits einen Gasanschluss haben, können die Umrüstkosten relativ moderat ausfallen. Sollten Sie jedoch eine vollständige Brennstoffzellenheizung installieren wollen, die auf Wasserstoff basiert, liegen die Kosten inklusive Einbau und Zubehör bei etwa 30.000 bis 35.000 Euro.

Während Gasthermen oder KAT-Heizungen Knallgas verbrennen, sind Brennstoffzellen eine sichere und effiziente Möglichkeit, Wasserstoff in Wohn- und Nichtwohngebäuden zu nutzen. Sie arbeiten mit einem Erdgas-Wasserstoff-Gemisch und sind für den alltäglichen Gebrauch gut geeignet.

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Fazit

In einer Zeit, in der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnen, stehen Eigenheimbesitzer vor komplexen Entscheidungen. Ob die Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe oder der Umstieg auf Wasserstoff – die Optionen sind vielfältig, aber auch mit unterschiedlichen Kosten und technischen Anforderungen verbunden.

Eine Umrüstung auf eine Wärmepumpe ist besonders für Gebäude mit guter Dämmung und Fußbodenheizung geeignet. Hier liegen die Kosten, je nach Modell und Fördermöglichkeiten, zwischen 11.000 und 34.000 Euro.

Eine Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe ist ebenfalls eine Überlegung wert und ermöglicht einen schrittweisen Übergang zu erneuerbaren Energien.

Moderne Gasheizungen, die als „H₂-ready“ gekennzeichnet sind, können relativ einfach auf Wasserstoff umgerüstet werden. Dies ist eine zukunftsfähige Option, jedoch mit Kosten von bis zu 35.000 Euro für eine komplette Brennstoffzellenheizung verbunden.

Für Eigenheimbesitzer, die aktuell vor der Entscheidung stehen, lohnt es sich, die langfristigen Energie- und Unterhaltskosten sowie die Fördermöglichkeiten genau zu prüfen. Wenn Ihr Haus gut gedämmt ist oder eine energetische Sanierung ansteht, könnte eine Umrüstung auf eine Wärmepumpe oder Wasserstoffheizung sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sein. Im Zweifelsfall ist die Konsultation eines Fachexperten ratsam, um eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösung zu finden.

Hydraulischer Abgleich: Heizungsbauer überprüft Heizkörper
Bild: Heizungsbauer überprüft einen Heizkörper

Häufig gestellte Fragen

Ja, eine Gasheizung kann unter bestimmten Voraussetzungen noch sinnvoll sein, besonders wenn sie als „H₂-ready“ gekennzeichnet ist. Das ermöglicht eine spätere Umrüstung auf Wasserstoff.

Ja, der Einbau einer Gasheizung ist 2023 noch möglich. Es ist jedoch ratsam, sich über zukünftige gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten für alternative Heizsysteme zu informieren.

Ab 2024 sollten Sie auf moderne, effiziente Gas-Brennwertgeräte setzen, die als „H₂-ready“ gekennzeichnet sind. Diese können später leichter auf Wasserstoff umgerüstet werden.

Es gibt derzeit keine konkrete Frist, bis wann Gasheizungen abgeschaltet werden müssen. Der Plan sieht ein Aus für fossile Brennstoffe zu 2045 vor. Allerdings könnten in Zukunft auch weiter steigende Gaspreise den Betrieb ohnehin unwirtschaftlich machen. Es ist also sinnvoll, langfristige Alternativen in Betracht zu ziehen.

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